Are you ready for spring?
Über jahreszeitlichen Aufbruch, politische Abgründe und den Ausdruck unseres Innenlebens

© Susanne Barta
Noch ist er nicht richtig da. Aber er liegt in der Luft. Erste Blumen und Sträucher blühen, die Tage werden spürbar länger, die Vögel zwitschern und die Sonnenstrahlen wärmen bereits. Ich liebe den Frühling. Selten habe ich die Frühlingsboten mehr herbeigesehnt. Um zumindest äußerlich Licht in diese politisch wenig helle Zeit zu bringen. Frühling signalisiert Aufbruch und den brauche ich dringend. Noch scheint vieles weiterzulaufen, wie gewohnt, aber das Gefühl der Kontinuität täuscht wohl. Wir leben in einer Zeitenwende, deren Ausmaß uns erst langsam bewusst wird. Hier dagegen zu halten und dem Leben zugewandte und zukunftstaugliche Gesellschaftsmodelle zu entwickeln braucht Haltung, Kreativität, Durchhaltevermögen und Geduld.
Maritim inspirierte Streifen-Shirts haben ihren Ursprung in Frankreich, genauer gesagt in der Bretagne, wo die blau-weiß geringelten Hemden seit jeher von Fischerleuten getragen werden. Genauso wie ich den Frühling liebe, liebe ich Streifen. Im Laufe der Jahre habe ich einige T-Shirts und Pullis im Schrank angesammelt. Streifen sind für mich der Inbegriff des Frühlings. Voilà, hier einige (secondhand) Styles:





Leandra spricht hier vor allem von persönlichem Stil, als Ausdruck eines gesellschaftlichen Shifts. Unser persönlicher Ausdruck ist natürlich nicht im Nowhereland angesiedelt, sondern spielt sich im Rahmen unserer gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich und kulturell geprägten Lebenssituationen ab. Wir dürfen gespannt darauf sein, was die immer totalitärer ausgerichtete Politik des mächtigtsen Landes der Welt (und leider auch vieler anderer Länder) mit uns machen wird. Werden wir Haltung zeigen? Werden wir unsere Werte verteidigen? Werden wir für Gerechtigkeit. Ehrlichkeit und Mitgefühl eintreten? Oder schwimmen wir mit und denken, so schlimm wird’s wohl nicht werden? Mit dem, was wir tragen, drücken wir auch unser Inneres aus. Wie wird das aussehen? Haben wir, wie Leandra es nennt, ein reiches Innenleben, das wir nach außen zeigen wollen und können? Oder geht’s eher darum zu zeigen, was wir uns immer noch leisten können und hängen uns Statussymbole um? Und wie wird die Modeindustrie reagieren? Wird sie überhaupt reagieren?



Leandra schreibt: „What’s cool about the greater concept of framing trends as reflective of shifting psychic or emotional desires as opposed to material ones is that the impact it has on what you wear is subtler.“ Es geht also eher um Subtiles, um Nuancen, darum, den eigenen inneren Ton zu treffen, weniger um von außen aufgesetzte Trends. Auf diesen inneren Ton bin ich wirklich gespannt. Die Aufbruchsstimmung des Frühlings kann diese Reise von innen nach außen jedenfalls mit frischer Energie unterstützen.
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