The Koalas + 1. CD ‘Holism’: “musikalisches Zugticket an einen unbestimmten Ort”

The Koalas sind zurück und im Gegensatz zu ihren tierischen Namensgenossen, sind sie ziemlich produktiv: Wie versprochen haben sie jetzt ihre erste CD “Holism” aufgenommen. Veröffentlicht wird diese am 29.05.2015 beim Gaul Open Air und liegt ab dann frisch gepresst in den Läden. Wir sind gespannt und haben aus diesem Anlass mit den “Eukalyptusbären” ein Interview geführt:

Ab Juni gibt es eure neue CD. Wieso sollten wir uns darauf freuen?

Freuen solltet ihr euch auf unseren Mix aus Blues/Rock und Reggae, welchen wir auf der CD probiert haben, kontrastreich herauszuarbeiten. Insgesamt wird die CD 5 Songs und 3 Dubmixes von Umberto Echo enthalten. Gleichzeitig mit unserem CD-Release beim heurigen Gaul Open Air, werden wir unser erstes Musikvideo präsentieren! Alles in allem könnt ihr euch also auf einen ziemlich groovigen Start in den Sommer freuen!

Und worauf freut ihr euch?

Wir freuen uns vor allem darauf, nach vielen Stunden im Studio, die Leute endlich das Produkt unserer Arbeit hören zu lassen. Außerdem haben sich mit unserer ersten CD-Produktion neue Möglichkeiten für uns eröffnet nicht nur in Südtirol musikalisch Fuß zu fassen, sondern auch darüber hinaus. Damit verbunden ist wiederum die Chance, viele neue Leute kennen zu lernen und mit ihnen zu arbeiten – und genau darin liegt für uns eine große Quelle der Inspiration! Wir sehen unsere erste CD irgendwo als ein  musikalisches “Zugticket” an einen unbestimmten Ort. Und auch wenn die Reise vielleicht völlig in eine andere Richtung als erwartet geht, freuen wir uns darauf!“Holism” – gibt es eine tiefere Bedeutung für diese Titelwahl?

Die Titelwahl hat uns tatsächlich einiges an Zeit gekostet, denn es war uns wichtig, dass der Titel eine Beschreibung dessen ist, was uns ausmacht, nämlich unsere Musik: Wir haben also versucht einen Titel zu wählen, der so gut wie möglich unseren Mix aus Blues-, Rock-, Reggae- und Dub-Elementen entspricht. Schließlich brachte unser Gitarrist Lukas den Begriff des “Holismus” ein. Gemeint ist die stark vom griechischen Philosophen Aristoteles geprägte Ganzheitslehre: Sie hat die Vorstellung, dass natürliche gesellschaftliche, wirtschaftliche, physikalische oder eben auch musikalische “Systeme” und ihre Eigenschaften, als Ganzes und nicht als Zusammensetzung ihrer Teile zu betrachten sind. Genau das ist der Kern unserer Musik. Der Mix aus den einzelnen Stilrichtungen Blues, Rock, Reggae und Dub verschmilzt in unserer Musik zu etwas Neuem, auch wenn all unsere Einflüsse eigentlich Musikrichtungen sind, die ihren Ursprung in den 60er und 70er Jahren haben. Es ist diese Kombination aus alten Stilrichtungen, die etwas Neues entstehen lässt, das jedoch gleichzeitig nicht auf den bloßen Mix von alten Stilrichtungen reduzierbar ist. Das entstandene Neue weist also eine neuartige Eigenschaft auf, welche durch die Kombination unterschiedlicher Stilrichtungen entsteht, jedoch im Umkehrschluss nicht auf diese einzeln reduzierbar ist. Und das ist unsere Musik, ein Mix aus unterschiedlichen Einflüssen, die etwas Neues entstehen lassen.
Natürlich ist das Konzept auf den ersten Blick kompliziert, aber darin liegt ein weiterer springender Punkt, der uns am Herzen liegt: In der heutigen Zeit ist Musik vor allem Gegenstand von Konsum. Musik muss natürlich auf irgendeine Weise konsumiert werden, um wahrgenommen zu werden, doch darin liegt gleichzeitig das Problem. Musik wird heutzutage sehr stark nur noch wahrgenommen aber nicht reflektiert. Genau hier liegt ein weiterer Grund für die Namensgebung, denn die Titelwahl “Holism” und das dahinter steckende Konzept können zu sehr interessanten Gedankengängen anregen:  Es geht, sehr einfach gesagt, darum, aus Pluralität einen Mehrwert zu schaffen. Und diese Einstellung könnte uns nicht nur musikalisch, sondern auch gesellschaftlich in Südtirol mit seinen unterschiedlichen Sprachgruppen weiter bringen. Vielleicht werden wir es irgendwann verstehen, dass aus Unterschieden nicht nur Feinbilder in unseren Köpfen geschaffen werden können, sondern dass wir alle davon profitieren könnten. Die sprachliche Differenzierung in Südtirol wäre hierfür nur ein Beispiel von zahllosen. Das ist also die tiefere Bedeutung, die hinter der Titelwahl steckt! ;- )

Wie war es für euch mit Umberto Echo, der unter anderem auch mit Dub Inc, Dub Spender and Trance Hill und Jamaram arbeitet, zu produzieren?

Für uns war es in erster Linie natürlich ziemlich aufregend, da unsere gesamte Truppe bereits vor der Zusammenarbeit mit ihm seine Musik gehört hat. Als wir dann schließlich die Nachricht bekamen, dass wir die Möglichkeit haben, unsere CD von ihm mixen und dubben zu lassen, war das für uns natürlich ein Grund zur Freude!
Dabei war die Zusammenarbeit für uns ein riesen Lernprozess, nicht nur musikalisch, sondern auch von der Buisness-Seite aus betrachtet. Wir sind insgesamt sehr glücklich, dass wir mit professionellen Leuten aus der Szene arbeiten und auch in Zukunft darauf aufbauen können. An dieser Stelle muss neben der Arbeit von Umberto Echo im Mixing-Bereich auch die Arbeit von Christian Mayr im Recording-Bereich genannt werden, der uns wirklich mit unermüdlicher Energie zur Seite gestanden ist und uns unzählige hilfreiche Tips für das Recording im Studio gegeben hat. Insgesamt haben wir im Laufe der Produktion Leute kennengelernt, die uns sehr viel vermitteln und helfen konnten, uns weiterzuentwickeln. Wir können es jetzt schon kaum erwarten, wieder ins Studio zu gehen, um unsere nächste CD zu produzieren! Also stay tuned und kommt zum CD-Release am Freitag den 29.05.2015 in die Gaul! Wirklich vielen, vielen Dank für die Unterstützung und die Möglichkeit, ein Interview zu geben! Big up franzmagazine!!!