Music

October 21, 2014

Gehört. Geschrieben. #03. Jo + Vormärz: vom Tag der Autonomie ins Werk nach Wien

von ins
Eine ihrer häufigsten Kommunikationsformen besteht darin, sich per Chat über's Leben und Lieben, das Heute und das Gestern auszutauschen. Wir dürfen Lex + Sarah über die Schultern lugen und mitlesen, was sie von den Konzertabenden, die sie besucht haben, am berühmten Tag danach online bechatten.

Zum dritten Streich war es ein Mittwoch und es hat in Wien in Strömen geregnet. Dies hat uns aber nicht davon abgehalten, uns Vormärz und Jo Stöckholzer im Werk anzuhören. Dieses Mal sahen wir auch echte SüdtirolerInnen im Publikum und wir bekamen einige (zum Teil zensierte) Geschichten von Vormärz zu hören. All das und warum das Thema dieses Abends Schlangen-hinter-uns-bilden war, hier in unserem Rückblick.

Sarah: Hoi! Jooo… deimol, muass man sogn, hobmr weangistens mol gwisst, wos ins erwortet : – )  

Es Werk, ein bekannter Schuppen, und mit Vormärz worsch du jo schun in Bozen unterwegs und vom Jo bisch ein großer Fan. Nichtsdestotrotz wor a deimol (zumindest bo mir) wieder a Skepsis mit drbei…

Lex: Jo, also i honn mi schun sehr drauf gfreit, vor allem nachdem i mitkriag honn, dass mir die Vormärzler gor nit übel nemmen, dass i sie damals in Bozen ins OK verschleppt honn, (wo sie wianiger iber Ort und Leit schockiert worn, sundern vielmeh iber dr Tatsache, dass zem a kloans Bier 5 Euro kostet), sundern sich gfreit hobn, dass mir kemmen. Und dr Jo ja sowieso mein Lieblingsbusker isch! Aber was mi jo gfreit hot, dass deine anfängliche Skepsis dann verflogen isch, oder?

Sarah: Jo, i wor donn volle gebannt, von der Nähe zum Musiker und zum Text… Und du hosch in Jo eh kennt und dein Einkauf hot deine Begeisterung am Besten zum Ausdruck gebracht.

Lex: Jo, i honn ihm gsogg, er muas mir unbeding oane vun di Pre-Release-Bastel-CDs mitbringen, da i nit auf di Pre-Release mit Band kemmen honn kennt – sehr schade. Najo und di Lederarmbänder mitn ö drauf sein a super – hobn sogor di iberzeugt!

Sarah: Jo, iaz hobmr a gemeinsames Konzertstück : – )

Lex: Najo, auf jeden Foll am Jo hot mir volle es Looping getaug, weil sell fir mi nui wor, im Vergleich zu Acoustic

Sarah: Mein erstes Loop-Konzert wor im Porgy&Bess!

Lex: Vun wem?

Sarah: Hmm..lass mich denken… 

Lex: I honns a spannend gfunden, wia a Location sich vun Gfühl verändert, wenn oan die Band mehr taug. I honn in die Vormärz jo in Bozen schun derzählt, wie schrecklich und kloan des Werk isch. Jo hot donn gmoant, noch meine Erzählungen worn sie donn jo eh iberrascht, dass es so groaß und cool isch.

Sarah: So groaß?? Naja, konn man wohl verschiedener Ansicht sein ; – )

Lex: I honns jo beschrieben: dr Konzertraum isch dr Durchgong zun Klo, nor hot dr Jo schun Ongst ghopp, sie miassn in den kloan Durchgong zwischen Bar und “Konzertraum” spielen. Deswegn ischs ondre nor groaß ummerkemmen. Jo, ober wianigstens wiedermol awian gemütliche Atmosphäre.

