Mutterschiff

... wie Lurx in Sterzing zu neuen Welten aufbricht und LurXmas feiert ...

Mutterschiff

Mutterschiff @ Lurx © Jürgen Eheim

Der Aufbruch zu neuen Welten erfordert ein Mutterschiff. Zur Versorgung und zum Rückzug. Für Pflege und Fürsorge. Zur Sicherheit und als Startpunkt für neue Abenteuer. Das Konzept der Ausstellung Mutterschiff, die seit dem 5. Oktober und noch bis zum 21. Dezember 2024 im Raum für Kunst und Kultur Lurx, in der Altstadt Nr. 24 in Sterzing gezeigt wird, passt wunderbar zu diesem neuen, erst im April eröffneten Art Space (wir haben hier bereits darüber berichtet). Denn auch der Kunst- und Kulturraum Lurx soll ein Mutterschiff sein, ein sicherer Hafen, in dem Kunst- und Kulturschaffende und Interessierte sich treffen und austauschen, begegnen und weiterbilden, produzieren und präsentieren können.

Mutterschiff @ Lurx © Jürgen Eheim

Eine Auseinandersetzung mit dem Raum. Gezeigt werden neue und ortspezifische Arbeiten der Künstler*innen Mirjam Falkensteiner (Vahrn/Düsseldorf), Sophia Mairer (Innsbruck/Wien) und Clemens Tschurtschenthaler (Meran/Wien). Sie sind der Einladung von Kuratorin Elisa Barison gefolgt, den Raum zu besichtigen und mit Arbeiten auf den Ort zu reagieren, aber auch auf die Mission von Lurx, nämlich eine offene Plattform für interdisziplinäre Kunst- und Kulturarbeit und ein Raum für soziale Begegnung und Weiterbildung zu sein. Im Raum verteilt und integriert, an den Wänden und von der Decke hängend, finden sich die Werke in Form von Stühlen, Geweben und Installationen wieder.

Mutterschiff @ Lurx © Jürgen Eheim

Mirjam Falkensteiner ließ sich in ihren Arbeiten von den alten Gewölben und Wänden des Raumes inspirieren und verwendet für ihre ortsspezifischen Arbeiten die antike Technik des Freskos, die sie jedoch nicht, wie anzunehmen, auf der Wand anwendet, sondern auf kleinen selbstproduzierten Flächen, welche die Künstlerin in einem zweiten Moment auf und in diverse Holzstühle integriert. In ihrer so entstandenen Werkreihe Solid Objects, eine Zusammenarbeit mit ihrem Partner Frederic Bahr, werden Wandfresken nicht nur auf Stühle montiert, sondern stellen auch Stühle dar.

Mutterschiff @ Lurx © Jürgen Eheim

Drei von der Wand losgelöste Malereien, die wie Regentropfen (oder sind es Tränen, Blätter, Brüste?) von der Decke hängen, zeigt hingegen die Künstlerin Sophia Mairer. Inspirieren ließ sie sich vom Boden des Raums, der sie an die Tanzfläche einer Diskothek erinnert. Unter dem Titel drop, drops und dropzzz schweben die blaugefärbten, von Blitzen und Adern durchzogenen Farbflächen über dem Boden und scheinen dort zu tanzen. Am Boden gehalten werden sie nur von mit bemalten und unbemalten Steinen gefüllten Säcken.

Mutterschiff @ Lurx © Jürgen Eheim

Drei Installation unter dem Titel Chaos I und Chaos II, die unabhängig im Raum funktionieren, jedoch durch ähnliche Materialen und Parallelen miteinander dialogieren, hat hingegen Clemens Tschurtschenthaler für Mutterschiff kreiert. Entstanden aus den emotionalen und zwischenmenschlichen Geschehen, die in diesem Raum vonstattengehen, kreiert er unter anderem aus gebeiztem, recyceltem Holz, verchromtem und lackiertem Stahl, einem Spiegel und einem Tuch einen einsamen Tresen, der vielleicht die Erinnerung an das ehemalige Gasthaus in diesem Raum bei einigen Besucher*innen wieder aufleben lässt.

Die Ausstellung Mutterschiff kann noch am Freitag, den 20.12. von 19 bis 21 Uhr sowie am Samstag 21.12. von 10 bis 12 Uhr (Finissage) besucht werden. Am selben Abend ab 19 Uhr feiert sich Lurx zurecht selbst und lädt zur Season Ending Party mit musikalischem Support von Davide Piras ein.

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