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August 26, 2024
Sophie Lazari: Kunst als politischer Körper
Andreas Heiler
Geboren in Bologna, in Südtirol aufgewachsen und in Berlin zu einer vielseitigen Künstlerin mit interdisziplinärem Ansatz ausgebildet, formte sich der künstlerische Blick von Sophie Lazari. Ihre Arbeit ist eine facettenreiche Erkundung sozialer und kultureller Themen, stets mit einem scharfen, ironischen Unterton und einer klaren politischen Botschaft. Sophie bewegt sich seit Jahren zwischen diesen Welten und hat sich als Künstlerin in der internationalen Kunstszene etabliert.
In ihrer Arbeit verschmelzen Grafik, Illustration und Performance zu einem vielschichtigen Ganzen, das die Betrachter*innen herausfordern soll. Ihre Kunst ist geprägt von einer tiefen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen und der ständigen Hinterfragung etablierter Strukturen. Dabei nutzt sie unterschiedliche Medien, um vielschichtige Narrative zu kreieren und Grenzen zu sprengen.
In der Gruppenausstellung „Corpi convergenti“, die vom 10. August bis 1. September 2024 im Kreis für Kunst und Kultur in St. Ulrich stattfindet, wird sie das Zusammenkommen von Körpern in einem Raum thematisieren. Im Rahmen der von Leonie Radine kuratierten Gruppenausstellung „Renaissance“ im Museion in Bozen zeigt Sophie Lazari ihre Arbeit „ritus ressurrectionis“, die sich mit dem spirituellen, süditalienischen Phänomen des „Tarantismus“ beschäftigt.
Für Sophie Lazari ist Kunst kein Selbstzweck. Ihre Werke sind politisch, sie sind provokant und sie fordern das Publikum heraus und auf, sich mit den Themen Gender, Sexualität und soziale Gerechtigkeit auseinanderzusetzen. Sie setzt dafür oft ihren eigenen Körper als Werkzeug ein, um politische Botschaften zu vermitteln und bestehende Machtstrukturen zu hinterfragen. Dabei bleibt sie stets nahbar, ihre Kunst ist ein offener Dialog, der Raum für unterschiedliche Perspektiven lässt.
Sophie, deine Arbeiten setzen sich oft kritisch und ironisch mit sozialen und kulturellen Themen auseinander. Was motiviert dich, diese Themen durch deine Kunst zu erforschen?
Ich stelle mir die Frage, wie wir hierarchische, patriarchale Machtstrukturen verstehen und beheben können, genauso wie Gleichberechtigung und Balance zwischen Identitäten, Herkünften und Interessen gefördert werden kann. Das Erforschen von Kultur, Bräuchen und Ritualen innerhalb dieser patriarchalen Gesellschaftsstrukturen in unterschiedlichen Ländern gibt mir ein breiteres Verständnis für die Geschichte, deren Konsequenzen und die Verhaltensweisen von Menschen. Meine Arbeit öffnet den direkten Dialog mit den Betrachter*innen und nimmt eine informative sowie ästhetische Rolle ein.
In deiner aktuellen Gruppenausstellung „Corpi convergenti“, die bis 1. September 2024 im Kreis für Kunst und Kultur in St. Ulrich zu sehen ist, beschäftigst du dich mit der Begegnung von Körpern in einem Raum. Oft setzt du deinen eigenen Körper als Kunstwerk ein und vermittelst damit unter anderem politische Botschaften. Was bedeutet Körperlichkeit für dich und wie verändert sie sich in verschiedenen Räumen (privat, öffentlich, politisch, künstlerisch etc.)?
Da ich weiß, dass ich sowieso auf mein Aussehen reduziert werde, objektifiziert und sexualisiert werde, stelle ich meine Professionalität nicht wegen meines Äußeren, meiner Kleidung und meines Auftretens in Frage, andere aber schon, und das respektiere ich, ich passe mich auch gerne an. Jede*r kennt das Gefühl von Performance: das völlig aufgesetzte Lächeln, das wir tagtäglich zur Arbeit bringen, ist schon eine Performance an sich, eine Maske, die wir aufsetzen. Manchmal „müssen“ wir so sein, wie man uns gerne sieht, aber ich versuche immer, mir selbst und meinen Werten treu zu bleiben. Ich verstelle mich ungern, liebe es aber, mit meinen Persönlichkeiten zu spielen. Ich habe ein Alter Ego und sie heißt Donatella, das ist meine innere Diva, sehr dramatisch, sehr extra. Donatella darf aber z. B. nur in bestimmten Settings rauskommen, z. B. in deutschen Behörden, da fehlt es manchmal an Humor und Leichtigkeit.
