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September 30, 2022

Ein Mäander – Futurefarmers und Lungomare

Elisa Barison

Von den Geheimnissen des Flusses aber sah er heute nur eines, das ergriff seine Seele. Er sah: dies Wasser lief und lief, immerzu lief es, und war doch immer da, war immer und allezeit dasselbe und doch jeden Augenblick neu! O, wer dies faßte, dies verstünde! 
Siddhartha, Herman Hesse

Bozen ist nahe am Wasser gebaut.
Seine Bewohner*innen sind sich dessen vielleicht nicht immer bewusst, doch Eisack, Etsch und Talfer formen und begleiten das Leben der Stadt. Eine Selbstverständlichkeit sollten die drei Flüsse (und Wasser generell) dennoch nicht sein. Lungomare widmet im Rahmen des Projekts „FLUX – River interventions and explorations“ einige Monate lang all ihre Aufmerksamkeit den Lebensräumen in und um die Flüsse Bozens.FutureFarmers Lungomare Bozen Bolzano IMG_7934Im Rahmen der BAW Bolzano Art Weeks laden sie nun zu einem zweitägigen Austausch am Flussufer des Eisacks ein, bei welchem eine Gruppe von internationalen und lokalen Klangkünstler*innen eine Schnittstelle zwischen dem Fluss, seinem Ökosystem und uns Menschen schaffen wollen. Am 1. und 2. Oktober, in der Trientstraße am Ufer der Eisack, zeigen Futurefarmers mit Amedeo Bonini, Christian Faubel, Riccardo Favaro, Margareth Kaserer, Lia Mazzari & Caroline Profanter sowie Tobias Tavella ihre (Kom)positionen mit dem Fluss. Hier geht’s zum vollen Programm.

Die friedliche Besetzung des Eisackufers gehört zum mehrjährigen Projekt „Ein Mäander” des Künstlerkollektivs Futurefarmers. Ziel ist es, eine permanente künstlerische Installation entlang von Talfer und Eisack zu realisieren und die Menschen in eine neue Beziehung zu den vielfältigen Phänomenen des Flusses zu leiten. Ausgehend von der lokalen Geschichte der Gewinnung kinetischer Energie aus sich bewegenden Wasserkörpern laden Futurefarmers durch künstlerische Aktionen ein, diese Verbindung von Mensch und Wasser zu überdenken, und bedienen sich dabei vor allem des Mediums Klang.Lungomare FuturFarmers Bozen BolzanoIm Mai 2022 wurden die Räume rund um den Fluss bereits mit einer Gruppe von Flussfreund*innen und Klangkünstler*innen entdeckt und dabei Partituren aus diversen Wasserrädern und der Strömung geschaffen. Im zweiten Akt des Projektes, am kommenden Wochenende, soll die transformative Kraft des Klangs (und des Flusses) weiter untersucht werden. Zwei Tage lang fließen Mensch, Wasser und Umgebung in Performances, Workshops und Skulpturen ineinander. Zum Auftakt gibt es am Samstag, 1.10. um 11:00 Uhr einen Brunch, bei welchem zukünftige Szenarien der Flüsse von Bozen besprochen werden. 

Das Flussgeschehen im Überblick: 

Samstag, 1. Oktober 2022
11–13 Uhr: Diskursiver Brunch
17–17:30 Uhr: Vorstellung des Programms und Einführung zum Wasserrad von Futurefarmers
17:30–18 Uhr: Margareth Kaserer
18:30–19 Uhr: Tobias Tavella
19–19:30 Uhr: Lia Mazzari & Caroline Profanter
20–21 Uhr: Amedeo Bonini

Sonntag, 2. Oktober 2022
5–7 Uhr: Tobias Tavella / Futurefarmers
15 Uhr: Tobias Tavella / Amedeo Bonini
15:30 Uhr: Riccardo Favaro
16 Uhr: Margareth Kaserer
17–18 Uhr: Christian Faubel
18–19 Uhr: Abschlussaktion von Futurefarmers

Ganz im Sinne von Heraklits panta rhei geht dieses Flussgeschehen alle etwas an. Egal ob Dauergast oder fließender Übergang von Kommen und Gehen, ein kurzer Besuch bei „Ein Mäander“ lohnt sich bestimmt.Lungomare FutureFarmers Bozen Bolzano IMG_3906

Foto: (1–3) FutureFramers: (4–6) Lungomare

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