Good vibrations zwischen Gumperlen + Tschurelen: Paradiesfestival im Obervinschgau

Ein Musikparadies auf Zeit im Oberschulzentrum in Mals, Eindrücke sowie auch Werte sind jedoch nachhaltig. Das Paradies Festival Obervinschgau, ein Green Event, ist ein Festival der etwas anderen Art. Von der Holzgabel bis zum Eintrittsbändchen – alles hier ist der Natur verschrieben. “Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!”, lautet das Motto. Die Organisatoren und der Trägerverein des Festivals, Adam & Epfl, wollen ein Zeichen setzen und versuchen sich in der ehrlichen Umsetzung umweltschonender Maßnahmen. Regionale Wertschöpfung, biologische Lebensmittel aus der Region, Ressourcen- und Abfallmanagement, umweltfreundliche Mobilität und soziale Verantwortung bilden den konsequenten Rahmen für das Festival. Zur Einstimmung spielen Mahana, ein MusikerInnentrio aus Meran, die mit Coversongs und selbstgeschriebenen Liedern für einen guten Start sorgen. Gefolgt vom polnisch-astraulischen Busker-Duo The Aroostercrats, welche unter anderem im letzten Jahr mit ihrem American-Celtic-Folk auch die Straßen Bozens beglückten.
Zwischen kriegsbemalten Biertrinkern, schwatzenden Politkern und Fotowänden malen Kinder auf Pflastersteine, während andere die Musik genießen. Die Stimmung ist gut, ein Fest, bei dem jeder mit jedem redet + macht, was er will. Keine Barrieren – alles ganz entspannt. Ein roter Lockenkopf begleitet durch den Abend, witzelt über paradiesische Vorstellungen und giftet gegen Äpfel. Dann der echte Poetry Slam, auch hier das Thema, Natur und Verantwortung.
Die glücklichen Ruhm-, Ehre- und Fresskorbgewinner: der Meraner Alex Giovanelli und Ivan Reinstadler aus Mals. Einer der Gewinner, nämlich Giovi, hat seinen Text “Und ich?” exklusiv nochmals für franzmagazine vorgetragen:Zwischen Äpfeln, Gumperlen und Tschurelen bringt hier jeder seine Werte mit: Das Oachele fan Toule plädiert mit dem Reachl, der Blindschleiche und dem restlichen Alpenzoo im Rückhalt für fairere Jagdverhältnisse oder am besten gar keine mehr. Und wenn schon, dann bitte im Zweikampf, fordert er:”Erwürgen statt erschießen!” Und der Hauptact des Abends, Hans Söllner, ist neben der “Legalisierung von Freiheit” dieses Mal in geheimer Spezialmission vor Ort: “Ihr sollt keine Hendln mehr essen,” ruft er gefühlte 48 Mal ins Mikrofon und umrahmt das Ganze mit einer gelungenen Bühnenshow.
Danach noch Shanti Powa, für die auch im Regen getanzt wird + zum Schluss Wicked and Bonny für einen runden, vibrierenden Abschluss des Abends.
Fotos: Martin Ruepp, Paradies Festival Obervinschgau