Music

April 8, 2014

Mop Mop im Blut: Alex Trebo mit seiner Clubformation in Bozen

Kunigunde Weissenegger
Der Pianist, Komponist, Produzent Alex Trebo über sich, Mop Mop und die Musik.

Er ist Pianist, Komponist, Produzent, Arrangeur. Die Rede ist von Alex Trebo, Jahrgang 78, geboren in Bruneck, aufgewachsen im Gadertal inmitten der idyllischen Dolomiten, lebt und arbeitet in Berlin, musikalisch vernetzt mit der halben Welt. Sein discographisches Curriculum ist endlos lang und kann nur mit begleitenden Aha- und Oho-Ausrufen gelesen werden. Am wohl bekanntesten dürfte “Three Times Bossa” von Alex Trebo und Andrea Benini für Mop Mop sein – Teil des offiziellen Soundtracks für “To Rome with Love” von Woody Allen. Für das Kinofest Lünen (Partner der Bozner Filmtage und dort heuer mit “Miles & War” im Wettbewerb) komponierte er 2011 den Trailer. – Zum Beispiel.  Alex TreboWir bleiben aber bei Mop Mop, denn das ist das Stichwort: Neben den beiden Köpfen Alex Trebo (electric piano, keys) und Andrea Benini (drums) besteht das Musikkollektiv aus Pasquale Mirra (vibraphone), Salvatore “Messico” Lauriola (bass) und Danilo Mineo (percussions) und kommt am Freitag, 11. April 2014 ab 21 Uhr genau in dieser vollständigen Clubformation live und laut erstmals nach Bozen in das Sudwerk. Angefahren kommen sie in den Seitenkoffern mit ihrem vierten Album “Isle Of Magic“ – das sie erstmals gemeinsam mit Max Castlunger (steel drum) spielen werden. Es wird hypnotisch, jazzig, funkig, afrobeatig und elektronisch clubbig. Bei den Live-Sets von Mop Mop geht es vordergründig um die Kombination von Live-Musik mit Tanzboden. Voodoo-Jazz vs. Afro-Funk ist die Devise. Internationale schreibt die Presse über sie: The Sunday Times lobt sie in höchsten Tönen, etwas sprachlos: “Breathtaking, simply breathtaking”; The Crack Magazine setzt eins drauf: “An organic, precussion-led contemporary world jazz masterpice”; Mojo Magazine zieht nach: “Martial rhythms, spooky grooves and out-there atmosphere make this a spirited, spellbinding set.”, und The Financial Times lobt trocken und eindeutig: “Mop Mop conjure an impeccably retro island retreat for themselves and for an array of friends. 4/5 stars”.

Genug der Vorworte, nun 3-4 Fragen an Alex Trebo.

Erstmals tritt Mop Mop in kompletter Clubformation in Bozen auf. Wie ist für dich dieses Heimspiel?

Als wir mit Mop Mop vor 13 Jahren angefangen haben, haben wir eine kleine Südtirol-Tour gemacht – damals war unsere Musik eine Hommage an den Sound der italienischen Soundtracks der 1960er Jahre. Heute spielen wir einen Mix zwischen loopigem Nujazz und psychedelischen, exotischen Rhythmen. Ich freue mich sehr, unsere musikalische Entwicklung endlich in meiner Heimat präsentieren zu können. 

Seit du 19 bist, dreht sich in deinem Leben eindeutig das meiste um Musik. Du hast eine Entwicklung hinter dir. Was ist Musik jetzt für dich?

Für mich war die Musik  schon ganz früh ein zentrales Element meines Lebens (ich fing an, mit 4 Jahren Blockflöte und mit 6 Piano zu spielen). Mit 19 traf ich dann die Leute von der Spolpo Blues Band, wobei ich dann realisierte, dass man auch nur von der Musik leben kann, jedoch nur wenn man die Musik immer zuerst mit Herz und Bauch auslebt. Diese Philosophie begleitet mich in meiner Poetik und meinem Beruf bis heute.Mop Mop, Lilian, Moodfilter und die legendäre Spolpo Blues Band – nur einige deiner derzeitigen Projekte. Wie unterscheiden sie sich und was ist jeweils das Spannende daran?

Ich spiele mit verschiedenen Projekten, die auch stilistisch sehr entfernt sind, und widme in den letzten 5 Jahren auch viel Zeit meiner Tätigkeit als Komponist, Produzent und Arrangeur – ich mische z. B. gerade die offizielle Hymne des Rainbow Festivals 2014 und nehme in diesen Wochen hier in Berlin die neue Platte von Ganes auf. Ich war immer sehr vielseitig in meiner Musik, weil meine Kreativität nach dem Motto “In varietate virtus est” funktioniert. 

Was macht Alex Trebo, wenn er den Kopf von Noten und Tönen frei kriegen will? 

1) Er geht auf das Würzjoch, um die schöne Bergluft zu küssen
2) Er geht mit dem Hund seines Mitbewohners im Humboldthain Park in Berlin spazieren
3) Er kocht alte Oma-Rezepte nach
4) Er gönnt sich standardmässig seine 5 Stunden Schlaf

Nach dem Konzert von Mop Mop ist nicht Schluss mit lustig: die DJs random m., Veloziped und MAM laden zum Bleiben und treiben mit Groove in die Clubnacht…

Foto oben von Petti Rouge

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