Ich sehe meinen Körper nicht als Kunstwerk, eher als Werkzeug. Meine Essenz hingegen hat keine Form und in ihrer Formlosigkeit liegt die unendliche Entfaltung meines Seins, das ich durch meinen Körper zum Ausdruck bringe. Wenn ich als Performance Artist auftrete, bin ich oft völlig nackt, physisch, emotional und im Geist. Ich empfinde die Performance wie eine Befreiung von jeglichen Stigma und Vorurteilen, weil Performance alles sein darf: Es muss sogar schockieren, bewegen oder etwas in den Betrachter*innen auslösen, sonst ist es keine gute Performance.
Ich stelle mir täglich die Frage: Wer willst du heute sein? Ich glaube, das liegt auch an der Kunst, Performance Artist zu sein. Zu wissen, dass ich alles sein kann, und das auch zu verkörpern. Ich sage immer, ich bin ein „shapeshifter“ – das Beste, was mir passieren kann, ist, wenn Menschen mich nicht erkennen, weil ich so anders aussehe. Ich liebe dieses Rollenspiel, und es hilft mir auch, die Gesellschaft nicht so ernst zu nehmen. Ich finde, Menschen sind zu festgefahren im Gedanken, immer etwas „sein zu müssen“, wobei sie das nicht für sich selbst tun, sondern für die anderen, um akzeptiert und ernst genommen zu werden. Dieser Standard geht mir schon längst auf die Nerven. Ich will nicht so „sein müssen“, wie die Gesellschaft mich sehen will. Dann bin ich ja nicht mehr ich selbst. Wenn ich in eine bestimmte Rolle schlüpfe, dann weil ich sie auch wirklich fühle.
Wie setzt du deine Kunst ein, um Diversität und soziokulturelle Themen darzustellen? Welche Botschaften möchtest du durch deine Kunst vermitteln?
Durch das Verwenden unnatürlicher, bunter Hautfarben und unterschiedlichen Formen möchte ich gewisse Diskrepanzen von Merkmalen in Gender und Herkunft beheben. Ich versuche so gut es geht, meine Charaktere nicht auf Stereotypen zu reduzieren, sondern nüchtern und universell zu arbeiten. Die Botschaft hinter meiner Arbeit ist immer eine andere, je nach Thema. Ich spreche von queeren Identitäten, (sexueller) Freiheit, Gendergerechtigkeit, Empowerment und Liebe und es geht darum, Bewusstsein über diese und andere für mich relevante Themen durch die Kunst den Betrachter*innen schnell und einfach verständlich zu machen. Ebenso sehe ich meine Arbeit als Sprachrohr für gewisse Minderheiten, ich mag es, Interviews zu führen und diese durch die Zeichnung zu begleiten, um den Menschen eine Stimme zu geben.Inwiefern spiegeln sich deine Vorstellungen von Identität und Selbstwahrnehmung in deinen Werken wider?
Als weiblich gelesene Person bin ich gewissen patriarchalen Machtstrukturen ausgeliefert, wenn ich von weiblichem Empowering und sexueller Befreiung spreche, dann weil ich voll und ganz dahinterstehe und das auch für mich persönlich relevant ist. Ich finde, wir sind noch lange nicht gleichberechtigt. Meine Position als weiße, weiblich gelesene Person ist dennoch ein Privileg, und ich finde es äußerst wichtig, dies auch zu hinterfragen. Es ist eine utopische Vorstellung, aber ein Wunsch, dem ich Hoffnung schenke: eine Welt ohne Rassismus, Diskriminierung, Sexismus und Ableismus. Eine Welt, in der jede*r sich und den anderen respektiert.
