Food
September 13, 2024
Ein Leben für den guten Geschmack
Nadine Pardatscher
Nomen est omen. b.local – be local, be honest. Im kleinen feinen Restaurant in Bruneck werden keine exotischen Gerichte serviert, sondern der Fokus liegt auf lokalen Produkten. Regionalität ist hier die Nummer eins, bedingungslos. Nur auf Kaffee wird nicht verzichtet.Sommer ist draußen und Sommer ist auf dem Teller. Es fühlt sich wie ein Spaziergang durch die Saison an. Als Hauptspeise kann der Gast zurzeit einen gegrillten Alpen-Saibling begleitet von einer Kürbis-Bouillabaisse, Zucchini und Risoni genießen. Eine Veggie-Variante hingegen bietet die gratinierte Süßkartoffel mit Amarant, einer Amo-Burrata und Liebstöckel. Für den Dessertmagen gibt’s zwei süße, nicht allzu süße Nachspeisen.Hinter b.local steckt Restaurantinhaber Thomas Gantioler, 34 Jahre alt, aus Lajen. Kochen war immer schon sein Antrieb und seine Leidenschaft. Ganz besonders wichtig ist ihm die Verwendung von frischen Produkten. So haben ihn damals schon Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten, von der Kiwi bis hin zur Tomate, fasziniert. Er war erst 14 Jahre jung, da begann er seine Ausbildung zum Koch. Nach der Lehre ging er seinem Interesse der Sternegastronomie nach und durchlief mehrere Stationen in Südtirol und dann weiter in Kopenhagen, Portugal, New York und Australien. Damit nicht genug. Thomas hatte den Traum vom eigenen Restaurant mit eigenem Konzept und setzte ihn 2019 mit der Eröffnung des b.local in Bruneck um, welches er zusammen mit seiner Partnerin Jessica führt.„A ruihigis nettis Eggile“ in einer verkehrsberuhigten Zone. Wer mag, isst auch gern auf der Terrasse.Das Konzept? Ein qualitativ hochwertiges und geschmackvolles Produkt aus den Alpen und aus dem Alpenvorland soll ohne großes „Tamtam“ gekonnt in Szene gesetzt werden – sei es auch „nur“ eine Karotte aus dem Garten. Diesem Grundgedanken wird Folge geleistet, dieser wird in der Küche ausnahmslos kultiviert und manifestiert. Für das kulinarische Erlebnis sorgen Thomas, der Souschef David – seit erster Stunde mit an Bord – und ein weiterer Koch. Jessica leitet den Trio-Service und ist für den Weinkeller zuständig.Eine ehrliche Küche gepaart mit einem Hang zur Qualität bilden das Grundgerüst des Restaurants. Frische Kräuter in allen Formen und Farben werden selbst angebaut, der Rest wird größtenteils direkt bei Bauern und regionalen Produzenten eingekauft. Fünf Jahre networken kann dann etwa so aussehen: Bauernhöfe im Ahrntal und Reischach liefern Käse, Fleisch liefern Metzgereien aus Lorenzen, Gsies und Gais sowie Geflügel von Bauernhöfen aus Sterzing. Ein eingespieltes Team gibt ihr Bestes, um den Gästen ein besonders geschmackvolles Erlebnis zu bieten.Montag bis Freitag gibt’s Mittag- und Abendessen, immer zwischen 11:30 und 14:00 Uhr sowie von 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr. Da hat auch die b.local-Bar geöffnet, nämlich von 8:00 Uhr bis, ja, bis die letzten Gäste das Restaurant verlassen haben. Die Bar ist gut für Kaffee und Kuchen, später für einen Feierabend-Aperitif oder Cocktail. Samstag und Sonntag wir geruht.
Ohlala: Wer den Risotto mit Pfifferlingen, Lauch und Kalbskopf als warme Vorspeise wählt, hat vielleicht sogar das Glück, dass das Nachbarskind die Pilze gefunden hat …
Fotos: (1, 2,3, 5, 6) b.local (c) Silbersalz; (4, 7) (c) b.local.
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