Music
June 9, 2014
Möglichkeiten der Horizonterweiterung: Heart of Noise 2014
Marianna Kastlunger
Anspruchsvolle Alternativen zur standardisierten Zwangsbespaßung der Paaarty-Generation sind Mangelware und unterstützenswert. Aber Noise ist neu für mich. Ein Besuch eines solchen Events hat rein gar nichts mit einem klassischen Konzertbesuch zu tun, das muss erst einmal gerafft werden. Aber ich brauche mich nicht zu fürchten, denn die Schönheit ist dem Menschen zumutbar, heißt es in der Heart-of-Noise-Broschüre. Was bisher geschah:
- Ich erlebe in der Tat betörende, hypnotisierende Geräuschschönheit im ambient noise von Demdike Stare
- Finde, dass Robert Lippok und Lillevan Zauberer sind
- Verfolge mit herunter gefallener Kinnlade die “Bora”-Visuals von Yuri Ancarani (Hallo, ein Lynch-Fan) zum Sound von Lorenzo Senni, und das nicht nur weil der Wind und ich seit Jahren eine Hass-Liebe-Beziehung führen
- Ergänze meine To-do-Liste mit den Einträgen: “Finde einen Club, wo Schall und Rauch mal auflegen, und geh da hin“ und “Hut ab vor Hans Joachim Roedelius und Krautrock, immer!“
- Würde auf dem Dach des PEMA Towers bei der Performance von Ensemble Economique am liebsten vor Begeisterung schreien, wenn mich sowohl Sound als auch Traumkulisse nicht in eine lähmende Trance versetzt hätten. So müssen ausserkörperliche Erfahrungen sein. Oder vereinfacht formuliert: Boah!
- Lerne von Wolf Eyes und The Haxan Cloak, dass Kunst wohl von “kann verstören” kommt. – Schön finde ich es nicht, aber ich bin ja nicht zum Spaß hier. – Gut, dass im Barbereich auch Sitzmöglichkeiten und das skug Magazine geboten werden. Ein Lesepäuschen erdet wieder. Dann findet man Männer mit blauen Masken eigentlich ganz witzig.
Foto: AUN @ Heart of Noise 2014, PEMA Tower, Innsbruck – Foto: Heart of Noise
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