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December 18, 2020

Moreness in December. Tag Achtzehn: Willst du immer weiter schweifen?

Susanne Barta
In die Höhe zieht es viele. – Wirklich? Gebirgsmassive wollen sie sehen. – Echt jetzt? Raue Luft wollen sie spüren. – Ernsthaft? … –– Berge müssen zurzeit viel aushalten … Wir haben überlegt, wir möchten uns mit dem Thema, wie wir es bereits in MORENESS getan haben, anders und ausgeprägter befassen. Von 1. bis 31. Dezember veröffentlichen wir Gedanken, Überlegungen und Anregungen. Das ist kein Countdown, kein Ratgeber und erst recht kein Adventskalender, sondern ein aufmerksamer Blick auf die Berge, die uns umgeben.

 

Corona hat unseren Bewegungsradius empfindlich eingeschränkt. Und tut das immer noch, in unterschiedlicher Intensität. In die Ferne schweifen war mal, wird auch wiederkommen, aber vermutlich nicht so schnell, wie wir uns das wünschen würden. Daher galt und gilt es Strategien zu finden, die einen diese Einschränkungen auch gut überstehen lassen. Für mich ist Bewegung sehr wichtig. Und zwar Bewegung draußen, in der Natur. Hinauf auf den Berg, wandern, tief atmen, den Kopf lüften. Ich brauche das. Natürlich liebe ich Abwechslung, sprich unterschiedliche Routen, verschiedene Berge. Südtirol ist in dieser Hinsicht ja ein Paradies. Aber das ging immer wieder für längere Zeit nicht. Daher also das Naheliegende. Die Hausberge. Von der Haustür hinauf nach Rafenstein und Jenesien, einmal bis zum Salten. Oder St. Peter hinauf. Als das möglich war, von zuhause über den Keschtnweg bis zum Wassererhof im Eisacktal. War ziemlich weit, aber wunderschön. Oder bis zum Friedhof und über Kohlern zurück.

Ich habe verschiedene größere und kleinere Routen in der Gegend ausprobiert. Langweilig? Nein, da ist erstaunlich viel Abwechslung möglich. Und sehr viel nachhaltiger ist es auch. Ohne Auto, einfach losgehen. Natürlich ist das am Land einfacher. Aber auch in Bozen sind wir in der glücklichen Situation viele Möglichkeiten rundherum zu haben. 

Mein Bewegungsbedürfnis hat in diesem Jahr noch zugenommen. Bewegung stärkt das Immunsystem, macht zufriedener, ist gesund. Mein Dank geht hier an die Hausberge, sie haben mir geholfen, diese Zeit besser zu überstehen. Und für die Ferne derzeit eben Lektüre. Sehr gerne gelesen habe ich zum Beispiel die beiden Bücher von Erwin Kagge „Philosophie für Abenteurer“ und „Walking. One step at a time“. Darum halte ich mich gerne an das Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: „Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen. Denn das Glück ist immer da.“   

 

WEITERFÜHRENDES FÜR TAG ACHTZEHN:

* „Walking. One step at a time“ von Erling Kagge – empfehlenswert auch seine Ausstellung im Museion in Bozen. 

 * „Philosophie für Abenteurer“ von Erling Kagge ­

* „Der Geruch des Waldes“ von Johannes Frasnelli in MORENESS #02 

* „Cosa ci insegna il bosco“ von Emanuele Coccia und Emanuele Quinz in MORENESS #02 

Bild: Auszug aus MORENESS #01 – Above the Tree Line 

 

 

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