„Drops“ von j. dvst aka Julian Matzneller und ein Interview mit ihm
© j. dvst
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Julian Matzneller dropped seine erste EP. Und endlich reden auch wir drüber, fast auf den Tag genau ein halbes Jahr später – Drops ist am 10. Oktober 2024 erschienen. Als j. dvst hat er all den Staub, der sich über die Jahre angesammelt hat, akribisch beiseitegelegt, portioniert, in Takte gefüllt, Some Kind Of Disorder sortiert, wahrscheinlich diskutiert, vielleicht komprimiert, expandiert, kondensiert und: auf Platte gepresst ...
Sind die wilden Jahre vorbei, fragt mensch sich beim ersten Reinhören. Nicht ganz ... The Faster You Run sollte in den Ohren dröhnen und dann als Charme aus den Augen fließen. Wie würde sich ein Remix davon anhören? Vielleicht sollten wir uns mehr trauen, ohne Vorwissen in Dinge tauchen ...
Mit Perfektion setzt er auf Imperfektion, lässt laufen, oder was meint er sonst wohl mit der Selbstbezeichung lo-fi bedroom music?! Und wie viele ist j. dvst? Nicht ganz unbekannt kommt er daher, Don’t Move Away erinnert schon schön nostalgisch etwas an alte Zeiten. Und schwebt gleichzeitig in neuen Sphären. Sanft fließen die Beats dahin, gehackt von dreisten Lyrics verträumt fluchender Vocals. The question is, was für Tropfen? Tränen können, Blut soll es nicht sein. Benetzt mit diesen Soundmomenten entlässt uns j. dvst in den Alltag, gibt uns ein wie?-gemeintes please release your fear mit auf den Weg und lächelt vielsagend hinterher. Complete Sentences – ist das ein Befehl? In Aggregatszuständen, die wir nicht einordnen können, lösen wir uns auf ...
Ganze Arbeit geleistet hat er 2024 jedenfalls. In den Jahren zuvor hat er konstant 1 (!) Teil rausgeknallt – bis auf 2022, da waren es 2! Wir sollten uns also bereit machen – auf anstehende Konzerte, denn die werden 2025 kommen ... Und wenn die Platte auf dem Teller spinned und die Melodien sich vorerst so in unsere Hirne ziehen, kommt Hunger auf ... nicht nur nach Neuem, auch nach Frühling, nach Gefühlen in ganzen Sätzen, nicht nur gestreift, angerissen, beschleunigt, vergessen. ... Ich kann mir nicht helfen, vielleicht ist die Zeit right und das meine neue Sommer-Platte, im Sturm, im Regen tanzend, wenn Tropfen sich im Sturz windend und wendend aufsteigen, Back In The Sun, auf Reisen, wohin auch immer, zur Tante, zum Onkel, auf die Alm, an den See, aus dem Tal hinaus, im Zweifel, in die Welt ...
Aber! Können wir es uns noch leisten zu träumen? Laut EP ja ...
... es gäbe noch einiges zu klären, zum Beispiel, wie aus sich selbst hinauszufallen geht, was auf dem Album-Cover wirklich zu sehen ist, warum die Platte diese Farbe hat ... aber auch die Antworten implizieren wohl, sich mal die EP anzuhören ... so, for now and later, see you in the front row ...