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June 15, 2023

VIELÄUGIG OCCHIUTO #07 – Epilog

Elisa Barison

Viele Augen sehen mehr und weiter und diverser. Das haben wir schon am Anfang dieser Geschichte vermutet und die Antworten der einzelnen Menschen, die hinter den Projekten des MUSEION Art Club Forum stecken, haben es bestätigt.

Dabei nehmen sie sich nicht im geringsten gegenseitig Platz weg, weil eine Idee (oder Person) sich mehr Raum verschaffen will als eine andere. Im Gegenteil: Es empfiehlt sich ein binge-reading vom Prolog bis zum letzten Kapitel, um zwischen den Zeilen zu lesen, dass jede*r einzelne die Aussagen der*s jeweils anderen noch unterstreicht. Unterbewusst. Aber so ist das nun Mal im Fall eines Superhirns bzw. erweiterten Bewusstseins.

Und nein, die Rede ist nicht von allen auf dieser Erde (legalen und illegalen) Methoden, um sein Bewusstsein zu erweitern. Vielmehr geht es um den geteilten Zustand, dem alle Mitglieder einer Gesellschaft bereits angehören. Kurzer Sprung zurück zum Anfang:

„Studien haben gezeigt, dass eine direkte Beziehung zwischen dem jeweiligen kognitiven Zustand einer Spinne und dem ihres Netzes besteht, was darauf hindeutet, dass beide als ein einziges größeres ,Bewusstsein‘ betrachtet werden könnten. Eine Veröffentlichung in der Zeitschrift Animal Cognition besagt, dass Spinnennetze ein natürliches Beispiel für erweiterte Wahrnehmung sind: die Verwendung von Hilfsmitteln als Teil des Denkens, als Erweiterung des Bewusstseins.
[…]
Könnte es also sein, dass eine Gesellschaft mehr ist als bloß die Summe ihrer Individuen? Ein großes, erweitertes Bewusstsein? Wenn ja, ergibt 1 + 1 plötzlich 3. Und dies würde wiederum heißen, dass wir alle zu einem großen Ganzen gehören, das daher gepflegt werden will und sich auf wunderbar chaotische Weise immer wieder selber erfindet.“

Nun sind wir uns sicher, 1+1=3 und die Menschen hinter dem Geschehen des MUSEION Art Club Forum sind der beste Beweis dafür: Bunt durchgemischt und zusammengewürfelt haben sie in den letzten 1,5 Jahren die Art des „Museum Machens“ auf den Kopf gestellt, neue Formate ausprobiert, neue Zielgruppen generiert und, willentlich oder nicht, neue Routinen geschaffen. 

Diese Aufgabe war bei Weitem nicht immer einfach, hat den Involvierten sicherlich viel Arbeit, Mühe und vor allem Zeit abverlangt und bestimmt lief auch nicht immer alles nach Plan. Was schlussendlich jedoch zählt, ist die Organisationsform und Struktur dieses „Experiments“, Demokratie von ihrer feinsten Seite, das wollen wir zumindest annehmen.

Und damit bleibt uns auch nichts anderes übrig, als uns bei den Interviewten für ihre spannenden Antworten und ihren vielseitigen Optimismus zu bedanken, welcher in Zeiten wie diesen oder vielleicht immer nicht als selbstverständlich betrachtet werden darf.

Viel schimpfen und wenig anpacken ist immer einfach, mit (anderen) Menschen an einem Tisch sitzen und Veränderung bringen ist viel, viel besser … 

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