Besonders in meiner Arbeit zu Tarantismus gehe ich meiner Identität und Herkunft auf die Spuren. Eine interessante Recherche, die mich den Themen wie Gewalt an Frauen, Hysterie und Unterdrückung der Frau näher gebracht hat. Da ich ursprünglich aus Apulien komme (mein Vater ist aus Galatina), war es eine spannende Reise in die Welt des Südens Italiens, wo ich mich selbst besser verstehen konnte. Ich verstand meine Wut auf das Patriarchat und das Bedürfnis, mich zu positionieren. Gewalt an Frauen ist heute immer noch ein Thema: 20 % der Vergewaltigungen werden in Deutschland angezeigt, und von diesen 20 % kommen die wenigsten vor Gericht.
In meinen Performances geht es auch häufig um die Befreiung des weiblichen Körpers. Mein Nackt-Sein ist ein Statement gegen die Objektifizierung und Sexualisierung des Körpers, oft verwende ich auch Klebeband und wickle meinen gesamten Körper ein, um mich davon wieder zu befreien. Symbolisch steht das für Normen und Strukturen, in die der Körper gedrängt wird.
In deiner Tanzperformance „Resurrectionem Tarantula“ beim Festival Tanz Bozen Bolzano Danza im Juli 2024 kombinierst du Musik, Tanz und künstlerischen Ausdruck. Wie kam es zu diesem Projekt und was möchtest du damit ausdrücken?
2022 habe ich ein Buch über Tarantismus geschrieben: Der Tarantismus ist ein Mythos aus dem südlichen Apulien in Italien, man glaubte für Jahrhunderte, dass der Biss einer Spinne hysterische Reaktionen in Frauen auslöse. Die Recherche war eine Reise, um meine Wurzeln zu erforschen, mein Vater kommt nämlich aus Galatina, die Stadt, die für den Tarantismus besondere Relevanz hat. Die Tarantate (von der Tarantel gebissenen Frauen) wurden nämlich einmal jährlich nach Galatina gebracht, um das heilende Ritual durchzuführen: Sie glaubten, dass durch stunden-, wenn nicht tagelanges Tanzen bei rhythmischen Trommelschlägen und Bewegung die Gifte der Spinne „ausgeschwitzt“ wurden. Dabei wurde die Spinne zu einem Symbol kollektiver (weiblicher) Unterdrückung: Die wichtigsten Dokumentationen von Ernesto de Martino aus den 1950er Jahren zeigen das Leid, denen die Tarantate ausgesetzt waren. Dominiert von ihren Vätern, Männern und Kindern, hatten sie kaum Freiheiten. Die Performance ist eine Hommage an diese Frauen, die das Ritual vollzogen. Sie zeigt die Verwandlung der von der Tarantel gebissenen Frau (scheintot und am Boden liegend) zur geheilten, emanzipierten Frau, die ihre Macht zurückerobert: Am Ende der Performance erhebt sie sich und webt ein symbolisches „Spinnennetz“ mit dem Publikum. Die Symbolik hinter dieser Arbeit ist sehr tief: einerseits die Verkörperung der Spinne, die für die Mutter, die Weiblichkeit und die weibliche Tätigkeit steht (spinnen, weben, sticken); andererseits die Symbolik hinter dem Spinnennetz, das für Bewusstseinserweiterung, Verbindung, kollektives Heilen und Gemeinschaft steht.
Gibt es bestimmte Künstler*innen oder Kunstrichtungen, die einen großen Einfluss auf deine Arbeit hatten? Wie haben sie deine künstlerische Entwicklung beeinflusst?
Natürlich gibt es ein paar wichtige Namen, die ich nennen kann, darunter Marina Abramovic, Judith Butler, Michel Foucault oder Frida Kahlo. Ich habe die Kunstgeschichte gut durchstudiert und finde so ziemlich jede Epoche spannend, vom Mittelalter (Giotto), der in seiner Stilistik so viel Einfluss auf die Zeichnung und vor allem Illustration haben kann, die großen Klassiker aus der Renaissance, Botticelli, Leonardo, Michelangelo, und natürlich die Moderne, der Expressionismus, Dadaismus, Kubismus und Destruktivismus. Ich finde, man kann aus jeder Epoche Inspiration ziehen. Dabei interessiert mich eher die Gegenwart und ich muss sagen, den meisten Einfluss habe ich aus der queeren Community: Edegar Starke, Kyle Patrick, Ylva Falk, Gutter Gucci und Leon Dziemazkevicz. Berlin ist eine Millionenstadt, in der das Nachtleben, die elektronische Musik und die Freiheit Menschen aus aller Welt anzieht; durch den Austausch mit internationalen Künstlerinnen und DJs konnte ich meine Perspektive unendlich erweitern. Drag und die Szene, aus der ich komme, haben meine Kunst und meine politische Message extrem gestärkt. Direktes Beobachten und Aufnehmen hat mir gezeigt, was Authentizität in der heutigen Zeit bedeutet und wie wichtig es ist, mir selbst treu zu bleiben. In der Illustration war vor allem Henning Wagenbreth, mein Professor an der UDK, ein Vorbild für meinen erkennbaren Stil, die Farbgebung und das Storytelling.
