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September 19, 2024

Ladinische Kultur zu Gast in der Villa Freischütz

Verena Spechtenhauser

Die Villa Freischütz in Meran in Obermais ist ein ganz besonderer Ort. Zum ersten Mal entdeckt habe ich dieses architektonische Juwel aus der Gründerzeit, als ich dort für meine Arbeit ein Film-Set besuchen durfte. Der Charme des Hauses und des darum liegenden Parks hat mich damals sofort erreicht. Seitdem kehre ich immer wieder hierhin zurück: zu Theateraufführungen und Lesungen im Garten und natürlich auch zu der sehr beeindruckenden Sammlung aus Antiquitäten und Kunstwerken der Familie Fromm. 

Wer von euch dieses kuriose Hausmuseum nicht kennt (es ist übrigens auch einer unserer Tipps in der Re-Edition von JOSEF Meran + Umgebung) hat in den Tagen vom 21. bis 29. September 2024 die Möglichkeit, dies zu ändern und es gleichzeitig mit einer ganz besonderen Veranstaltung zu verbinden. Die Villa Freischütz wird nämlich zum Schauplatz der Ladinischen Kulturtage „Edema culturala | Kulturtage | Giornate culturali“, welche das Istitut Ladin Micurá de Rü und das Museum Ladin in Meran organisieren.

Warum sich die beiden ladinischen Institutionen genau die Villa Freischütz als Veranstaltungsort ausgesucht haben, liegt wie so vieles in der Historie des Hauses. Die Besitzerfamilie Fromm verbrachte im Winter regelmäßig Zeit in Ladinien, fuhr dort Ski und ließ sich von Pferdekutschen durch die bezaubernde Winterlandschaft kutschieren. Nun, so freut sich Herta Waldner, Architektin und Präsidentin der Träger-Stiftung „Navarini-Ugarte“, die aus der Villa Freischütz ein Hausmuseum gemacht hat, kommt Ladinien mit seiner Kunst, Literatur, Musik und ja, auch den Dolomitensagen, zu Besuch in die Villa nach Meran.

Auf dem Programm, das Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder bereithält und das ihr euch im Detail gerne hier anschauen könnt, steht neben einem Konzert am Eröffnungsspätnachmittag des ladinischen World Music Duos Gota (alias Katia und Jan Moling) und einer Einführung der Kuratorinnen Ulrike Kindl und Katharina Moling unter anderem auch eine Lesung mit der ladinischen Dichterin Roberta Dapunt, eine Ausstellung mit Werken aus dem Radierzyklus „Die Frauen aus Fanis“ von Markus Valazza sowie eine Skulpturen-Ausstellung im Außenbereich mit Werken von Lois Anvidalfarëi, Aron Demetz, Franz Kehrer, Walter Moroder, Giovanni Rindler sowie Valeria Stuflesser.

Nehmt euch die Zeit und entdeckt die Villa sowie die ladinische Kunst, Musik und Kultur. Es zahlt sich doppelt aus …

Foto: Grüner Salon, Villa Freischütz, Meran (c) Karlheinz Sollbauer 

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