Shop your Closet for Spring

Mit dem Frühling ist das ja heuer so eine Sache. Ein Auf und Ab der Gefühle und der Temperaturen. Der letzte Kälteeinfall ist mir richtiggehend in die Knochen gefahren. Ich habe ständig gefroren, zunächst, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass es schon wieder so kalt ist und eben auch nicht entsprechend angezogen war. Fast alle Wintersachen waren bereits verräumt, Wintermäntel (noch nicht verpackt) kamen einfach nicht mehr in Frage. Aber es half nichts, die Rollkragenpullover mussten wieder rausgezogen werden. Jetzt scheint es langsam wieder aufwärts zu gehen. Zeit, mir ein paar Gedanken über Frühlings-Outfits zu machen war allerdings eh keine, die Fashion-For-Future-Vorbereitungen und dann die fünftägige Veranstaltungsreihe waren intensiv. Nun, das ist vorbei, war sehr schön und interessant, auch belebend, und jetzt bitte Frühling.

Für diese Story hat mich vor allem dieser Artikel von Jess Cartner-Morley inspiriert, in dem sie 8 Styling Hacks mit uns teilt: „Eight new styling tricks to spice up what’s already in our wardrobes. No shopping, just styling. Wearing the same clothes, but in different ways.” Es geht darum, wieder Schwung in unseren Kleiderschrank zu bringen, Spaß an dem zu haben, was schon da ist, unsere Kleidungsstücke frisch und anders zu kombinieren, ohne etwas Neues zu kaufen. Ich hab reingeschaut in meinen Schrank, ein bisschen herumgespielt und einige Outfits zusammengestellt. Vielleicht ist ja auch die ein oder andere Inspiration für euch dabei? 

The Shirt Sandwich

Leandra Medine Cohen hat diesen Begriff vor einiger Zeit in ihrem Newsletter verwendet und er hat Furore gemacht. Was damit gemeint ist? Rollkragenpullis/Seidenschals werden unter Button-Down-Hemden oder Pullovern und Blazer oder Jeansjacke getragen (mit Verena, Mirjam und Stephanie).Der Rolli ist von Oscalito, das Hemd hab ich bei einem Swap gefunden, das Woll-Sakko war schon im Secondhand-Verkaufssack, ich hab es seit über 15 Jahren im Schrank und selten getragen, aber meine Schwester meinte „unbedingt behalten“. Die Motorradhose ist aus den 1980iger Jahren und die Balenciaga-Tasche ist auch secondhand, dazu meine alten College-Schuhe. Und wenn es einige Grad mehr haben sollte draußen, Rolli weglassen und weißes T-Shirt drunter.

The two-texture trick

Eh klar, worum es hier geht. Ist auch wirklich nicht neu: Zwei ganz verschiedene Texturen/Stoffqualitäten kombinieren. Der perfekte Hack für wechselndes, unsicheres Wetter.Der blaue Rock aus Taft und Spitze war mal ein Kleid, ein Vintagekleid aus den 1950iger Jahren, das ich vor vielen Jahren in New York gekauft habe. Das Oberteil war aber zu eng und die Spitze gebrochen. Violeta (Nevenova) hat es mir zu einem Rock umgenäht. Und den trage ich nun sehr gerne. Dazu wieder ein Rolli von Oscalito und das Sakko von oben und meine alten Cowboy Stiefletten. Diesen Look habe ich auch am Konferenztag von Fashion For Future getragen.

Leo

Ich mag Leo-Teile sehr. Viele habe ich nicht, aber der Print ist so auffällig, dass auch nur ein Accessoire ausreicht, um einen neuen Ton ins Outfit zu bringen.Die Leo-Bluse ist secondhand, in Porto gefunden, dazu meine alte Max-Mara-Nadelstreifhose, beim anderen Outfit trage ich einen upgecycelten secondhand Blazer über einem mit Fashion For Future gebrandeten T-Shirt aus Hanf und Baumwolle, dazu flache Leo-Mary-Janes. 

Power Socks

Bunte Strümpfe und bunte Socken begleiten mich seit gefühlten Ewigkeiten. Ich habe eine ganze Schublade voll davon, eine Sammlung der letzten 30 Jahre. Da wir hier ja Frühling wollen, lass ich mal die Strümpfe weg und konzentriere mich auf Socken. Einmal rot und einmal klassisch schwarz.Rock von vorher, dazu ein Langarm-T-Shirt von Koché, rote Socken und meine College-Schuhe. Zweites Outfit: Langarm-Unterhemd, drüber ein von Karin Klammsteiner/Kleopatra upgecyceltes secondhand Cos-Oberteil, Sport-Bermudas, schwarze Socken und College-Schuhe.

Try a redfit or a bluefit

Ich habe mich für blau entschieden. Aber auch nicht ganz. Ganz in rot gehüllt ist nicht so meine Sache. Rote Accessoires wie Socken, Gürtel oder Tasche oder auch ein roter Pullover dafür sehr gerne. Hier nun secondhand Levis, secondhand YSL-Jacke, secondhand Tasche und secondhand Stella-McCartney-Schuhe, dazu blaue Ohrringe von Annika de Haen.

Add a belt

Jess Cartner Morley: „Think of a belt as jewellery for your trousers, adding emphasis and a bit of shine. A belt makes you look sharper, because it shows that you get that a good pair of trousers are the mainstay of a 2024 wardrobe.“ Ich mag Gürtel und habe auch eine ganze Auswahl davon in den letzten Jahrzehnten angesammelt. Ich bin ja gerne und recht häufig in Secondhandshops unterwegs und halte immer Ausschau nach guten Gürteln und anderen Accessoires. Ich habe einige von Jess’ Tipps herausgenommen, die anderen findet ihr in ihrem Artikel. Weitere Styling-Tipps, die ich gerne mal anwende: Farben, die eigentlich nicht zusammenpassen ausprobieren (gelb oder grün mit lila zum Beispiel), aus der „Mode“ gekommene Sonnenbrillen oder Schuhe, die eigentlich nicht zum Outfit passen. Unserer Kreativität und Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt. Außer die, dass man sich in seinem Outfit wohl und nicht wie verkleidet fühlt. Jetzt sollte es also nur mehr mit dem Wetter klappen.

Das war’s für diese Woche. So long.

Alle Fotos © Susanne Barta, außer Foto 3 © Elsbeth Wallnöfer (es war noch richtig frisch!)

>> Supported by CORA happywear (M), Kauri Store (M), Oberalp Group (XL), Oscalito (L) und meiner Freundin Kristin << 

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