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November 24, 2015

Fantasyautorin Maria Unterholzner: weiße Wächter, schwarze Schatten, goldene Geister

Maximilian Mayr

“Ist man nicht fleißig in der Jugend, wird man im Alter traurig sein.” – Folgt man der Logik dieser Aussage von Konfuzius, steht Maria Unterholzner aus Lana ein überaus glücklicher Lebensabend bevor. Mit nur 20 Jahren veröffentlichte die Südtiroler Jungautorin im United P.C. Verlag ihren ersten Roman “Elea Taiger: Die weißen Wächter”, schreibt Lyrik und studiert Pharmazie in Innsbruck. Nun, ein Jahr nach Veröffentlichung des Erstlingswerkes, hat Maria Unterholzner mit uns über ihr Arbeiten, ihre Inspirationsquellen und die Widrigkeiten des Verlagswesens gesprochen.  

Wie bist du auf die Idee gekommen ein Buch zu schreiben? 

Das ist eine Frage, die ich nur sehr schwer beantworten kann. Ich habe schon als Kind sehr viel gelesen und mich oft über den Verlauf einer Handlung geärgert, ein Gefühl das wohl jeder Leser kennt. Irgendwann war ich an einem Punkt, an dem ich mir gesagt habe, ich schreibe meine eigene Geschichte, die genauso verläuft, wie ich es für richtig halte. Das Schreiben an sich war schon immer eine meiner Leidenschaften und so habe ich im Alter von zehn Jahren mit den ersten Entwürfen für diesen Roman begonnen. Von der ursprünglichen Geschichte ist nur noch wenig übrig, aber die Grundidee ist über die Jahre dennoch dieselbe geblieben.

Worum geht es in “Elea Taiger: die weißen Wächter”?

Der Roman spielt in einer fiktiven Welt, in der die Erde in drei Bereiche gegliedert ist – drei Bereiche aber nur zwei Welten, denn Taigeria und Nordon gehören zu einer Welt. In der Menschenwelt, Taigeria, leben die magischen Wesen, und Nordon beherbergt die dunklen Wesen. Mit dem Beginn der Handlung kommt eine neue Herrscherin auf den Thron Taigerias, Elea Taiger. Sie hat als erste Frau diese Position inne und muss gegenüber ihren Ratsmitgliedern, Königen und Untertanen erst beweisen, dass sie die Kraft und die Weitsicht besitzt, das Reich Taigeria zu regieren und gegen Ornos, den Herrscher Nordons, zu verteidigen. Um ihre Herrschaft zu legitimieren, muss sie dem Gesetz nach 31 weiße Wächter ausbilden, 31 Menschen, die als Vermittler zwischen der Menschenwelt und Taigeria fungieren. Als Elea mit der Ausbildung der weißen Wächter beginnen kann, regen sich Nordons Kräfte nach langer Ruhe wieder und Ornos schickt einen Trupp Kopfgeldjäger, um die junge Herrscherin zu beseitigen, ehe sie mächtig genug ist, Nordon entgegen zu treten.Fantasyautorin Maria Unterholzner - Elea Taiger - Die weißen Wächter“Elea Taiger” soll der Auftakt für eine Trilogie sein – sind der zweite oder dritte Teil der Reihe bereits in Arbeit?

Der erste Teil dieser Trilogie beschäftigt sich primär mit der Ausbildung der weißen Wächter und gleicht gewissermaßen einer Einführung in die Welt Taigerias und bildet den Auftakt zu einem weltübergreifenden Krieg. Der zweite Teil, “Die schwarzen Schatten”, ist bereits in Arbeit, liegt aber seit gut einem Jahr unangetastet auf meinem Rechner, da mir mein Studium kaum Zeit für derartig aufwändige Hobbys lässt. Auch der dritte Teil, “Die goldenen Geister”, existiert bereits in Fragmenten. Ich weiß noch nicht, ob ich diese Trilogie beenden werde; da ich den ersten Teil sehr früh geschrieben habe und ich mich inzwischen literarisch weiter entwickelt habe, müsste ich zumindest die ersten 100 Seiten des ersten Teils neu schreiben. Vor Abschluss meines Studiums ist sowieso kaum mit einer Fortsetzung zu rechnen. Im Sommer 2015 habe ich mit einem anderen Schreibprojekt begonnen, das sich “Die Chroniken von Darkonat” nennt, für das ich aber ebenfalls ein paar Jahre brauchen werde. 

