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October 4, 2023

Inselhopping an der unibz bei Science Live

Kunigunde Weissenegger

Flug muss mensch keinen buchen, also alles ganz nachhaltig, zu zahlen ist auch nix, alles kostenlos, aber nicht umsonst, und niemand ist zu jung oder zu alt, denn jede*r darf mitmachen.  

Insel ohne Grenzen, Unsichtbare Insel, Insel der Harmonie, Insel der Wächter, Insel der Neugierigen, Insel der Geschichten, Insel der Zukunft und Insel des Wortes – so sieht’s im Erdgeschoss und ersten Stock der unibz, im fablab und in der  aus, wenn am Freitag, 6. Oktober, von 16 bis 22 Uhr Forschende und Lehrende für Science Live ihre Labore und Köpfe öffnen und zum Experimentieren einladen.hemp MATERIAL CRUSH (c) AI generated images by Nicholas Rapagnani x Midjourneywool MATERIAL CRUSH (c) AI generated images by Nicholas Rapagnani x MidjourneyDas gab’s noch nie, gab’s das schon? Sicher, was gibt es nicht, was es nicht gibt … Unterwegs als Gastronaut oder mit den Augen eines Roboters, in Grenzräumen und am Limit zum Massenbergtourismus, auf der Suche nach dem Gleichgewicht, dem Lauf des Wassers folgend, immer neugierig und wissbegierig, materialbegeistert und zeitreiselustig. Künstliche Intelligenz, Klimaforschung, Stadtplanung, Viehwirtschaft und Linguistik die Themen, zum Greifen da und nah, konkret und auch heiter.

Einer der Mitinitiator*innen ist Aart van Bezooijen ist und wir haben ihn uns für ein Interview geschnappt:

Aart, du bist Teil von Science Live an der unibz. Was animiert dich als Industriedesigner da mitzumachen? Bzw. worum geht’s bei dir? 

An der unibz gibt es verschiedene Forschungsgruppen. Einige sind sehr spezialisiert und konzentrieren sich auf eine einzige Disziplin. In fachübergreifenden Forschungsprojekten spielt Design oft eine wichtige Rolle, da es nicht nur selbst eine Forschungsdisziplin ist, sondern auch die beteiligten Disziplinen zusammenbringt und einen Prozess des kollaborativen Denkens und der gemeinsamen Gestaltung unterstützt.IMAGES microDARWIN (Credits Sahra Riviere / on Galápagos)Das interdisziplinäre Projekt microDARWIN mit u. a. Luigimaria Borruso, Seçil Ugur Yavuz und Sahra Riviere bringt die Fakultäten für Agrar-, Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften sowie Design und Künste zusammen, um die verborgene biologische Vielfalt des Bodens auf den Galápagos-Inseln zu erforschen und sie für Kinder sichtbar zu machen, indem ihre Vorstellungskraft und Neugierde angeregt werden. Bei MATERIAL CRUSH werden wir ein Forschungsprojekt vorstellen, das im Rahmen des iNEST (Interconnected Nord-Est Innovation Ecosystem) Forschungskonzepte und künftige Anwendungen für Nebenprodukte der regionalen Industrie (u. a. Schafwolle, Hanffasern und Marmorstaub) mit Hilfe von künstlicher Intelligenz untersucht. Neugierig? Ab 19:00 Uhr wird Nicholas Rapagnani dies in einer Live-Design-Session demonstrieren. 

Es gibt ja insgesamt 8 Bereiche bzw. Inseln – Was denkst du, in welcher Reihenfolge sollten wir Inselhopping machen?

Wie in einem echten Archipel könnt ihr verschiedene Orte erkunden. Der Besuch der Ausstellung ist – genau wie der Forschungsprozess – als nicht-linearer Prozess gedacht und lädt die Besucher*innen dazu ein, selbst zu forschen und zu entdecken. Genauso wie wir selbst : )MATERIAL LIBRARY (c) Aart van Bezooijen IMG_20231003_165349Wieso begeistern dich verschiedene Materialien so sehr? Du sammelst sie ja auch …  

Ich weiß nicht, warum … Wahrscheinlich hängt es mit meiner unendlichen Neugier für diesen Planeten zusammen, den auf dem wir miteinander leben. Außerdem habe ich bei der Arbeit mit Studierenden und Forschenden erlebt, wie die Verwendung ungewöhnlicher Materialien wunderbare Projekte generieren und ermöglichen kann. Und schließlich genieße ich es, durch die Unterstützung von Material Driven Design zu sehen, wie neue Projekte durch die Neugierde und Faszination der Menschen (für Material) entstehen.

An der unibz, genauer gesagt an Fakultät für Design und Künste, gibt’s eine Materialbibliothek: Was macht ihr da?

Die Materialbibliothek ist ein Ort, an dem wir zusammenkommen und unsere Leidenschaft für Materialität teilen. Hier konzentrieren wir uns darauf, neue Materialentwicklungen aus der Industrie zu sammeln, die junge Kreative dabei unterstützen, ihre Ideen in nachhaltigere Produkte und Projekte umzusetzen. Zusammen mit Eva Bauer (Leiterin der Materialbibliothek) dokumentieren wir auch die Arbeiten der Studierenden zu diesen materialorientierten Designprojekten, damit andere sie erkunden, entdecken und weiterführen können.MATERIAL LIBRARY (c) Aart van Bezooijen IMG_20231003_165538Gibt’s No-go-Materialien? Was ist beim Aussterben? Womit kann beispielsweise Plastik ersetzt werden? 

In der heutigen Wirtschaft gibt es keine echten No-Go-Materialien. Je nach Anwendung kann auch das fragwürdigste Material seine Bedeutung in Forschung und Entwicklung haben. In unserer Materialbibliothek konzentrieren wir uns jedoch auf zirkuläre und erneuerbare Materialien mit regionalem Schwerpunkt. Hanf beispielsweise ist als schnell (nach)wachsende pflanzliche Ressource vielversprechend – und neue Materialien aus Reststoffen mit hervorragenden Eigenschaften für die Gestaltung von Alltagsprodukten.

Hab ich was vergessen?

Da Forschung ein laufender Prozess ist, könnt ihr uns über @microdarwin folgen und beobachten oder euch auf @material_crush unsere neuesten Material-Updates ansehen.Science Live unibz 2023Fotos: (1, 2, 3) MATERIAL CRUSH, marble, hemp, wool (c) AI generated images by Nicholas Rapagnani x Midjourney; (3) microDARWIN (c) Sahra Riviere on Galápagos; (4, 5) MATERIAL LIBRARY (c) Aart van Bezooijen; (6) Science Live unibz 2023.

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