Welche Aspekte deiner Kindheit und Jugend in Südtirol haben deine künstlerische Sichtweise beeinflusst? Gibt es bestimmte regionale Traditionen oder Erfahrungen, die in deine Arbeit eingeflossen sind? Zum Beispiel haben deine Wattenkarten im Rahmen des HGV-Preises große Aufmerksamkeit erregt.
Ich hatte viel künstlerischen Einfluss beim Tanz-Theater mit Giuliana Lanzavecchia, bei der ich einige Jahre im Studio verbracht habe. Bühnenbild und Kostüm mussten selbst gebaut werden, und die Dialoge in den Theaterstücken sowie die Musik waren von künstlerischer Relevanz. Der Unterricht an sich war hart, und ich habe rückblickend einige Traumata verdrängt, aber trotzdem habe ich von dieser Erfahrung sehr viel mitnehmen können.
Abgesehen davon wollte ich einfach immer weg aus Südtirol: Mit der Zeit und dem Abstand habe ich es lieben und schätzen gelernt. Damals (sowie heute noch) fehlt mir die Anonymität und die Vielfältigkeit, die die Großstadt bietet. Die Berge wurden einengend, die Mentalität der Menschen zu konservativ, und die Traditionen und Bräuche waren eine Plage für mich. Die Langeweile, die ich verspürte, der Drang, mich von dieser Gesellschaft und deren Traditionen zu lösen, wurde so groß, dass ich irgendwann angefangen habe, mein Ding zu machen. Ich war damals schon, bevor ich nach Berlin gezogen bin, die „verrückte Künstlerin“. Ich wollte anders sein als die „Tscheggl“ aus dem Dorf.
Als ich nach Berlin gezogen bin, hatte ich zwar anfangs immer noch diese Abneigung, aber mit der Zeit habe ich meine Leidenschaft für Kultur, Bräuche und Traditionen (in Südtirol sowie in anderen Orten) für mich entdeckt. Da das in Südtirol sehr stark ist, konnte ich die Liebe zum Land und seinen Traditionen neu für mich entdecken. Goaßlschnelln, Schuhplattler und all die traditionellen Gewänder, das Bauernbrauchtum, die Musik und die Tänze sind total wertvolles Material für genau die Recherchen, die für mich relevant sind. Ich möchte verstehen, wie die Gesellschaft tickt und wie es zu gewissen Problemen sowie Haltungen kommt, und dafür ist der Blick in Kultur und Brauchtum total wichtig.
Die HGV-Wattkarten-Edition ist besonders, weil alle Figuren aus dem Gastgewerbe zitiert werden: die Ober sind die Servicekräfte („Herr Ober“), die Unter die Köche und die Könige sind die Kund*innen. Auch hier werden aber wieder Hierarchien gestützt: Alle Figuren gibt es in weiblich und männlich, außer die Assen, das sind alles Frauen (Wortspiel mit dem englischen „ass“ sprich Arsch), die ihr Hinterteil in die Luft heben. Die Farben Schell, Laub, Herz und Eichel hab ich den jeweiligen (typisch für Südtirol) bestimmten Bereichen der Gastwirtschaft zugeordnet: Hotellerie, Wein, Wellness und Kulinarik.Du bewegst dich zwischen Berlin und Südtirol, zwei sehr unterschiedlichen Welten. Findest du gerade in diesem Kontrast Inspiration oder siehst du die beiden Kunstszenen als völlig getrennte Kosmen?