Sarah:  Jo eibm, weil die Akustik vom Werk lot wirklich zum Wünschen übrig. Obr bo so an Konzert hot man die Nähe guat ausholten kennt und, anzi, es hot wos sehr Positivs ghob! Wos jo nor a Vormärz in inseren Befragungen so hervorgehoben hot: die Interaktion mit dem Publikum! 

Lex: Naja und da mir di Leit vun der Band kennt hobn und a vorher schun gred hobn, logisch a viel intimer. Do hots nor nit so gstert, dass man praktisch direkt vor der Band steaht.

Sarah: Und wor guat wieder mol textreiche und sinnhafte Musik anzuhören – und oafoch ‘s krasse Gegenteil zum Stoner Rock… mit soooo viel Text!

Lex: Ja voll! Und demol a nit lai eingebildete, sundern wirkliche SüdtirolerInnen im Publikum! Dr. Mister UploadSounds Tirol Marco Russo und zwei The Artificial Harbor Ober sischt a spannende Leit im Publikum kennenglernt!

Sarah: Stimp, du moansch dein Namensvetter: Alexius?

Lex: Genau, unser “Kollege” vom Faux Fox Magazin, a Tiroler, der in Wien lebt.

Sarah: Wor volle nett!

Lex: Und cool, dass i kürzlich sogar a Interview von ihm mitn Jo glesn honn, des i echt super gfunden honn.

Sarah: Ja!!

Lex: Der wor donn danoch ober leider nirgends mehr ummer zum genauen Austausch

Sarah: Obr sisch seinmr deimol eher im Weg gwesn: Überall hinter uns haben sich Schlangen gebildet…

Lex: Haha, jo schun, bei der Bar hommr nitmol kurz iber Zipfer schieren geterft. Aber man muas es numol sogn: Zipfer isch es grausligste Bier ever und dass ins die oan inredn gwellt hobn, dass es Märzen viel besser isch, wage ich zu bezweifeln ; – ) 

Sarah: Eibm, hobm deis jo nor a ibrhaup nit argumentieren kennt!!

Lex: Und ins net iberzeugen! Und wos wor nor sem bei der Garderobe?

Sarah: Jo, während i mein Bosnisch und Akzente-Raten-Spiel zum Besten geben hon, hot sich hinter mir holt die Schlange gebildet. Und hons nit chekt, wenn du gsog hosch, do isch iaz volle die Schlong und mir mein Blick zur Ingongstir sel nit bestätigen kennt hot.

Lex: Jo, i honns versuacht dir mitzuteilen, honn ober di Zeit genutzt, um drweil heimlich a Foto vun di Punk-Türsteher zu mochn ; – ) de di jo an insre leschte Diskussion in dr Arena erinnert hobn.Punk-Türsteher - das WerkSarah: Jo, scheint a beliebter Nebenberuf zu sein…

Lex: fir Punks …wie wor deine Frage damals: orbeitet eigentlich jeder Punk in dr Arena als Türsteher? Antwort: Nein, auch im Werk!

Sarah: (Highfive)

Lex: Wia immer, holtn mir ins mehr beim Drumherum als beim eigentlichen Konzert auf, was gib’s do zusagen? Die oanzigen NichttirolerInnen an dem Abend waren die Gelbgut, deren Jacken ihrem Namen alle Ehre gm8 hobn, honn i damals gor nit gecheckt.

Sarah: HeheLex: Sollten dir, galbi, jo bsunders gfollen.

Sarah: Jo, die gelben hobmr nit so beehrt, trotz meiner Affinität dazu.

Lex: A wenn sie echt nit schlecht worn, aber mir worn ja eigentlich für di Vormärz da. Wor irgendwia spannende Situation, weil i do net gonz gwisst honn, wos mi erwortet, und irgendwia cool die Band zu kennen, bevor man a Konzert vun ihnen ghert hot.

Sarah: die Band vor der Musik sozusagen. Also i muass sogn, hot mr echt guat taug! Mir hobm jo topfer mitklatscht und vrsuacht außerzuhearn, wos sie singen..