Dein Buch ist ein Fantasywerk über zwei Welten: Inwieweit haben dich berühmte Romane wie “Der Herr der Ringe” oder “Game of Thrones” beeinflusst? Was fasziniert dich an diesem Thema?  

Der Herr der Ringe hat mich sehr stark geprägt. Ich habe bereits als Kind den “Kleinen Hobbit” vorgelesen bekommen und war von da an Feuer und Flamme für das Thema Fantasy. An bestimmten Aspekten im Buch merkt man das deutlich, so kommen auch bei mir Hobbits vor, ebenso wie Elben und Zwerge. An der Fantasyliteratur faszinieren mich die unendlichen Möglichkeiten. Man ist an keine wissenschaftlichen Gesetze gebunden, an keine historischen Ereignisse oder Tatsachen. Als Autorin hat man die Möglichkeit, seine eigene Welt zu erschaffen, ohne irgendwelche Normen, und so entstehen oft fast bizarre Vorstellungen und Ideen, die den Leser nur noch den Kopf schütteln lassen.

Dein Buch wurde vor einem Jahr beim United P.C. Verlag veröffentlicht. Wie schwer ist es als junge Autorin einen Verlag für sein Werk zu finden?

Ich habe mich bei sehr vielen, bekannten Verlagen gemeldet und immer wieder Absagen oder Zahlungsaufforderungen erhalten. Es schien fast unmöglich, sein Werk veröffentlichen zu können, ohne bereits am Beginn viel Geld zu investieren. Da ich mir als Schülerin eine solche Veröffentlichung nicht leisten konnte, habe ich mich an diesen Verlag gewandt, der meinen Roman zwar kostenlos veröffentlicht, jedoch für jede Zusatzleistung wie Korrektur, Werbung, Cover etc. Geld verlangt. Es war eher eine Notlösung, mit der ich nicht sehr zufrieden bin, auch da das Buch sehr teuer ist und ich von dem Geld wenig bis nichts sehe. Wenn ich nochmals eines meiner Werke veröffentliche, dann wird das wohl in Form eines E-Books sein.

Vom Sterben des Tages 
Dämmerungstod 
von Maria Unterholzner

Langsam, siechend, sinkt hinab
Pfeifen, rufen, letzter Schrei.
Die Dunkelheit sie fällt herab
Zieht die Schatten schon herbei.

Das samtene Tuch erstickt und lähmt
Wer nicht entflieht der kalten Hand.
Nur wenige die die Nacht nicht grämt
Eingehüllt in ihr Schattengewand.

Er schwindet schon, der letzte Streif
Die Sonne stirbt in dieser Nacht
Das Tier, es hebt den schwarzen Schweif
Hat die Beute schon ausgemacht.

Äste, Knochensplittern gleich
Krallen sich in die Schwärze ein
Die Blätter, sie sind grau und bleich
Nur der Mond erhellt die Pein

Von Silberfäden durchwirktes Gewand
Die Nacht die hohe Schattenmaid
Fasst die Herzen mit kühler Hand
Firmament bedeckt vom Totenkleid

Ihre Tränen funkeln fahl
Reingewaschenes Sternenlicht
Ihr Angesicht so schön, doch fahl
Halten über uns Gericht

Wer mag hoffen, wer war leben
Eingeschlossen im Käfig der Nacht
Wer wills schaffen, will nichts geben
Entzieht sich einst der dunklen Macht

Doch schließt sich immer der Kreis der Welt
Es steigt die Sonne aus der Totengruft
Wenn ihr Strahlen den Himmel erhellt
Und treibt die Nacht zurück in die Kluft

So schreitet das Leben ewig fort
Leben, sterbe, schlafen, wachen
Denn ein Ende gibt es nur dort
Wo kein Gleichgewicht geschaffen.

