Rein in den Kinosaal und Licht aus: Auf der Leinwand der zweite Teil der Kurzfilmserie “No Words”. Zu sehen gibt es wieder 13 Produktionen, gewählt aus 300 Einsendungen, aus ganz Europa. Das (Ent-)Spannende daran: Es wird nicht gesprochen. Ich lehne mich zurück, herrlich, 2 Stunden purer Bilderregen. Abgesehen vom Publikum werden die Kurzfilme von den internationalen Jurymitgliedern Christine Grèzes (Frankreich), Andrea Recussi (Italien, Deutschland) und Ado Hasanovic (Bosnien, Italien), bewertet.

Unter meinen Favourites der belgische Kurzfilm “Houle sentimentale” von Tom Boccara: Im Bild eine Frau mit Geburtstagstorte. Gäste sind abwesend, zumindest physisch. Lautes Lachen dröhnt aus ihrem Aufnahmegerät. Die vorgetäuschte Party-Geselllschaft klatscht, als sie die Kerzen auspustet. Das Geburtstagskind, eine selbsternannte Meerjungfrau, sitzt nachher noch an Bushaltestellen und schlürft Suppe in verrauchten Kneipen, während sie verliebte, kichernde Delphine beobachtet. Auf den Wellen gleitet sie dabei zu ihren tiefsten Gefühlen. Was hier fasziniert, ist die Ästhetik in einer Kulisse des schlechten Geschmacks. Ein kitschig-trashiger Kurzfilm, der es definitiv verdient, gesehen zu werden. Auch cool: “Poils” von Delphine Hermans: Die Geschichte eines Haares, welches verschiedene Regungen und Erregungen in den Protagonisten des Animationsfilms erweckt. Sehr unterhaltsam.  

Süß, der vierminütige Animationsfilm “Schwammerlbert” der deutschen Pia Auteried. Lässt sogar die härtesten, gelangweiltesten Kritiker kurz schmunzeln.  

Zum Sich-selber-ein-Bild-Machen: No Words 1 gibt’s nochmal am Freitag, um H 16.00 im Naturmuseum in der Bindergasse und No Words 2 am Samstag um H 16.00.