Contemporary Culture in the Alps
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Slow Fashion

„Alte Dinge haben einen Wert für die Zukunft“

Petra Heschgl schließt ihre Vintagerie „Zur Frau mit Hut“

23.07.2025
Susanne Barta

© Susanne Barta

Das Geschäft ist eine Fundgrube. Schöne alte Gegenstände, Kleidungsstücke und Accessoires sind Petra Heschgls Leidenschaft. 2022 hat sie sich entschlossen, ein kleines, feines Geschäft in St. Pauls aufzumachen. Sie habe sich damit einen Traum erfüllt, erzählt sie. Da Petra (fast) immer mit Hut unterwegs ist, heißt es Zur Frau mit Hut. Dass sie nun schließt ist sehr schade. Aber es geht sich nicht mehr aus. Zu teuer die Kosten, zu groß der Zeitaufwand, zu wenige Einkünfte. Ein Cocktail, der leider gerade nicht wenige zum Aufgeben zwingt. Vor allem die, die es besser machen. Ich habe bei Petra vorbeigeschaut und mich mit ihr über ihr Geschäft, ihre Vintage-Leidenschaft und ihre Pläne für die Zukunft unterhalten. Und mir auch eine wunderschöne Halskette gekauft.

© Susanne Barta
 
 

Petra, du hast dein Geschäftskonzept sehr genau zugeschnitten: Vintage-Schätze und ausgesuchte Stücke von kleinen italienischen Firmen. Sowas gab es in Südtirol bisher nicht. Offenbar ist das nicht gut genug angekommen?
Es kommt natürlich viel zusammen, von der Weltlage über den expandierenden Online-Handel bis dahin, dass weniger eingekauft wird. Die Monate, die in den letzten Jahren schlecht waren, sind schlechter geworden, die guten Monate waren nicht mehr so gut. Ich habe eine kleine Stammklientel, aber das reicht nicht. Im Dorf ist auch weniger los als früher. Manche Leute glauben, ich bin ein Trödelladen und sind dann überrascht über die Preise. Meine Stücke sind ausgesucht und haben einen Wert. Für heute und für die Zukunft. Meine Kund*innen schätzen das auch.

Wie bist du damals gestartet?
Ich habe immer schon schöne Dinger aus früheren Zeiten geliebt. Die Qualität, die Verarbeitung, die Gestaltung faszinieren mich. Und ich möchte das für die Nachwelt erhalten. Sich zu erfreuen an Dingen, die es so heute nicht mehr gibt. Diese Leidenschaft hat mich dazu getrieben, mit 50 nochmal was Neues zu starten.

© Susanne Barta
 
 

Es gibt ja unheimlich viel zu entdecken in deinem Geschäft. Woher kommt das alles?
Ich habe gute Kontakte, eine Frau aus Belgien zum Beispiel schickt mir immer wieder schöne Lampen. Ich suche und bestelle auch über Plattformen. Manches hatte ich schon und finde dann auch immer wieder etwas.

Ganz sterben wird die Frau mit Hut jedoch nicht, hast du mir erzählt …
Neben Mal-Events, soll es immer wieder mal ein Pop-up-Event geben. Auch stelle ich ausgewählte Stücke in der ein oder anderen Hotel-Vitrine aus. Und mal sehen, was sich noch ergibt.

© Susanne Barta
 

Petras Geschäft „Zur Frau mit Hut“ in St. Pauls ist noch bis Ende August 2025 offen, es gibt 20–30 % Rabatt auf die Vinatge-Waren. Das, was übrig bleibt, kommt in ein Lager, Petra wird weiterhin auf Instagram posten und wer interessiert ist an einem Stück, kann sich bei ihr melden.

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Tags

Slow Fashion, vintage, secondhand, Vintagerie, Petra Heschgl, Zur Frau mit Hut, Vintage Store
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