Dein Buch ist ein Fantasywerk über zwei Welten: Inwieweit haben dich berühmte Romane wie “Der Herr der Ringe” oder “Game of Thrones” beeinflusst? Was fasziniert dich an diesem Thema?  

Der Herr der Ringe hat mich sehr stark geprägt. Ich habe bereits als Kind den “Kleinen Hobbit” vorgelesen bekommen und war von da an Feuer und Flamme für das Thema Fantasy. An bestimmten Aspekten im Buch merkt man das deutlich, so kommen auch bei mir Hobbits vor, ebenso wie Elben und Zwerge. An der Fantasyliteratur faszinieren mich die unendlichen Möglichkeiten. Man ist an keine wissenschaftlichen Gesetze gebunden, an keine historischen Ereignisse oder Tatsachen. Als Autorin hat man die Möglichkeit, seine eigene Welt zu erschaffen, ohne irgendwelche Normen, und so entstehen oft fast bizarre Vorstellungen und Ideen, die den Leser nur noch den Kopf schütteln lassen.

Dein Buch wurde vor einem Jahr beim United P.C. Verlag veröffentlicht. Wie schwer ist es als junge Autorin einen Verlag für sein Werk zu finden?

Ich habe mich bei sehr vielen, bekannten Verlagen gemeldet und immer wieder Absagen oder Zahlungsaufforderungen erhalten. Es schien fast unmöglich, sein Werk veröffentlichen zu können, ohne bereits am Beginn viel Geld zu investieren. Da ich mir als Schülerin eine solche Veröffentlichung nicht leisten konnte, habe ich mich an diesen Verlag gewandt, der meinen Roman zwar kostenlos veröffentlicht, jedoch für jede Zusatzleistung wie Korrektur, Werbung, Cover etc. Geld verlangt. Es war eher eine Notlösung, mit der ich nicht sehr zufrieden bin, auch da das Buch sehr teuer ist und ich von dem Geld wenig bis nichts sehe. Wenn ich nochmals eines meiner Werke veröffentliche, dann wird das wohl in Form eines E-Books sein.

Im Internet finden sich sowohl positive als auch negative Kritiken zu deinem Buch. Wie gehst du mit Kritik um?

Am Beginn meiner Schreibtätigkeiten habe ich mich stark auf solche Kritiken konzentriert, war oft frustriert, musste aber bald feststellen, dass man es als Autorin nie jedem Recht machen kann. Mittlerweile reagiere ich auf diese Kritiken gar nicht mehr. Die Kommentare, die zu finden sind, beziehen sich auf eine sehr alte, unverbesserte und zudem noch unvollständige Version des Buches, sodass sie mit der neuen Fassung kaum mehr etwas zu tun haben. Andere Kritiken, wie zum Beispiel am langatmigen Epilog oder an den Beschreibungen, nehme ich gern an, kann jedoch schlecht darauf reagieren, da die Meinungen der Leser hier sehr stark auseinander gehen. Ich schreibe hauptsächlich für mich selbst und beschäftige mich daher wenig mit der Meinung anderer Leute, wem es nicht gefällt, der ist nicht gezwungen das Buch zu lesen.

Du hattest die Idee für dein Buch bereits als Kind und hast eine erste Fassung mit 16 verfasst. Würdest du heute einige Teile des Romans anders schreiben? 

