Food

October 9, 2023

Ein Glück zum Anbeissen: Oberhöller

Nadine Pardatscher

Um 1500 n. Chr. findet sie ihren Weg nach Europa. Zunächst nur nach Spanien, später über Italien und Frankreich in die ganze „alte Welt“. Sie sei verführerisch, sie mache glücklich, manchmal sogar ein bisschen süchtig und helfe bei Liebeskummer. 70 Prozent, besser noch 80 Prozent, um sich positiv auf unseren Körper auszuwirken. Ganz besonders gefeiert wird der Schlechte-Laune-Killer jährlich am 7. Juli, wobei zugegeben echte Fans, sie auch an allen anderen Tagen verehren. Aha? Die Rede ist von Schokolade. Und schenkt man John Tullius Glauben, so mögen neun von zehn Menschen Schokolade – der zehnte lügt immer. Süß sind wir in die Sommerpause gestartet und süß geht es weiter – diesmal mit einem Blick ins Sarntal und einem Weg von der Konditorei zur Schokoladenmanufaktur Oberhöller. In einem Kurzinterview mit Hannes Oberhöller.

Wer ist Oberhöller?

Wir sind ein Familienunternehmen aus dem Sarntal. Insgesamt sechs Personen, mit Vater Toni, Mutter Paula, meinem Bruder Michael und mir sowie einer Mitarbeiterin und einem Mitarbeiter. Seit dem Jahr 2010 produzieren wir Schokolade und seit dem Jahr 2017 bean-to-bar-Schokolade. Das heißt, dass sämtliche Schritte der Schokoladenherstellung von der rohen Kakaobohne bis zur fertigen Tafel eigenständig ausgeführt werden.Oberhoeller Schokoladenmanufaktur ©AlexFilz_Bild 2Wofür steht Oberhöller Schokolade?

Wir legen sehr viel Wert auf qualitativ hochwertige Rohstoffe. Dabei sind wir immer auf der Suche nach ausgefallenen Kreationen, inklusive Früchten und Milch aus Südtirol.

Wann stand fest, dass ihr die Konditorei schließen und euch voll und ganz auf die Schokoladenproduktion konzentrieren möchtet?

Mein Vater hatte im Jahr 1988 zunächst gemeinsam mit meiner Mutter die Konditorei Oberhöller im Sarnthein gegründet. Als er beauftragt wurde, eine Schokolade mit Latschenkiefer herzustellen und die sogar bei einem Wettbewerb im Rahmen der Messe „Tutto food“ prämiert wurde, wagte er den Versuch, die Konditorei zu schließen und sich rein auf die Veredelung und Herstellung von Schokolade zu konzentrieren.

Woher bezieht ihr eure Schokolade?

Unsere Kakaobohnen kommen einerseits aus Mittel- und Südamerika, genauer gesagt aus Nicaragua, Venezuela, Ecuador, Peru sowie auch aus Afrika sprich, aus Sao Tome, Tansania und Madagascar, aber auch von den Solomon Islands, einer südöstlich von Neuginea gelegenen Inselgruppe im Südpazifik.

Wer ist für die Produktentwicklung zuständig?

Ideen für neue Kreationen bringt eigentlich jeder von uns allen ein. Anschließend starten mein Bruder und ich einige Testläufe bis hin zum fertigen Produkt.Oberhoeller Schokoladenmanufaktur © AlexFilz_Bild 3Wie hat sich Oberhöller seit der Gründung entwickelt?

Anfangs hatten wir noch ein kleines Sortiment und haben dementsprechend nur hier in Südtirol kleine Mengen verkauft. Mittlerweile verkaufen wir in ganz Italien, Deutschland, Österreich, der Schweiz und an einen Kunden in Frankreich.

Worin siehst du Entwicklungspotenzial?

Diesen Herbst werden wir unseren Onlineshop starten und werden unsere Produkte auch auf Amazon anbieten, mit dem Ziel, noch mehr Personen im DACH-Raum zu erreichen. Daneben bemühen wir uns ständig darum, unser Sortiment zu verbessern und zu erweitern. Während es in Südtirol bereits einige Hotels gibt, welche unsere Aufstriche anbieten, versuchen wir auch Hotels in Österreich und Deutschland für unsere Produkte zu begeistern.

Deine Lieblingsschokolade?

Bruchschokolade mit gebrannten Mandeln und Pralinen.

Fotos: Oberhöller © Alex Filz

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