Packing Copenhagen

Ich bin keine besonders gute Koffer-Packerin. Mal nehme ich zu viel mit, mal zu wenig. Mal zu warme, mal nicht genügend warme Sachen. Eher selten gelingt mir der richtig gute Mix. Es macht dabei relativ wenig Unterschied, ob ich mir schon Tage vorher genau überlege, was ich anziehen möchte, welche Anlässe anstehen auf dem Trip, oder in letzter Minute einpacke, was mir gerade in den Sinn kommt und was sich eben ausgeht. Ergebnis ist dann schon mal, dass ich jede Menge T-Shirts habe, aber kein Sweatshirt oder so. Heute gibt es für jede Lebenslage und Frage was auf Youtube. Irgendwann bin ich da auf die 5-4-3-2-1 Methode gestoßen: 5 Tops, 4 Bottoms, 3 Paar Schuhe, 2 Kleider, 1 Jacke. Hier im Video gut beschrienen von Sustainable Style and Color Consultant Signe Hansen. Hier auch ihr Blog-Beitrag dazu. Ich hab es, ehrlich gesagt, bis jetzt nicht ausprobiert, aber solltet ihr Tipps zum Thema suchen, voilà. Ich versuche es wieder mit Vorab-Planung. Kleiderstange rausgeholt und die Teile draufgehängt. Das gibt einen besseren Überblick.

Die Reise geht einige Tage nach Kopenhagen, die Tochter meines Mannes läuft mit ihrem Freund den Marathon dort und wir kommen dazu. Die Wetter-App sagt Temperaturen zwischen 17 und 20 Grad Celsius voraus, in der Früh um die 10. Das ist ja sehr manierlich. Meistens starte ich mit dem Reise-Outfit und da ziehe ich an, was im Koffer zu viel Platz wegnehmen würde. Ich habe mich für meine Hanf-Latzhose, Langarm-T-Shirt, kurze Lederjacke (family-secondhand), Halstuch (secondhand), Sneakers und drüber einen Trenchcoat entschieden. Die Tasche ist von Tchibo und aus recycelten Materialien. copenhagen (c) susanne barta (0) Neben der Latzhose kommen noch meine Lieblingsjeans von Arket und meine alte Max Mara Nadelstreifhose mit. Dazu einige T-Shirts, ein secondhand Woll-Pulli, eine secondhand Leo-Bluse, eine Sweatshirt-Jacke und eine secondhand YSL-Jacke, die auch als Oberteil gut funktioniert. Und meine College-Schuhe, Sonnenbrille, zwei (secondhand) Gürtel, noch ein Tuch (secondhand) und ein dünner secondhand Missoni-Schal. Passt alles wunderbar in meinen kleinen Koffer.

Freitag day/evening
Walking the city. Es war richtig fein warm untertags. Am besten läuft’s in Kopenhagen mit Schichten – T-Shirt, Bluse, Pulli, Jacke/Mantel –, Wetter und Temperatur können sich ziemlich schnell ändern. Tolles Museum: Copenhagen Contemporary und auch einige Secondhandshops besucht: Carmen Copenhagen, Prag Secondhand und Second. Und sehr gut gegessen am Abend in der Apollo Bar. copenhagen (c) susanne barta (1) Samstag
Walking the city day 2. Meine Frühstücks- und Coffee-Tipps: Darcy’s Cafe und Original Coffee. Kleine, feine Speisen gibt’s zum Beispiel im Design Museum Danmark. Und am Abend: Hidden Dim Sum und danach Library Bar. Sonntag
Walking the city day 3. Während 15.000 Menschen beim Copenhagen Marathon an den Start gingen, sind wir in 3 Tagen über 60 km gegangen. Unsere Marathon-Schützlinge haben es beide geschafft, Victoria mit 4h15 und Manuel mit 4h28. Die Temperatur sank ordentlich an diesem Tag und es hat auch richtig geschüttet zwischendrin. Cool zu sehen ist Copenhill, ein riesiger Hügel über der städtischen Müllverbrennungsanlage, wo man mit Skiern runterdüsen kann. Auch an diesem Abend sehr gut gegessen im Restaurant Havfruen. copenhagen (c) susanne barta (4) Montag Rückreise
Nicht ohne Zimtschnecke und Cappuccino mit Hafermilch zum Frühstück. Und damit die Leo-Bluse nicht umsonst mitkam, hab ich sie auf der Rückreise angezogen. Auf einer Skala von 1–10 hat es mit dem Packen diesmal so 7,5 geklappt. Hätte weniger mitnehmen können. Was mir stylewise in Kopenhagen noch aufgefallen ist: Trench, Trench, Trench, fast ausschließlich flache Schuhe, vor allem Sneakers, und the cool crowd trägt schwarz, meist von Kopf bis Fuß. Street-Style in Kopenhagen ist eine inspirierende Sache. copenhagen (c) susanne barta (6) Ich bin im Mai beruflich nochmals in Kopenhagen, besuche den Global Fashion Summit, nach mehrmaligen Versuchen habe ich heuer eine Pressekarte bekommen. Das freut mich SEHR, denn den Summit wollte ich unbedingt mal erleben. Bericht folgt.