Ich würde vor allem den ersten Teil des Buches verändern, dieser stammt in seinen Grundzügen noch aus meiner Mittelschulzeit und ist mir mittlerweile etwas zu kindlich geworden. Auch meine Hauptfigur würde ich zum Teil ändern, diese wirkt vor allem am Beginn zu perfekt, das war zwar so geplant, doch die Leser scheinen nicht auf ihren Fall warten zu wollen, so muss ich das wohl vorziehen. Die Idee an sich gefällt mir noch immer sehr gut und ich fände es schade, diese Trilogie niemals beenden zu können.Fantasyautorin Maria UnterholznerNeben deinem Erstlingsroman schreibst du auch Gedichte. Was gefällt dir an Lyrik?  

Gedichte schreibe ich vor allem, wenn mich etwas beschäftigt, wenn ich etwas Besonderes beobacht,e oder aber für einen Roman. Diese Gedichte sind meist Momentaufnahmen meines Lebens, meiner Gefühlswelt, und wenn ich ein Gedicht, das ich vor Jahren geschrieben habe, nochmals lese, ist es, als würde ich diesen Moment nochmals erleben, das fasziniert mich an der Lyrik. Im Moment beschäftige ich mich deutlich häufiger mit Lyrik, da ich immer wieder Dinge erlebe, die ich festhalten möchte.  

Wer sind deine literarischen Vorbilder? Wo oder bei wem findest du deine Inspiration?

Meine literarischen Vorbilder sind klar J. R. R. Tolkien, R. R. Martin, J.K. Rowling, Markus Heitz und viele weitere. Inspirationen finde ich natürlich in Romanen, die ich lese, aber auch in meinem alltäglichen Leben und in Erzählungen und Sagen. 

Du studierst seit 2013 Pharmazie an der Universität Innsbruck. Hast du jemals über ein Literaturstudium nachgedacht?  

Die Literatur ist mein Hobby, ich brauche sie als Gegenpol zur wissenschaftlichen Welt meines Studiums. Oft beschäftige ich mich wochenlang nur mit Strukturen, Formeln und Synthese, mit Zubereitungen und Arzneistoffen. Da genieße ich es, wenn ich für einige Stunden in eine Welt entfliehen kann, in der die Gesetze der Natur keine Rolle spielen. Ich habe mich gegen ein Literaturstudium entschieden, da ich der Meinung bin, dass ein derartiges Studium wenig mit meiner eigentlichen Leidenschaft, dem Schreiben, zu tun hat, außerdem würde mir die Ablenkung fehlen, wenn ich mein Hobby zum Beruf machen würde.  

Würdest du sagen, dass das Land Südtirol junge AutorInnen unterstützt? Inwiefern gibt es Verbesserungsbedarf?

Zur Unterstützung von AutorInnen habe ich keine Informationen, ich selbst habe vom Land Südtirol keinerlei Unterstützung erhalten und fände es vorteilhaft wenn Südtiroler AutorInnen Ansprechpartner hätten, auch wenn sie “nur” Belletristik schreiben. 

Was würdest du jungen AutorInnen mit auf den Weg geben?  

Ich denke, am wichtigsten ist, das zu schreiben, was einen selbst fasziniert und dahinter zu stehen. Es wird immer Kritiker geben und sobald man damit beginnt, für andere zu schreiben und nicht für sich selbst, wird man sich untreu. 

Dein größter Wunsch für die Zukunft? 

Mein größter Wunsch wäre es, all meine begonnenen Romane auch zu beenden und neben meiner Arbeit weiter die Zeit zum Schreiben zu finden. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen meine Geschichten lesen und sich damit eine kurze Auszeit vom grauen Alltag gönnen. 

Maria Unterholzner wurde 1994 in Meran geboren und lebt in Lana. Sie hat 2013 das Realgymnasium in Meran abgeschlossen und studiert seither Pharmazie an der Leopold Franzens Universität in Innsbruck. Ihr Debütroman “Elea Taiger: Die weißen Wächter” erschien 2014 beim United P.C. Verlag. Maria Unterholzner

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