Our Falschauer Session #1 – Konzert und Videodreh unplugged + live

Manchmal trifft sich Musik und Natur. Und wenn das so ist, dann sind das meistens richtig gute Events. So wie neulich, als das Lananer Jugendzentrum Jux im neu gestalteten Falschauer Areal die erste Our Falschauer Session sprichwörtlich “über die Bühne” gehen ließ. Das Konzept dahinter: mit jungen Musikern zusammen ihr erstes professionelles Musikvideo zu drehen, “begleitet von Wasser- und Blätterrauschen” und mit den neugestalteten Uferwiesen der Falschauer als Kulisse. Das Konzept ging auf und kam gut an. Sowohl bei den Musikern selbst als auch beim bunt gemischten Publikum, das sich im Laufe des Tages immer zahlreicher im Falschauer Areal einfand, die Dreharbeiten beobachtete, guter Musik lauschte (unter anderem von Dominik Plangger, Rever and the Lady und Glump&Plunder mit Schottenrock und Dudelsack), seine Decken ausbreitete und gegen Abend hin das selbst mitgebrachte Fleisch und Gemüse grillte oder sich eine Portion indisches Dal (von den Jux-Jugendlichen selbst zubereitet) schmecken ließ. Die Dreharbeiten für die Videoclips gingen nahtlos über in ein Konzert der Pusterer Gruppe Landor und der Grödner Nolunta’s. Unplugged ohne technischen Schnickschnack, aber vor einem mit Lichtern behangenen Kastanienbaum liefen beide Bands zu ihrer Höchstform auf. Die Videos werden demnächst veröffentlicht.
Im Interview, Markus Prieth, Mitarbeiter des Jux Lana und selbst Musiker bei Opas Diandl über Musik in Zeiten des Tinnitus, Videos im Freien und die Arbeit mit Jugendlichen.
Wie seid ihr auf die Idee zu Our Falschauer Session gekommen?
AUF die Idee kommen. Anstoß gaben die Berlin Session, auf die ich per Zufall gestoßen bin, deren Format ich auf Anhieb sympathisch fand und nahe AUF dem Gedanken von Musik liegt, der mir persönlich in Zeiten von Dezibelmessgeräten, Beats pro Sekunde, Tinnitus, und den wunderbaren Unterhaltungen wie ” Hallo”, “Was” ,”Ich liebe dich”, “Ja, der Sound ist gut”, und nicht nur deswegen am Herzen liegt: Musik ist die Erfahrung von komponierten Klängen und Raum, die vom Schweiß des Musikers und dem Wachsen von Gras gleichermaßen lebt, die nur als Gerüst reproduzierbar ist und blitzschnell auf die Wendung einer Schnecke reagiert. Musik ist Begegnung auf Augenhöhe. Das zur Musik. Videos im Freien, live, die Künstler in einer realen Situation zeigen, ist die Geschichte zur Musik. Zudem, und weil, wer bis zu Ende liest, genau dort einen wichtigen Punkt markiert, ist es das Gedenkfest an Hannes Egger der vor Jahren verstarb. Wir stellten uns vor, ob und wie er sich wohlfühlen konnte und waren uns sicher, dass er die Our Falschauer Session sicher besucht hätte. Liebe Grüße an dich, Hannes.
Als Jugendzentrum versucht ihr doch vor allem Jugendliche anzusprechen und zu motivieren, was nicht immer leicht ist. Wurde das Projekt denn gut angenommen?
Den Letzten, den ich am Vortag und den Ersten, den ich am Tag der Our Falschauer Session sah, war Dule. Damit und der Anzahl an Jugendlichen, die den Kuchen buken, die Getränke und das Essen ausgaben, hinter der Kamera standen, zeigt die Freude derer, sich aktiv miteinzubringen und zu helfen. Am Tag selber, glaube ich, grob überblickt, dass ein Publikum von +20 an den Bänken und Tischen feierte. Also finde ich, dass das Projekt gut angenommen wurde.
Warum habt ihr euch als Location das neu angelegte Falschauerareal ausgesucht?
Diese Gegend hat schon eine lange Geschichte und jetzt erlebt sie gerade einen zweiten Frühling. Viele Menschen besuchen den Platz, respektieren ihn und verbringen ihre Freizeit dort. Die Gemeinde Lana hat einiges an Infrastruktur erneuert oder eingerichtet, wodurch Dinge wie Strom und Wasser, Klo, Grillplätze schon vor Ort waren und das Veranstalten vereinfachten. Wahrscheinlich ist es gemein all jenen gegenüber, die jetzt nicht bei Nacht diesen Kastanienbaum im Wolframlicht, Stehlampe und Band sahen, zu sagen, dass eigentlich dieses Bild auch schon die Antwort auf die Frage ist.
Wird es auch eine Our Falschauer Session #2 geben?
Kurz ausgeholt. Die Session bezieht sich auf den Videodreh, das heißt, die Session zieht sich über ein Jahr hin. Also soblad wir wieder 4 Bands beisammen haben, drehen wir wieder und machen das solange bis 2013, am Samstag den 07. September, die Our Falschauer Session wieder für ein Jahr in die zweite Runde geht. Ja.
Fotos: Verena Spechtenhauser, Sergio Aguado Hernandez