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December 21, 2012

vergehen & entstehen / crepuscoli & albori – Das ist die neue vissidarte!

Kunigunde Weissenegger

Und sie machen es wieder spannend, die beiden emsigen Kulturfrauen Katharina Hohenstein und Sonja Steger: vissidarte und das Kultur- und Kommunikationszentrum „ost west club“ präsentieren am 21.12.2012 um 20 Uhr: Kulturfest “La fine del mondo und der Neubeginn + Vorstellung der Kunst- und Kulturzeitschrift vissidarte 8. Mit Live-Musik & Performance, Projektion und Bildern…”, heißt es in der Einladung. Ich bin neugierig, will mehr wissen – vorher, im mood des Tages, es geht ja vielleicht die Welt unter, dann bleiben mir die vielen Fragen vielleicht im Hals stecken… Und gerade auch weil es in der neuen vissidarte nicht nur um Weltuntergang geht, sondern auch um die Kräfte, die entstehen, wenn der Zusammenbruch droht…

Katharina und Sonja, ihr macht es, wie jedes Jahr, spannend und stellt die 8. Ausgabe von vissidarte ausgerechnet am Weltuntergangstag vor. Mit einem Kulturfest. Was wird uns erwarten?

Wir freuen uns natürlich auf die frisch gedruckte vissidarte. Bewusst haben wir als Schauplatz für das Fest einen neuen Kulturort gewählt: DieFilmwerkstatt in Untermais in der ehemaligen Pobitzer Mühle. Auch dieser Ort spricht von einem Untergang und dem Neubeginn in ganz anderer Form. Mit einer Jam-Session koordinert von Beat Heuberger, Projektionen von Fotografien und einer kleinen Ausstellung von in vissidarte vorgestellten Künstlerinnen und Künstlern wird gefeiert. Vor allem aber möchten wir eine Atmosphäre schaffen, in der angeregter Gedankenaustausch zwischen Kulturmenschen möglich ist. Und wir hoffen, dass sich viele treffen, die sich noch nicht kannten, dass neue Kontakte entstehen – zwischen Menschen, die nicht auf dem gleichen Fleck wohnen oder in anderen Sparten tätig sind. Dass die Naturliebhaber auf die Künstler treffen, die Bozener auf die Ober-Ländler, die Salzburger auf die Meraner, die Musiker auf die Historiker, die Fotografen auf die Wissenschaftler, die Journalisten auf lange Verschüttetes oder bis her Unbekanntes.

Wie seid ihr auf das Thema “vergehen & entstehen / crepuscoli & albori” gekommen?

Das Thema tauchte schon im vergangenen Jahr auf, noch bevor die vissidarte 7 erschienen ist. Zeitung Machen besteht ja oft darin – im Weglassen und Aufschieben, da man nur eine begrenzte Seitenanzahl hat…
Untergang erschien uns als facettenreiches Thema, und um nicht in Düsternis zu versinken, war uns die Thematisierung des „logischen“ Neubeginns nach dem gar nicht sehr endgültigen Ende wichtig.
Die Zeit, in der wir leben, ist sehr aufregend. Es geht viel weniger um diesen Untergangstermin, als um die Umbrüche, die derzeit passieren. Dazu gehören gesellschaftliche Veränderungen, die uns alle angehen und viele direkt, manche indirekt betreffen. Eine andere Richtung einnehmen, ein Hinterfragen von Informationen, ein Nachdenken über das, was wir täglich als (geistiges) Futter zu uns nehmen, das waren ursprünglich ebenfalls Themen, die uns interessierten.

Auf welchen Beitrag seid ihr denn besonders stolz?

Auf den Gesamt-Beitrag, den die Mitarbeiter dieser Ausgabe geleistet haben: ihr unentgeltliches Engagement und ihr Können vissidarte zur Verfügung gestellt zu haben.
Wie schwierig war’s die Texte und Fotos zusammen zu tragen, eine Auswahl zu treffen?
In jeder Seite steckt viel Herzblut und jede Seite hat eine andere Geschichte. Manchmal nimmt sie vom Textbeitrag ihren Ausgang, manchmal sind zum Beispiel die Fotos zuerst da und der passende Text wird hinzugefügt. Besonders vor Drucklegung braucht es gute Nerven, denn da gilt es x Details zu ergänzen. Oft diskutiert man lange über eine gewisse Zusammenstellung und manchmal ist es sofort klar – dieses Bild und kein anderes.
Nein, schwierig ist das nicht mit der Auswahl. Ein wenig kompliziert ist es höchstens, mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. Und dann nicht ärgerlich mit sich selbst zu werden, weil es nicht so gebündelt klar scheint, wie es geplant war. Und gleichzeitig das in den Fokus rücken, was gut gelungen ist. Selbst ein klar definiertes Thema einer Ausgabe kann nicht jeden einzelnen Aspekt der Gesamt-Thematik berücksichtigen. Es ist immer nur ein Ausschnitt, es sind subjektive Eindrücke. Wir machen ja kein Lexika, sondern eine kleine Kunst- und Kulturzeitschrift.

Welcher Text wäre denn im Augenblick des Untergangs zu lesen?

Ganz klar ALLE – rund 25 Kreative, Autoren und Autorinnen, Fotografen und Fotografinnen haben sich für vissidarte ins Zeug gelegt und jeder dieser Text- und Bildbeiträge verdient es – selbst wenn das Ende naht – gelesen zu werden.
Und wenn man alle nicht schafft: Doch wenigstens das Editorial. Da steht drin, was vissidarte ist und was sie antreibt.

Verratet uns doch etwas mehr, bitte…

Der Bogen spannt sich von Historischem bis ganz Aktuellem. Am besten selber lesen: vissidarte gibt es kostenlos – sollte es jemand nicht schaffen, zum Fest zu kommen und unerwarteter Weise keine vissidarte finden: Einfach eine Email an sonja@sonjasteger.com oder kat.hohenstein@gmail schreiben. Wir lotsen jeden zu einer vissidarte. Selbst die interessierten Werbekunden und Sponsoren der Zukunft!

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