Frauen + experimentelle Musik = MuseRuole: 4.+5. Mai in Bozen

Frauen + experimentelle Musik = MuseRuole: 4.+5. Mai in Bozen

Frauen + experimentelle Musik = MuseRuole: 4.+5. Mai in Bozen

Was ist experimentelle Musik? – Sie ist vielfältig, komplex und was noch? – An diesem Wochenende ist es einfach auf diese Frage eine Antwort zu finden. Einfach den Allerwertesten Richtung Museion bewegen und sich im Untergeschoss Hall -1 an ganzen zwei Abenden genau von dieser besonderen Art der Musik berauschen lassen. Das Musikfestival MuseRuole lässt Freitag und Samstag die untergründlichen Museumshallen mit experimenteller Musik von Frauenhand produziert erbranden. Und das alles bei freiem Eintritt! (In der Regel kosten Tickets für Konzerte in der Art mindestens 50 Euro.) Valeria Merlini aka JD Zazie, selbst Klangkünstlerin, hatte die, meiner Meinung nach, geniale Idee, das Festival in Zusammenarbeit mit Transart nach Bozen zu holen und möglich gemacht hat es das Assessorat für Kultur und aktives Zusammenleben der Stadt Bozen. Valeria Merlini geht es darum, neue, unerwartete Musik in das Land zu bringen, die Menschen zu überraschen, Abwechslung zu schaffen zum Alltagsfoxtrott und die experimentelle Musik aus ihrer Nische zu holen. Die DJne und Turntablistin hinterfragt mit diesem Festival, das sich auf weibliche experimentelle Musik konzentriert, aber auch die Rolle der Frau als Künstlerin in diesem Bereich – und weiter gedacht: die Rolle der Frau im heutigen Italien…

Das Festival startet also am morgigen Freitag, 4. Mai um 21 Uhr, wie gesagt im Untergrund des Museions. Und hat die große Ehre am Tag darauf –Samstag, 5. Mai um 21 Uhr – eine, wenn nicht DIE Pionierin der elektronischen Musik in Bozen zu haben: Éliane Radigue aus Frankreich führt drei ihrer neuen Kompositionen (Occam III, Occam IV, Occam River) erstmals auf. Es spielen: Julia Eckhardt an der Viola und Carol Robinson an der Birbyne.

Morgen, 4. Mai 2012 ab 21 Uhr hingegen, wird Magda Mayas nach der Laut- und Geräuschartistin und Komponistin Helena Gogh aus Großbritannien und vor dem Musik-Abstraktions-Trio The Secretaries das Museion in Klangcollagen tauchen. Die Improvisationsheldin entlockt ihrem Klavier ungewohnte, überraschende musikalische Montagen. Wir haben Magda Mayas auf Tour on the road abgefangen und ihr vorab einige Fragen gestellt:

Wie bist du zur experimentellen Musik gekommen? Also wann war für dich der Augenblick da, weg vom sogenannten klassischen Spiel zu gehen?

Ich habe mit 8 Jahren angefangen, Klavier zu spielen, klassische Literatur. Mit 15-16 kam dann das Interesse an Improvisation und Jazz und dann kam ich auch schnell zum Free Jazz. Ich habe dann auch Cecil Taylor live gehört, das war sehr inspirierend auf viele Arten. Ich hab Jazz und Improvisation studiert und begann ziemlich bald klangliche und formale Möglichkeiten und Ideen auszuweiten.

Wie weit gehst du in deinen Improvisationen? Bereitest du einen Weg vor, den du dann während deiner Darbietung beschreitest bzw. auch verlässt, falls notwendig?

Ich arbeite manchmal mit Strukturen und Ideen, die ich mir vorher überlege, meistens ist aber vorher nichts festgelegt. Ich stelle mich immer auf ein neues Instrument ein, das ist schon sehr viel, den Raum, die Akustik, das Publikum etc. Ich muss schnell reagieren und das bedeutet auch, Risiken einzugehen und mich selbst zu überraschen.

Arbeitest du lieber als Solistin – lässt dir dies mehr Freiraum? Oder zusammen mit anderen?

Ich spiele eher selten Solo – meistens in Gruppen, mit denen ich seit langer Zeit zusammen arbeite , wie zum Beispiel mit Tony Buck, mit dem ich bereits seit über 9 Jahren spiele. Solo zu spielen ist für mich immer wieder eine Herausforderung, auf eine Art ist es anstrengender, aber natürlich bietet es auch eine Art von Freiraum.

Seien wir also gespannt, womit uns die Klangartistinnen morgen und übermorgen überraschen werden!

4. Mai 2012, H 21 Museion Hall -1
Helena Gough (UK) laptop
Magda Mayas (DE) piano
The Secretaries: Felicity Mangan, WJM, JD Zazie (IT/AUS/DE) found sounds, electronics

5. Mai 2012, H 21 Museion Hall -1
Éliane Radigue (FR)
World Premiere: Occam III, Occam IV, Occam River
Julia Eckhardt viola + Carol Robinson birbyne

Mehr Infos: museruole.tumblr.com

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