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April 15, 2016
“L’esercito più piccolo del mondo” @ Bolzano Film Festival Bozen
Maximilian Mayr
Titel: L’esercito più piccolo del mondo
Regie: Gianfranco Pannone
Worum geht’s? ”L´esercito più piccolo del mondo” verfolgt den Werdegang einer Gruppe junger Männer, die ihre Laufbahn bei der Schweizer Garde im Vatikan beginnen. Der Film zeigt den Alltag der jungen Burschen hinter dicken Kirchenmauern – zwischen Wachablöse, Italienisch pauken und Skypen mit den Familien zuhause.
Umwerfend: Eine Szene, in der am Rande des Bildes ein ungeduldiger, kleiner Junge das Ende der Ansprache des Papstes kaum erwarten kann.
Nicht ganz geglückt: Obwohl sympathisch, bleiben die jungen Rekruten auf Abstand zum Publikum, was es einem schwer macht, wirkliche Empathie für sie zu empfinden.
Applaus für… die Musik und die unheimliche Schönheit der Paläste und Gärten.
Absolutes must see… für jeden Papst-Fan. Franziskus ist der heimliche Star dieser Dokumentation.
Wohlerwogenes Urteil: Pannone zeigt eine Welt, die zwischen dem Mittelalter und der Modernen stecken geblieben ist – dafür sind die jungen Rekruten Sinnbild, auf deren Nachttisch sowohl der Katechismus als auch der Hobbit liegt. Die Dokumentation schafft es den Alltag im Vatikan zu versinnbildlichen und dem Publikum den Aufwand zu zeigen, den all die Audienzen, Empfänge und Feierlichkeiten wirklich für das Personal bedeuten; und doch ertappt man sich dabei, mit Unverständnis auf den ganzen Zauber zu schauen – ein hofstaatartiges Gebilde im 21. Jahrhundert? Auch einer der Protagonisten – René – sieht das so; leider wirkt diese Szene, in der er seine Zweifel äußert, etwas künstlich – als ob der Regisseur gesagt hätte: “So, und jetzt etwas Schlimmes über die Kirche, bitte!” Im Großen und Ganzen ist “L’esercito più piccolo del mondo” ein unterhaltsamer und sympathischer Film, der es schafft einen Blick in eine längst vergessene Welt zu werfen.
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