Die neue dreisprachige Publikation von franzLAB führt in die Welt der historischen und zeitgenössischen Typografiearbeit

AlpiTypes, franzLAB, Kunst Meran Merano Arte, unibz, © Antonino Benincasa
Vor Jahresende bringt der Verlag franzLAB noch einmal frisch Gedrucktes auf den Büchertisch und – ho ho ho – vielleicht auch unter euren Weihnachtsbaum. Die so eben erschienene 272 Seiten starke, dreisprachige Publikation AlpiTypes – Von historischen Lettern zu digitalen Fonts begleitet die aktuelle Ausstellung AlpiTypes – Buchstaben Bilder Spuren, die seit dem 24. Oktober 2025 und bis zum 18. Januar 2026 in den Räumen von Kunst Meran zu sehen ist. Entstanden ist die Publikation, welche historische wie zeitgenössische Typografiearbeit in den Mittelpunkt stellt, in Zusammenarbeit mit Kunst Meran, den beiden Kuratoren der Ausstellung Antonino Benincasa (Designer und Dozent an der Universität Bozen) und Massimo Martignoni (Kunsthistoriker und Journalist) sowie unter Mitwirkung von 100 Studierenden der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen.

Bei Kunst Meran wurde das Druckwerk am Dienstag, 9. Dezember 2025 von Kunigunde Weissenegger und Anna Quinz in Vertretung des Verlags franzLAB gemeinsam mit Antonino Benincasa und Massimo Martignoni sowie den Grafikdesignern und Dozenten Gianluca Sandrone und Rocco Modugno erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Wer die Logik im Buchstaben erkennt, entdeckt die Freiheit im System.
Wer AlpiTypes aufschlägt und durch seine Seiten blättert, entdeckt keine Sammlung nostalgischer Plakate voller kitschiger Bergpanoramen und glücklich lachender Wintersportler:innen. Vielmehr wird der Buchstabe an sich, die Letter, in den Vordergrund gestellt und neu rekonstruiert. So finden sich im Buch 100 Poster, die von den Studierenden der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen auf der Grundlage von mehr als 60 historischen Grafiken aus den Archiven der heutigen Regionen Südtirol, Tirol und Trentino gestaltet wurden. Den Arbeiten vorangestellt sind fachspezifische Beiträge von Antonino Benincasa, Massimo Martignoni, Rocco Modugno, Valeria Verderosa, Anna Zinelli und Beatrice Cera sowie Amedeo Bonini, Maximilian Boiger und Gianluca Sandrone.

Das vorliegende Buch ist das Ergebnis eines ungewöhnlichen Zusammentreffens zweier ineinandergreifender Kompetenzen: einerseits jener der historischen Forschung, auf der die im Text vorgestellten grafischen Arbeiten beruhen, andererseits jener der gestalterischen Praxis, die deren technische und künstlerische Umsetzung betrifft.
Damit wirft AlpiTypes einen einzigartigen Blick auf die grafische Produktion im Alpenraum zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Namen wie Franz Lenhart, Anton Hofer oder Oswald Haller werden wieder ins Bewusstsein gerückt, Fonts von Achille Dal Lago oder Luigi Bonazza zurück aus der Versenkung geholt. Und die daran angelehnten Arbeiten der Studierenden aus den universitären Ateliers heraus und in einen umfassenderen Diskurs mit der Öffentlichkeit gestellt. Um so das bislang wenig bekannte typografische Erbe, das Einflüsse des Jugendstils, des Futurismus' und des Rationalismus' auf höchstem Niveau miteinander verbindet, endlich sichtbar zu machen.

AlpiTypes ist ein Buch, das so schnell nicht an Aktualität verlieren wird. Es ist nicht nur ein Nachschlagewerk für Insider:innen, sondern vor allem ein grafischer Schatz für Neugierige und Kunstbegeisterte, für Liebhaber:innen schöner Formen und versteckter Wahrnehmungsebenen, für Interessierte an der Vergangenheit und Zukunft, an dem, was sie verbindet, und dem, was daraus wächst. „AlpiTypes kann dazu anregen, sich mutig und unvoreingenommen an das Entwerfen von Fonts zu wagen – genau so wie es die jungen Studierenden im Buch versucht haben,“ gibt Antonino Benincasa mit auf den Weg.
Erhältlich ist die Publikation im Online-Shop von franzLAB sowie bei Kunst Meran und in Lieblingsbuchhandlugen zum Preis von 30 Euro.