Culture + Arts > Architecture
May 17, 2017
Nicht nur zeitgenössisch Rechen im Anzug: Hotel Amazonas 2017
Kunigunde Weissenegger
Es geht in die vierte Runde mit Hotel Amazonas und liegt nicht in Palma de Mallorca, noch in Mexico City oder Brasilien. Margareth Kaserer und Simon Steinhauser haben sich wiederum ins Zeug geschmissen und sind für Residency und Festival (20. + 21. Mai sowie 17. Juni 2017) KünstlerInnen zusammen rechen gegangen. Wasteland steht heuer auf dem Schild, das Richtung Unterwangen (am Ritten) hinunter zum Aspmayr Hof ins Hotel Amazonas weist.
Teil 1 (graserntetechnisch das Heu sozusagen) wird am Samstag, 20.5. um 18 H mit Thomas Herzig, Krach & Halbnarr, Ursula Winterauer und Benjamin Tomasi, Kathrin Schreier, Julia Frank, Hanspeter Mayr und DJ Agathe Bauer eingebracht sowie am Sonntag (ein Bauern oder Bäuerinnen ruhen nie!), 21.5., ab 16 H mit Thomas Herzig, Sepp Kusstatscher und „Bauer Unser“. Es geht um Architektur, Klangmassen, einen Außenbezirk von Jerewan in Armenien, Eco Printing, die Unbeflecktheit des Aspmayr Hofes (wo das Ganze stattfindet) und organisiertes Scheitern, die Ökonomie des Schenkens, das Grundeinkommen, Bauernhofleben und Discotanz. Das Credo für dieses Wochenende: Abfall – Einöde – Brachland.
Teil 2 (grasernteteschnisch nun das Groamet) wird einen Monat später, am Samstag, 17. Juni gemäht: Julius Deutschbauer lässt den Koran gegen Musil, Ducret und Hitler antreten; David Jagerhofer dreht und verabreicht Pillen; Andreas Trobollowitsch erweckt Altes zum Leben; Muriel Senoner verausgabt sich; und Marianne Vlaschits verbringt am Aspmayr Hof zwei Wochen mit Schweinen. Das Credo für diesen Festivalteil: Verausgabung.
Was soll das? Bei Margareth Kaserer und Simon Steinhauser haben wir letztes Jahr bereits näher nachgefragt. Diesmal geht das Wort an Hotel Amazonas persönlich.
Dein Hauptcharakterzug?
Wild und entschlossen.
Wie stehst du zu Südtirol?
Schief.
Welchen Menschen findest du tiptop?
Viele.
Wofür schwärmst du?
Das heurige Programm. Shrack.
Was kannst du gar nicht ausstehen?
Die Frage: “Ist das Kunst?”
Was würdest du ändern?
Die Unmotivation der Leute, die jedes Jahr sagen, dass sie kommen, und dann doch nicht kommen und sich danach ärgern, dass sie nicht da waren.
Was würdest du super können wollen?
Beamen.
Das schönste Geschenk?
Die KünstlerInnen.
Dein Motto?
Verausgabung.
Ein Gruß?
Ciao.
Fotos: Hotel Amazonas: (1) Scheunenacid – Peter Kutin + Schweighart 2015, (2) Wasteland 2017, (3) Vortrag von Manuela Kerer 2016.
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