Food
October 23, 2023
Land in Sicht
Nadine Pardatscher
Und einmal quer durchs Beet. Als Quereinsteiger. Bitte wer? Die DA. DA steht für Daniele und Anna. Wo? Da. Irgendwo zwischen dem oberen Vinschgau und dem Burggrafenamt verstreut, lockern die beiden Erde auf, säen, pflanzen, gießen, pflücken und ernten. Vor ungefähr 10 Jahren hat das Paar ihr eigenes Selbstversorgerprojekt gestartet und kümmert sich seit jeher permanent liebevoll um Gemüsepflänzchen, Getreideprodukte, Obst und selbstgezogene Schnittblumen für allerlei Anlass.
The show must go on. Mittlerweile ist die vielfältige Gemüsegärtnerei nicht nur permakulturell gestaltet, sondern versteht sich außerdem auch als Lern- und Praxisort für Bäuerinnen und Bauern, Hobby-Gärtner*innen und die, die es noch werden wollen. Hand aufs Herz, der Westen unseres Landes kann so einiges.
Einen Einblick in ihr peace of land schenkt uns Daniele Piscopiello im Interview.Wer ist „DA Genussgarten“?
Hinter dem DA Genussgarten stehen Anna Gruber und ich. Anna betreut den Bereich der Schnittblumen sowie das Marketing, unsere Social-Media-Kanäle Facebook und Instagram, sie fotografiert und hat meistens auch die guten Ideen, die wir dann umsetzen. Ich kümmere mich um den Gemüseanbau im Burggrafenamt, den Ackerbau im Vinschgau sowie um den Verkauf dieser Produkte. Im Hofladen in Meran stehe ich dann auch hinter der Theke. Je nach Saison und Bedarf helfen Familienmitglieder fleißig mit – egal ob bei der großen Kartoffelernte oder wenn mal wieder über 10.000 Gemüsepflänzchen ihren Platz im Gemüsebeet finden wollen.Was kann der Genussgarten?
Der DA Genussgarten ist vor ca. 10 Jahren als kleines Selbstversorgerprojekt gestartet und hat sich dann langsam, aber sicher zu einem landwirtschaftlichen Betrieb entwickelt. Zerstückelt zwischen dem oberen Vinschgau und kleineren Flächen im Burggrafenamt, produzieren wir heute auf ca. 3 Hektar Pachtflächen verschiedenes Gemüse und etwas Obst. Dazu gehören Kartoffeln, verarbeitetes Gemüse wie Essigzwiebelchen oder süßsaures Gemüse und Getreideprodukte wie Haferflocken, Dinkelmehl und Polenta. Außerdem verkaufen wir selbst gezüchtete Schnittblumen für jeden Anlass und bieten allerlei Kurse im Garten an. Verkauft wird alles direkt, größtenteils über unsere Abo-Kiste, in unserem Hofladen in der Vogelweidestraße in Meran und auch über einige Gastronomiebetriebe im Burggrafenamt. Die Schnittblumen finden an verschiedensten Anlässen, egal ob Hochzeit oder als Sonntagsgeschenk für die Schwiegermutti, zu unseren Kund*innen. Wir sind von Anfang an aus vollster Überzeugung bio-zertifiziert.Was habt ihr vor dem Genussgarten beruflich gemacht?
Anna ist gelernte Kindergärtnerin und ausgebildete Grafikerin. Ich selbst habe in mehrere Handwerksberufe hineingeschnuppert, bis ich mich dann entschieden habe, Agrarwissenschaften zu studieren und diesen Weg weiterzugehen. Nach einigen Jahren als Berater für Gemüse- und Ackerbau bei Bioland widme ich mich heute voll und ganz dem Gärtnern.
Welche Kurse/Seminare usw. sind noch für 2023 bzw. 2024 geplant?
Wir bieten einen ganzjährigen Intensivkurs zum Gärtnern für die Selbstversorgung an. Dabei wird in 6 Modulen versucht, die Teilnehmer*innen über das Gartenjahr in Theorie und Praxis mitzunehmen. Je nach Jahreszeit werden Themenschwerpunkte gesetzt, z. B. behandelt das erste Modul das Urbarmachen von Flächen, im Sommer ist das Fruchtgemüse dran und beim letzten Modul wird die Anbauplanung für das kommende Gartenjahr vertieft, um möglichst effizient einen kleinen Garten nutzen zu können. Ein neues Angebot war in diesem Jahr ein Intensivkurs für Bäuerinnen/Bauern, welche mit dem Gemüsebau beginnen möchten bzw. für Gärtner*innen, die den erwerbsmäßigen Gemüsebau betreiben möchten. Weiteres bieten wir spontan kleinere Events an. Dazu gehört beispielsweise gemeinsames Blumenpflücken und Straußbinden mit verschiedenen Techniken unter Anleitung von Anna, das Ganze begleitet von einem biologischen Aperitivo. Gartenführungen sind auf Anfrage immer möglich. Wohin geht die Genussreise? Wünsche, Träume …?
Ein Ziel in nächster Zukunft ist es, Tiere im Betrieb zu integrieren. Seit diesem Jahr gibt es knapp 50 Hühner verschiedenster alter Rassen bei uns im Garten. In näherer Zukunft werden auch Wiederkäuer ihren Platz im Garten finden, das vor allem, um die Nährstoffkreisläufe im Betrieb gänzlich zu schließen. Großes Ziel für die Zukunft ist es ein passendes Grundstück oder eine kleinere Hofstelle zu finden, wo wir uns dauerhaft niederlassen können. Noch haben wir nichts Passendes gefunden, aber es eilt nicht, da wir momentan sehr zufrieden sind und es als Familie mit zwei kleinen Kindern gut schaffen, alles unter einen Hut zu bringen. Fotos: (1–2, 6–9) Anna Gruber; (3) Anna Mayr.
Comments