Merans freie Kulturszene zu Gast im edelsten Theater der Stadt
© Damian Pertoll
Das auf Hochglanz renovierte Meraner Stadttheater Puccini hat es vor kurzem sogar in die New York Times geschafft. Sicherlich verdient, denn es ist schon ein kleines Jugendstil-Juwel und absolut singulär in unserer Region, das die Meraner:innen hier ihr Eigen nennen dürfen. Erbaut vor 125 Jahren vom Münchner Architekten Martin Dülfer kam bei der recht aufwendigen Renovierung eine spannende Farbpalette aus kräftigen Tönen wie Orange und Preußischblau, Violett, Pastellgrün, Gold und Weiß zum Vorschein, die vom Meraner Stadtarchitekten Wolfram Paradatscher gewissenhaft übernommen wurde. Standesgemäß eingeweiht wurde das Puccini dann im August diesen Jahres mit einer Oper: Mozarts Don Giovanni stand als erstes großes Highlight pompös auf dem Programm.
Nun, einen knappen Monat später, weht vorerst nur für einen Abend ein etwas anderer Wind durch das Theater: frischer, freier, lauter, poetischer und politischer als in den Jahren davor. Das Meraner Kultur- und Kommunikationszentrum ost west club est ovest wurde von der Stadt eingeladen, den frisch renovierten Theatersaal zu bespielen und dessen Organisationsteam hat diese Einladung „Mit einem Augenzwinkern und ein bisschen Stolz“ auch angenommen: „Wir möchten zeigen, dass ein Haus wie das Stadttheater ein Ort für Vielfalt, Offenheit und freie Kunst sein kann. Und vielleicht tut ihm ein bisschen Stilbruch sogar ganz gut“, schreibt der Club in seiner Pressemitteilung.