Lex: Ja voll, a wennmr logisch wegen der Werk-Akustik oft di Texte nit gonz verstonden hobn, aber sie hoben meaningreich gewirkt! ; – )

Sarah: “Tiefkühlpizza” hobm sie gspielt?? Lex: Ma konn i gor nit sogen, ob sie des gspielt hobn

Sarah: Obr wos sogsch iaz du drzua?

Lex: Das Video anlosend muass i sogn, dass der Pati schun a a außergewöhnlich coole Stimme hot… do i sie no nia ghert honn, wor i iberhaup schwerstens begeistert! Hot olles gepasst, Musik, Stimme, Texte! Du?

Sarah: Jo eibm, dr Jo und die Nähe und die Texte worn super und Vormärz hot guat angeheizt! Wor af jeden Foll a scheane und mitreißende Performance!Lex: Im Nachhinein hot ins jo dr Max, dr Gitarrist, donn gsogg, dass er schun long nimmer so mitgongen isch mitn Publikum und ihms volle getaug hot, a wenn er dadurch mehr Fahler gm8 hot

Sarah: idem der Bassist

Lex: der hot a gefühlt die meisten Groupies ghopp. wiamr nen isoliert hobn nachn Konzert und logisch frei drauf ongsprochen, ob sell daran liegt, dass er dr oanzige Single in der Band isch, hot er drauf gmoant, er isch gespannt was di… (Name von der Redaktion vergessen) dazua sog… Di Jungs worn glab i iberhaup etwas iberrascht iber insre Art der Berichterstattung bzw. hobn nit gwisst, wos do auf sie zuakimmp und hobm sich lei gwundert, dass mir ins des olls merkn (teamr wia man sig nit) ober sie hobn echt spannende Gschichtn zu derzählen ghopp. Konnsch di no erinnern, wos dr Max erzählt hot iber sein erstes Erlebnis mit Alexius in Wien im Prater?

Sarah: Volle! Irgendwia sein sie ihm bo dr Ochterbouhn hinten auigfohrn?? 

Lex: Ja genau und dr Max hat sich beschwert, dass er wenigstens den Eintritt zruck will und wenig später hat er dann in der Zeitung glesn, dass a Familie fir des volle Schadensersatz kriag hot, und er hot sich iber di vertane Chance geärgert.

Sarah: Iaz konnsch du a glai drzeihln, wia mr af Vormärz kemmen sein : – ) 

Lex: Naja , weil sie kürzlich in Bozen vorn Landhaus beim Tag der Autonomie (Freitag 5.September) iber Upload gspielt haben.

Sarah: Und deswegen habmr sie a nach dem Unterschied des Konzertes in Bozen und Wien gfrogt… worauf sie gmoant hobn, in Bozen waren sie ja nur Teil einer Veranstaltung.

Lex: Jo und dass do im Werk wirklich di Leit wegen ihnen kemmen sein und man sell an der Stimmung gmerkt hot.

Sarah: Genau, die Interaktion mit dem Publikum! I hoff, die Jungs kemmen in Hamburg zu wos, nor wearn sie a sicher zu am eigenen Konzert eingeladen. Zu am Anlass, in dem sie im Mittelpunkt stehen.

Lex: Ja, ober i glab Hamburg net so bald, weil sie ja wirklich direkt an Umzug nach Hamburg denken… Weil in Hamburg ja soviel geht! Hamburger Schule und so… Obr i  hoff a auf baldige Wiederholung in Südtirol, vor an gscheidern Publikum und finds schod, wia des in Bz glafen isch und dass des zu wianig Leit mitkriag hobn, weil Vormärz isch definitiv a Gruppe, de gehört gehört und vun der mir, glab i, a no viel heren werdn! Und nor wermr no dankbar sein fir di Möglichkeit eines Exklusivinterviews!

Sarah: Und nor wearmr sogn: Damals im Anno 2014, als die Jungs noch nicht so bekannt waren, waren wir bei bzw. mit ihnen im Werk…

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