HomeGrown Reviews: Die Frau des Polizisten

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Titel: Die Frau des Polizisten
Regie: Philip Gröning
Worum geht’s? Eine Kleinstadt, eine Frau (Alexandra Finder als Christine), ein Kind (Pia und Chiara Kleemann als Clara), ein Mann (David Zimmerschmied als Uwe) = die junge Familie Perkinger. Er Polizist, sie beim Kind daheim, das Kind klein. Ostereiersuche, Flohmarkt, Fernsehen, Zärtlichkeiten, Geburtstage, Traktorrennen, Stadtfest und sonstiges Landleben – nichts Besonderes eben. – Die Familienidylle ist perfekt. Anscheinend. Und der Schein trügt: Denn das geht gar nicht und frau darf keinesfalls: ohne Gute-Nacht-Gruß schlafen gehen, beim Armdrücken zu oft gewinnen, ihn zurückweisen, ihn auffordern sich um das Kind zu kümmern, laut kauen, mit ihm auf “seinem” Sofa sitzen… Er gewalttätig, sie blaue Flecken, das Kind bekommt Vieles mit. In seinen “hellen” Momenten ist auch er verzweifelt. Es geht um häusliche Gewalt und um die Liebe – zwischen Mann und Frau sowie Mutter und Kind. Am Ende bleibt nicht nur die Frage: Wer ist der mysteriöse Opa?
Umwerfend: die intensive unverhüllende Kamera – z. B. die Badewannenaufnahmen in Kapitel 48
Echt schwach: Bisher nichts. Die Gesangsdarbietungen von Kind, Mann, Frau, Familie irritierten mich zuerst, dann fand ich sie äußerst passend, wunderbar inszeniert.
Applaus für… Das ekelhaft gute Schauspiel der 3
Absolutes must-see für… alle Menschen mit starken Nerven
Wohlerwogenes Urteil: Beklemmend, verstörend, äußerst realistisch. Jede der 175 Minuten und über 50 Kapitel sind wichtig. Jedoch absolut nichts für zart Besaitete.
Am 15. Jänner 2014 um 20 Uhr im Filmclub Bozen – DE mit IT Untertiteln.
Beim Festival in Venedig 2013 mit dem Spezialpreis “Premio speciale della Giuria” ausgezeichnet.