Culture + Arts > Visual Arts

July 28, 2023

Kommende Kosmen, time and time again

Elisa Barison

How do you stay motivated in the midst of everything that’s going on?
How do you build your personal momentum and how do you get in the zone?
Right, and I’m glad you asked. (Okay)
Three things, you better catch it.
My mother used to say, people love watching fire burn!
Alright? Okay, that’s one thing I know about life,
One thing I know about life it’s a guarantee, right?
Change is inevitable, and listen to me,
As much as you like to be in your comfort zone,
As much as you like to be stable,
As much as you like to control your environment,
The reality is, everything changes
Alright here’s my last one,
My last one is, uh Carl you gotta give me that term again,
It’s spontaneous combustion is I think is what they call it, right right
And what happens is

- Intro, Disclosure

Kommende Kosmen Margareth Kaserer-1ACHTUNG: Am Sonntag, 30. Juli 2023, um 17:00 Uhr, alle ab nach Lengmoos am Ritten! Das Kuratorium Kommende Lengmoos eröffnet die Ausstellung KOMMENDE KOSMEN von und mit Charlotte Aurich, Margareth Kaserer, Clara Mayr und Laura Pan. locandina plakat kommende.kosmenGerade befinden sich die vier Künstlerinnen in einem gemeinsamen Aufbau- und Schaffensprozess in Lengmoos, nachdem sie monatelang zwischen Ritten, dem Vinschgau und Wien, dem Auto, Face-Time und Mails im Austausch miteinander waren.
Jetzt schon spannend? Hell, yes! Alles bewegt sich dauernd, im Kreis, voneinander weg und aufeinander zu. Alle werden Teil des Alltags und der Realität der jeweils anderen und doch schaffen alle für sich, aus sich heraus, um in Lengmoos gemeinsam Räume zu bewegen. 

Wo Zusammentreffen stattfinden, entsteht Reibung. Skulpturen, Malerei und Installationen fügen sich zu einem Ganzen? Die Ausstellung verspricht Kommendes in alle Richtungen. Wir sind kurz vorbeigerauscht und bringen euch schon mal genug Material zum Vorbeikommen:

Was haben du und deine Arbeit mitgebracht? Wohin kann sie die Besuchenden zurückführen?Kommende Kosmen Margareth Kaserer (2)

Margareth: Ich habe Malereien und Zeichnungen in A4 mitgebracht, die meisten sind zwischen Herbst 22 und Winter 23 entstanden. Da bin ich ins Malen gekippt; es war mir das Wichtigste überhaupt und es hat mich auch durch eine persönliche Krise gebracht. Es ist ein radikal subjektiver Kosmos, den ich ausbreite. Themen und Motive sind teils erkennbar, teils abstrakter. Oft ging es darum, ein Bild aus dem Inneren herauszuschälen, und hierfür die geeigneten Farben, Striche, Formen zu finden. Eine Stimmung, eine Spannung, ein Wesen im Bild entstehen zu lassen. Oder etwas herauszulesen aus dem, was zufällig auf dem Papier gelandet ist, und es dann weiter herausarbeiten.
Ich bin selten lange an einem Motiv gesessen, es war ein Rausch, von Idee zu Idee. Ein Zettel voll, nächster her. Nebenher oft Ö1 gehört. Alle Highs gehabt, wenn etwas geworden ist wie in der Vorstellung. Aber ja, Bilder verändern sich dann später nochmal in der Wahrnehmung. Dann muss man nochmal versuchen, nüchtern draufzuschauen. Es ging jetzt auch darum, auszuwählen und dann anzuordnen.
Ich habe sie als Sternenbilder gehängt, aus praktisch-poetischen Gründen. Jedes Bild ein Planet für sich, die zusammen nochmal eine kleine Sternengesellschaft bilden, die jeweils nochmal lose für Themenkreise stehen: Landschaften, Viecher, Raupen. Wie zusammen leben? Menschenbilder. Für die „Kommenden Kosmen“ habe ich bewusst die helleren, bunten Arbeiten kombiniert, auch wenn ich persönlich nicht unbedingt Optimistin bin, was den Fortgang der Erde betrifft. Ich habe mich aber mit einem Humor verpartnert, der sich immer verlässlicher zeigt, auch wenn’s eigentlich zum Weinen sein könnte, ich hoffe, das kommt auch ein bisschen in den Bildern durch.

