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May 22, 2019

Entwicklungen, Tendenzen, Vergangenheit, Zukunft: LanaLive 2019

Verena Spechtenhauser
LanaLive, kuratiert von Hannes Egger und Katrin Klotz, bespielt als transdisziplinäres und thematisches Kulturfestival vom 23. Mai bis 2. Juni 2019 Lana und Umgebung. Das Festival lässt sich thematisch auf die Gegend ein und erforscht mit kulturell-künstlerischen Mitteln jährlich unterschiedliche Themenkomplexe. Dieses Jahr beschäftigt sich das Festival unter dem Motto "Roundabout" mit dem Thema Verkehr und den verschiedenen Verkehrsmitteln.

Roundabout = Kreisverkehr: Wer das Dorf Lana kennt, weiß, Lana ist ein Verkehrsknotenpunkt, gelegen am historisch wichtigen Übergang der Falschauer, beim Zugang zum Ultental und zum Nonsberg. Und Lana hat ein Problem mit Verkehr. BewohnerInnen und deren Gäste wollen immer und überall mobil sein, Waren werden ex- und importiert, das alles erzeugt Verkehr, der manchmal als Belastung gefühlt wird und zu offensichtlichen Problemen führt. Die Marktgemeinde Lana arbeitet gerade an einem neuen Verkehrskonzept, das Entlastung und Flüssigkeit garantieren soll. Lana Live

Ein Blick in die Vergangenheit: Verkehrstechnisch innovativ zeigte sich Lana in den 1910er-Jahren: Die erste Trambahn Südtirols verband bereits 1906 Lana mit Meran und 1912 führte die als Pionierarbeit geltende Seilbahn von Lana aufs Vigiljoch. Vor allem in der Nachkriegszeit veränderte sich das Dorfbild: Die ursprünglichen, dem Berghang entlang liegenden Dorfteile Nieder-, Mitter-, Oberlana und Vill wurden baulich zusehends zusammengeführt, außerdem erfuhr das Dorf eine – vorher kaum gekannte – West-, Ostausdehnung, da entlang der Hauptverkehrsachse die Bozner- und Meranerstraße gebaut wurde.

Ein Blick ins Morgen: LanaLive macht sich derweilen auf den Weg, sich kulturell dem Phänomen unter dem Titel „Roundabout“ zu stellen, zeigt Entwicklungen und Tendenzen auf, schaut in die Vergangenheit und in die Zukunft. Das Festival vollzieht sich wie eine Art Roadmovie den Hauptverkehrsachsen der Marktgemeinde entlang und bespielt mit thematisch abgestimmten Konzerten, performativen Interventionen, Ausstellungen, Filmvorführungen, Vorträgen und Erkundungstouren, Orte, die vom Verkehr geprägt sind.

LanaLive

Das Programm ist vielfältig und spannend, wie auch die  Jahre zuvor. Der genaue Ablauf kann auf der Website nachgelesen werden. Ans Herz legen möchte ich euch, frei nach meinem persönlichen Geschmack, das Szenische Hörspiel Rhetorik oder Fische sind schlechte Biographen von Wolfgang Nöckler, das Musikarchiv Listen Until von Mauro Sperandio oder Little Fun Palace vom OHT rund um Filippo Andreatta. 

Die beste Methode, um sich ein Bild über die letzten Ausgaben von LanaLive zu machen, ist der LanaLive-Report, der 2012 zum ersten Mal verfasst wurde. Als Zeuge begleitet heuer der Autor Marcel Zischg das Festival. Er ist bei allen Veranstaltungen anwesend und bringt seine Sicht auf die Programmpunkte zu Papier. Die Texte des Naturnser Autors, der 2017 für sein Kinder- und Jugendbuch „Kakapo. Ein Kindermärchen aus Neuseeland“ den dritten Preis beim Literaturwettbewerb „ankommen-teilwerden-gemeinsam gestalten“ der 11. Bonner Buchmesse Migration erhalten hat, bilden die Grundlage des – anschließend an das Festival erscheinenden – LanaLive-Reports. Fotografisch hingegen wird das Festival vom Lananer Fotografen Flyle begleitet.

Foto: LanaLive

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