We Are Panorama4: Hannes Egger

Jahrgang 1981. Studium der Philosophie an der Universität Wien und „La Sapienza“ in Rom. Postgradualer Lehrgang zu Kulturmanagement an der Universität Wien. Tätig als Künstler, Publizist, Kunst- und Kulturvermittler. Seit 2004 Ausstellungstätigkeit und transdisziplinäre Projekte. Ausstellungen unter anderem in der Galerie Jean-Francois Meyer in Marseille, der Spinnerei in Leipzig, Künstlerhaus Wien, Galerie Miro in Prag. Teilnahme an der 54. Biennale di Venezia (Austrian Pavillon). Gründungsmitglied der meraner gruppe. Lebt und arbeitet in Lana.

Deine erste Erinnerung, was Kunst betrifft? Ein Stein.

Welche (Kunst)Veranstaltung hat dich am meisten beeindruckt und dein Leben verändert? Leben verändert, ist viel gesagt. Mich hat die Eröffnung der Biennale letztes Jahr beeindruckt. Ich habe noch nie auf einem Haufen so viele Menschen gesehen, die sich für die Ästhetik unter das Messer gelegt haben.

Wo kommen dir deine Ideen? Beim Gehen. Ich denke am Besten beim Gehen. Vor allem das Aufwärtsgehen ist hilfreich, da durch die Anstrengung nutzlose Dekorationen zu den Gedanken weg fallen und die Essenz übrig bleibt.

Kulturelle Freuden? Ein schönes tiefes Gespräch ist immer eine kulturelle Freude.

Dein Lieblingskünstler? Warum? Schwer zu sagen. Das ändert sich immer wieder. Ich mag die Arbeiten von Jochen Gerz. Sein seit langem getragener partizipativer Ansatz ist für mich richtungsweisend.

Was heißt es, Künstler zu sein? Ideen umsetzen zu können.

Kunst ist? Oft umsonst und meist unwichtig. Manchmal aber trifft sie einen Nerv der Zeit, dann lohnt sich alle Anstrengung und die kollektive Investition.

Deine erste Ausstellung? Galerie dependent, Meran, 2004.

Schaust du Fernsehen? Falls ja, was? Kaum schaue ich. Ich sehe viel lieber.

Liest du? Welche Zeitungen? Lesen ist übertrieben, ich überfliege die meisten Zeitungen.

Welche Musik hörst du? Im Auto meist Ö1.

Wenn dein Leben ein Film wäre, wer würde Regie führen? Aus meinem Leben habe ich einige Themen ausgeklammert, Filme gehören unter anderem dazu.

Was gefällt dir an Südtirol? Die Landschaft und die Leute.

Was gefällt dir an Südtirol nicht? Der dicke Bauch.

Was fehlt dir in Südtirol kulturell? Offene Gespräche ohne fünf Bier vorher getrunken haben zu müssen.

Was bedeutet es, Südtiroler zu sein? Einen zweisprachigen grünen Ausweis zu haben.

Welche Ausstellung oder welchen Künstler/Künstlerin möchtest du in Südtirol sehen? Schön wäre es eine engagierte politische Ausstellung mit lokalem Bezug und Publikumsteilnahme zu sehen. Wichtig ist, dass die Ausstellung etwas zu sagen hat und mutig ist.

Von hier aus ist die Welt… Das hängt von der Sicht ab. Vom Tal aus betrachtet ist es eine andere Sicht als von einer Bergspitze aus. Zweite ist faszinierender.

Was macht dich glücklich? In Freiheit nachdenken zu können.

Was macht dich unglücklich? Zu viele unwichtige Fragen.

Panorama4, Neue Kunst in Südtirol, Arte nuova in Alto Adige, Ert nueva de Südtirol, www.provinz.bz.it/panorama