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November 15, 2023
Die Slow Fashion Map geht in die nächste Runde
Susanne Barta
Ja, wir freuen uns. Denn unsere Map ist ein großer Erfolg. Schon nach einem Jahr erscheint die zweite Auflage der Slow Fashion Map South Tyrol. Um genau zu sein: Die erste Edition firmierte unter Sustainable Fashion Map. Da der Begriff sustainable/nachhaltig aber so unterschiedlich gebraucht wird, immer weniger aussagt und zum Greenwashing geradezu einlädt, haben wir uns entschieden von Slow Fashion zu sprechen. Denn es geht vor allem darum, Tempo rauszunehmen aus der überhitzten Textilindustrie. Ist es euch aufgefallen? Auch mein Blog auf franzmagazine (also hier) heißt seit August Slow Fashion Blog. Die Messe Biolife, die am Sonntag in Bozen zu Ende ging, arbeitet seit dieser Ausgabe ebenso mit diesem Begriff.Um ganz genau zu sein, unsere Map heißt „JOSEF – The insider’s slow fashion map South Tyrol”. Was aber eindeutig zu lang ist für den alltäglichen Gebrauch. Sie erscheint im Rahmen des Reisebuchprogramms von franzLAB. Wir, das sind die franzLAB-Chefinnen Kunigunde Weissenegger und Anna Quinz und ich. Sowie für die Gestaltung Studio Babai. Dazu kommen alle, die mitgeholfen haben, diese Map möglich zu machen, weil sie machen, was sie machen. Aber auch weil einige das Erscheinen finanziell unterstützt haben. Eine Runde Applaus für Biolife/Messe Bozen, Anam Vintage Clothing, Atelier Alma, Crea.S, Easy Shop, Gekko, Klamotte, Kleopatra, CORA happywear, LaMunt, Aufburg, Creativ, Feines, Kauri Store, Less is More Fair Fashion, Mode Tschurtschenthaler, Rubatscher, Salewa Second Life – Repair – Rent, Spinnradl, Sublime, Terra Natur und die Südtiroler Weltläden.Überproduktion und Überkonsum sind die großen Themen der Modeindustrie. Darüber zu informieren, andere Wege aufzuzeigen und zu inspirieren, darum geht’s auf diesem Blog. Statt Fast Fashion brauchen wir Slow Fashion. Für uns Konsument*innen heißt das vor allem weniger und besser einzukaufen. Dass das auch in Südtirol möglich ist, dass die Szene wächst und immer lebendiger wird, das zeigt unsere Slow Fashion Map. Immer wieder werde ich gefragt, wo man diese Mode findet, besser produzierende Brands, Labels, die auch vom Stil her zeitgemäß sind, wo es gute Secondhand Shops gibt. Voilà. Auf der Slow Fashion Map findet ihr auf einen Blick Secondhand Stores, lokale Labels, (Concept) Stores, Designer und Tailors und Labels/Shops, die Accessoires anbieten. Seit der ersten Ausgabe sind einige neue Player hinzugekommen. Und wieso ist die Map auf Englisch? Weil sie auch für Tourist*innen ein wertvolles Tool sein soll, dass wer nach Südtirol kommt, sieht, wo man besser einkaufen kann.Präsentiert wurde die Slow Fashion Map im Rahmen der Messe Biolife in Bozen, die heuer erstmals einen Slow Fashion Fokus Südtirol Alto Adige lanciert hat. Anschließend an die Map-Vorstellung mit kleiner, feiner Interviewrunde, gab’s eine Red Carpet Performance der besonderen Art mit Fashion For Future. Kennt ihr Fashion For Future Bolzano? Wir sind eine junge Initiative, die sich für eine bessere Mode- und Textilindustrie und bewussten Konsum einsetzt. Im April 2023 im Rahmen der internationalen Fashion Revolution Week traten wir das erste Mal an die Südtiroler Öffentlichkeit. Getragen wird FFF von Aart van Bezooijen/unibz, Brigitte Gritsch/Netzwerk der Südtiroler Weltläden, Verena Dariz/OEW und mir.
Zurück zur Map: Holen könnt ihr sie euch im Büro von franzLAB, in der Laubengasse 35 in Bozen. Sie liegt aber auch (bitte um etwas Geduld, weil wir das alles selbst ausliefern) in den entsprechenden Geschäften auf sowie an Orten, von denen wir denken, dass sie ein interessiertes Publikum haben, wie zeitgenössische Museen, Cafés, Hotels; außerdem wird sie jedem JOSEF Reiseführer beigelegt. Es gibt also keine Ausrede mehr, Fast Fashion und Zeug zu kaufen, von dem man nicht weiß, von wem und wie es produziert wurde. Das soll jetzt nicht zu ernst klingen: Aber ihr dürft euch inspirieren lassen.Einige Infos auch zum Red Carpet: Der Red Carpet von UTOPIA TOOLBOX (Nick Tobier/Roland Graf) ist eine Aktion zum Mitmachen. Eine textile Fläche wird von einer Gruppe Menschen so in Spannung versetzt, dass sie eine Person tragen kann. Das Ziel? Das Erleben von Solidarität und bedingter Abhängigkeit voneinander, aber auch das Erleben der Kraft, die man entwickeln kann, wenn man „am selben Strang zieht”.
Für nächste Woche hier noch zwei Slow-Fashion-Hinweise:
Am Mittwoch 22.11.2023 findet an der Cusanus Akademie in Brixen der Dialog „Warum Kleidung kein Wegwerfprodukt sein kann“ statt. Ich wurde eingeladen, einen Impulsvortrag zu halten, daran anschließend diskutiere ich mit der (Slow Fashion) Designerin Mirjam Hellrigl, der Inhaberin des (Secondhand) Easy Shops Tscherms Leidlieb Pfattner und der Schneiderin und Leiterin des Rex Brixen Julia Vontavon darüber, wie eine „Fashion For Future“ aussehen kann.
Und am Donnerstag 23.11.2023 um 17 Uhr präsentiert Dario Casalini sein Label Oscalito auf eine ganz besondere Art und Weise. Wo? Beim Unterwäsche-Fachgeschäft Rubatscher (ist auch in der Map) in Bozen. Wenn ihr Zeit habt, schaut vorbei. Oscalito ist mein Lieblings-Unterwäsche-Label, die Brand ist vorbildlich, wenn es um nachhaltige und faire Produktion geht. Dario Casalini hat nicht nur ein Buch dazu geschrieben, er ist auch Gründer der neuen italienischen Initiative Slow Fiber. Lasst euch überraschen.Alle Fotos: © Susanne Barta. (1) mit Kunigunde Weissenegger und Anna Quinz; (4) mit den Designerinnen Mirjam Hellrigl und Johanna Finger; (5) mit Fashion For Future Team Aart van Bezooijen, Verena Dariz und Brigitte Gritsch; (6) Messe Direktor Thomas Mur auf dem Red Carpet; (8) mit Dario Casalini/Slow Fiber/Oscalito und Elisa Nicoli aka Eco Narratrice; (9) mit Dario Casalini/Slow Fiber/Oscalito.
>> Supported by CORA happywear (M), Kauri Store (M), Oberalp Group (XL), Oscalito (L) und meiner Freundin Kristin <<
Wenn ihr diesen Blog auch unterstützen möchtet, gibt‘s hier alle Infos.
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