Gegensätze sind total spannend und es ist genau dieser Kontrast, der auch so ausschlaggebend ist, auch wenn ich klar erkennbar diese zwei Welten voneinander differenziere. Südtirol ist einfach kleiner, ich habe hier schon einen Namen und mein öffentliches Auftreten ist immer eine bewusste Entscheidung, weil ich nicht anonym bin. Das ist einerseits anstrengend, andererseits gut für meine Arbeit, da ich schneller Kontakte knüpfe und der Gossip-Charakter der Dörfer ist einfach praktisch, denn es ist ja gut, wenn die Leute über dich reden, wenn du Künstlerin bist.
Berlin ist im Gegensatz dazu hart: Alle sind Künstler*innen, DJs oder Freigeister und keiner hat Geld, und das war immer schon so. Das macht das Networken und Sich-erkennbar-Machen extrem schwer, jedoch hat man durch das vielfältige Angebot an Veranstaltungen, Ausstellungen und den internationalen Persönlichkeiten, die man dort trifft, eine tolle Austausch- und Inspirationsmöglichkeit, die man in einem so kleinen Ort wie Südtirol schwieriger findet.
Gibt es einen bestimmten Ort in Südtirol oder Berlin, der dir besonders am Herzen liegt? Was macht diesen Ort für dich so einzigartig und inspirierend?
Im Moment genieße ich die Natur in Südtirol – ich finde mehrere Orte, an denen ich die Ruhe genießen kann, einer davon z. B. ist der Aussichtspunkt Kalterer Höhe oder nachts der Montiggler See. Ich mag es, wenn ich ganz ungestört alleine sein kann.
In Berlin liebe ich es, an der Warschauer Brücke zu sein. Es ist nicht schön dort, es ist laut, der Amazon Tower steht dort und vermiest den Ausblick, es ist total überlaufen und eigentlich anstrengend, weil man kaum in der Menschenmasse vorankommt. Trotzdem überkommt mich jedes Mal ein Gefühl von Freiheit, wenn ich den Turm am Ostkreuz in der Ferne sehe, es weckt nostalgische Gefühle in mir, da es mich an die Zeit erinnert, in der ich nach Berlin gezogen bin.
Beschreib uns einen typischen Arbeitstag. Hast du bestimmte Routinen oder Rituale, die du befolgst, wenn du an deinen Werken arbeitest?
Meine ideale Morgenroutine startet mit 15 Minuten Kundalini Yoga, dann 10 Minuten Yoga Workout, 10 Minuten Meditation, kalte Dusche, frisch gepresster Saft, Frühstück, Kaffee und Kippe. Bis dahin lasse ich mein Handy auf Flugmodus, um den Tag ohne Stress zu starten.
Mein Alltag sieht immer anders aus – ich bin eine „one womxn show“, sprich, ich mache alles alleine: Bürokratie, Social Media, Kommunikation und natürlich die Realisierung meiner Arbeit, von Konzeption bis Ausführung. Da viel Zeit für Emails und Bürokratie „verschwendet“ wird, kann ich nicht immer direkt mit der „eigentlichen“ Arbeit loslegen. Manchmal habe ich unendlich viele Meetings, manchmal kann ich ungestört malen, aber das kommt immer darauf an. Das Tolle an meiner Arbeit ist, dass sie so abwechslungsreich ist, ich habe immer Neues auf dem Programm und es ist so schön, selbst zu entscheiden, wann ich arbeite.
Fotos:
(1) Sophie Lazari vor ihrer Arbeit „ritus ressurrectionis“, ausgestellt in der laufenden Ausstellung „Renaissance“ im Museion, kuratiert von Leonie Radine. © Luca Guadagnini.
(2) „Resurrectionem Tarantula“ – Performance im Museion, aufgeführt im Juli 2024. © Klara Johanna Michel.
(3) HYSTERIC CARDS, 2022. Diese feministische Neuinterpretation der „carte napoletane“ zeigt Symbole von Schlangen und Spinnen, die mit dem Mythos des Tarantismus in Süditalien verbunden sind. © Sophie Lazari/HGV.
(4) „STOP CENSORING US“, 2021. Unter dem Motto „Verboten zu verbieten“ entstand dieses 12 Meter lange Banner für eine Ausstellung der Stadtgalerie Brixen. Er thematisiert die Zensur der weiblichen Brustwarze und beleuchtet damit eine der vielen Problematike. © Jürgen Eheim
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