Zwei Freundinnen meinten, als ich ihnen ein paar dieser Bilder gezeigt habe, dass sie Lust aufs Malen bekommen hätten. Das finde ich super. Ein Zurückführen zu einem freien Zugang zur eigenen Kreativität der Besuchenden, das wäre schon was. Abgesehen davon ist diese Ausstellung auch eine spannende Annäherung an die Denk- und Arbeitsweisen der weiteren beteiligten Künstlerinnen Charlotte, Clara und Laura: Wir lernen das Gegenseitige, Andere, Neue und das Gemeinsame, Verbündende schätzen und genießen. Die Ausstellung ist auch das Ergebnis unserer Zusammenarbeit, bei der es auch eine gemeinsame Arbeit zu sehen geben wird.

Margareth Kaserer (*1983) lebt und arbeitet in Wangen. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften (Wien) und im Anschluss Performancekunst bei a.pass in Antwerpen (Belgien). Gründerin und Organisatorin von Hotel Amazonas.Clara Mayr - Kommende KosmenClara: Io porto me stessa e non so ancora cosa viene fuori.

Clara Mayr (*1993) lebt und arbeitet in Klobenstein. Studium der Holzschnitzerei an der Landesberufsschule St. Ulrich (Südtirol).Clara Mayr - Kommende Kosmen

Laura: Visto il contesto della mostra mi sento di dire che porto la mia storia di giovane artista donna, di madrelingua italiana, nata in Sudtirol, sfuggita in altri paesi per poi tornare e decidere di passare gli ultimi due anni in Val Venosta. Una valle molto diversa dall’Alto Adige come l’ho conosciuta da ragazza. 
Cerco così tramite il mio fare, un legame con questa terra che mi ha partorita; e l’ho trovata, in parte, tra il contrasto della ex Caserma fascista, dove ho il mio atelier ed il paesaggio rurale della valle.

Porto il legno di un fienile vecchio come queste stanze che ci stanno ora ospitando, la polvere di marmo di Lasa, la lana di Stilfs e il filo che ho imparato a filare, porto la cenere delle case che mi hanno ospitato questi due inverni, dopo l’attentato alla Caserma Druso. Anche la sabbia del letto del fiume ai piedi dell’Ortles. Porto anche dei lavori grafici/pittorici nati nella ex Caserma, dove la linea nera emerge in uno e colori e movimento nell’altro.   

Laura Pan (*1995) hat an der Accademia di Belle Arti Venezia (2015) studiert und ihren Abschluss an der Film Falmouth University (2019) in England gemacht. 2020 Gründung von Ievals, einem partizipativ-methodischen Theaterkollektiv. 2021 Atelier in der Kreativwerkstatt in der Ex-Drusus-Kaserne in Schlanders.
Kommende Kosmen - Charlotte Aurich
Charlotte: Ein Bild in der Pfütze und ein Bild an der Straße. Raum, der sich ausdehnt, und Raum, der einsickert. Sich ausdehnen und einsickern. Die Zeit, bis etwas wieder trocken ist. Warten an der Straße, bis das Bild trocknet. Der Blick liegt auf dem Fensterbrett, fällt durch die Pflanzen in den Trögen auf den Stoff, die Malerei, auf die Reifen der Autos. Sich mit den Materialien ausdehnen und in sie einsickern. In der Ausstellung warten. Die Bilder werden immer wieder nass gemacht. 

Charlotte Aurich (*1993) lebt und arbeitet in Wien. Studium der Malerei an der Universität für Angewandte Kunst Wien und seit 2021 Medienkultur- & Kunsttheorien an der Kunstuniversität Linz. 2022 Gründungsmitglied von multi pull – Verein zur Förderung einer gemeinschaftlichen Kunstpraxis.Kommende Kosmen - Charlotte Aurich 2 

Fotos: (1–4) Kommende Kosmen (c) Margareth Kaserer; (5) Kommende Kosmen (c) Clara Mayr; (6) Kommende Kosmen (c)  Laura Pan; (7–8) Kommende Kosmen (c) Charlotte Aurich.

Print

Like + Share

Comments

Current day month ye@r *

Discussion+

There are no comments for this article.