Rosengarten
March 28, 2014
Rosengarten-Festa-Poster unter den 100 besten Plakaten 2013
Anna Quinz
Kunigunde Weissenegger
Er ist ein bunter Hund und genauso bunt und Hund sind seine Kreationen, mit denen er sich hier und da und dort bereits einigen Ruf gemacht hat: Die Rede ist offenbarerweise vom Bozner Thomas K. Kronbichler, Art Director und Graphic Designer am Institute of Friends.
Ganz stolz dürfen wir nun verkünden, dass es Thomas Kronbichler und Max Edelberg mit dem Poster für unsere Rosengarten Festa 2013 unter die 100 besten Plakate des Jahres 2013 im deutschsprachigen Raum geschafft haben. Wir gratulieren, freuen uns und fragen bei Thomas K. nach… Wer die Plakate live sehen und in limitierter Auflage mit Autogramm des Schöpfers erstehen will, kann einfach bei uns in der Redaktion vorbeischauen.
Thomas, was ging dir durch den Kopf, als du vom Sieg erfahren hast?
Thomas K.: Wir bekamen ein E-Mail, das uns zum Preis gratulierte. Und wir hatten vergessen, dass wir beim Wettbewerb mitgemacht hatten! Dann habe ich vergessen, dass wir für solche Momente einen Sekt im Studio-Kühlschrank haben.
Was ist das Besondere an deinem Projekt (abgesehen davon, dass es das Design für die einzigartige Rosengarten Festa war? Warum glaubst du, hast du gewonnen?
Glück natürlich. Glück, dass franz als Auftraggeber uns Freiheiten gegeben hat. Wir hatten im richtigen Moment – im letzen Moment nämlich! – eine gute Idee. Ich habe wochenlang hin und wieder an dem Poster gearbeitet. Die grafische Idee war: viele verschiedene Arten zu zeigen, die sich aber ähnlich sind; so wie all die kreativen Leute bei der Rosengarten Festa. Ich habe Bilder von Muscheln aus einem alten Brockhaus gescannt, Naturkunde-Bücher durchsucht; bis wir auf die Illustrationen von Ernst Haeckel gestoßen sind, ein Zoologe, Philosoph und Arzt, geboren 1834. In seinem Buch “Kunstformen der Natur”, das 1904 erschienen ist, sind wir fündig geworden. Wir wollten drei verschiedene Motive verwenden, also drei verschiedene Plakate drucken lassen. Wir hatten Angst, dass das zu aufwändig wird, aber als wir den Mädels bei franz die Plakate präsentiert haben, waren alle glücklich.Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Wir arbeiten in der Tradition des Grafikdesigns aus der Schweiz und aus Deutschland. Was das genau heißt, weiß ich selbst nicht genau. Aber es hat etwas mit unserem Selbstverständnis zu tun, und damit, dass Einfachheit und Präzision am Anfang stehen. Wir arbeiten immer mit Kunden zusammen, nie auf Eigeninitiative. Wir wollen Probleme lösen, und gleichzeitig Kultur schaffen. Manchmal sind unsere Arbeiten süß, manchmal schockierend.
Wie arbeitest du? Wie können wir uns einen kreativen Prozess vorstellen?
Zusammen mit dem Kunden besprechen wir zuerst, was überhaupt die Aufgabe ist. Oft verhindern wir da schon, dass wir danach unzufrieden mit der Arbeit sind, oder dass der Kunde für einen Schmarrn Geld ausgibt. Beides ist uns wichtig. Wir fangen unsere Design-Arbeit an, indem wir die Informationen – das sind Texte, Bilder, Illustrationen, Videos – wie Blöcke hin- und herschieben, bis es für uns klar und deutlich erscheint. Dann ist fast immer schon eine “gestalterische Entscheidung” gefallen, also ein Weg, den wir verfolgen wollen. Wir präsentieren unserem Kunden dann einen einzigen Vorschlag. In den meisten Fällen wird der dann umgesetzt. Sonst muss man nochmals zurück an die Arbeit und versuchen zu verstehen, wieso es nicht geklappt hat.
Ich verstehe nicht, wie eine Firma 3.000 Euro für eine Anzeige in einem Magazin ausgeben kann, und dann an der Gestaltung so sehr spart, dass es weh tut sie anzuschauen. Schlechtes Design ist viel teurer als gutes.
Beschreib dich mit 5 Worten!
Oh no no no no
Demnächst wirst du mit neuen Partnern eine Agentur für Kommunikation starten. – Was habt ihr vor? Was sind eure Stärken?
Unser neues Studio heißt Superkapital. – Vielleicht. Denn wir sind uns noch nicht sicher. Viktor Matic und Martin Kerschbaumer sind im Team. So habe ich die größte Konkurrenz im eigenen Haus. Gerade arbeiten wir an der Architekturzeitschrift “Turris Babel”, an Katalogen für das Bozner Museion, an Plakaten für eine Non-Profit-Organisation, an Websites für eine Kunstgalerie in Gröden und die Hofburg in Brixen. Auch machen wir ein Re-Design eines bekannten Bozner Wirtshauses. Viel zu tun!
Design Poster by Thomas Kronbichler + Max Edelberg
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