Fashion + Design > Fashion

March 25, 2023

Styling Secondhand Pieces #5

Susanne Barta

„We cannot consume our way out of the climate crisis”, habe ich vor kurzem wieder gelesen. Dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Menge, die Brands produzieren, unserem Konsumverhalten und den Auswirkungen auf die Umwelt besteht, liegt auf der Hand. Das zu verändern würde zunächst mal bedeuten, dass Unternehmen andere Business-Modelle finden. Modelle, die sich nicht nur auf die Herstellung und den Verkauf von immer neuen Produkten stützen. Denn obwohl die Bemühungen in der gesamten Branche steigen, nehmen die Emissionen leider immer noch weiter zu. Einer der großen Player der Branche versucht gerade mit gutem Beispiel voran zu gehen. Kering ist das erste der großen europäischen Luxusunternehmen, das sich zu Klimazielen verpflichtet hat, die eine Entkopplung von Wachstum, Produktionsmenge und Umweltauswirkungen erfordern. Wie das bewerkstelligt werden soll?  Mit höheren Preisen, die „den Wert gegenüber dem Absatz“ in den Vordergrund stellen. Ob das genug ist? stylingsecondhand_2+3 (c) violeta nevenovaEs ist nicht realistisch, dass wir ganz und gar nicht mehr konsumieren und dass sich die Modeindustrie von heute auf morgen grundlegend verändert. Aber die Möglichkeiten, die es schon gibt, lassen sich gut und durchaus auch spielerisch umsetzen. Als da wären: nicht völlig sinnlos vor sich hinzukonsumieren, besser und wenn möglich weniger zu kaufen und vor allem das zu nutzen, was schon da ist: den eigenen Kleiderschrank, den von Freund*innen und Secondhandstücke.stylingsecondhand_4+5 (c) violeta nevenovaZu Secondhand Pieces, Vintage und pre-loved Kleidungsstücken zu greifen ist zwar nur ein kleiner Beitrag, aber besser als weiterzumachen wie bisher, was hieße, gar nichts zu tun. Außerdem machen sie den eigenen Stil erst individuell. Alles von der Stange ist langweilig und phantasielos. Und dass die Stücke durchaus trendy sein können – für viele ist das nach wie vor wichtig – liegt eigentlich auch auf der Hand, denn Trends kommen immer wieder. Man muss nur ein wenig Zeit und Geduld in die Suche investieren. stylingsecondhand_6+7 (c) susanne bartaVioleta Nevenova und ich waren wieder unterwegs, diesmal in Bozen. Wir haben bei Kleopatra und Crea. S Teile zusammengesucht, die uns gefielen und haben hoffentlich einige inspirierende Frühlings-Looks für euch zusammengestellt.stylingsecondhand_8+9 (c) violeta nevenovaEine gut geschnittene Hose in einer aufmunternden Farbe und raus geht’s in die milde Frühlingsluft. Ich mag die Kombination grau/silber-rosa sehr. Ihr auch? Bis auf die silbernen Loafer ist hier alles von Kleopatra: Hose, Hemd (Dries van Noten), Ohrringe, Sonnenbrille und Tasche. Wer bekommt da nicht Lust auf Frühling? Alle Stücke sind wieder zurück im Geschäft. Bis auf das Hemd, das ist bei mir eingezogen und wird auch schon bald zum Geburtstagsessen meiner Schwiegertochter Francisca ausgeführt.stylingsecondhand_10+11 (c) violeta nevenovaApropos Trends: Da habe ich vor kurzem auf der Branchenplattform Business of Fashion etwas sehr Eindringliches dazu gelesen: „No one has a right to be trendy at the expense of people and the planet, and defending cheap, disposable clothing made by poorly paid workers — many of them women, many of them in the Global South — is hardly a consistent exercise in class solidarity.“stylingsecondhand_12 (c) violeta nevenovaYou like Homecore or Normcore? Dieses Outfit ist vor allem sehr bequem. Die einzelnen Teile lassen sich jedoch auch in alle Richtungen stylen. Blaue Cordhose im Männerschnitt, ein roter Rolli von Violeta und Vintage Brille zur Y2K Sportjacke. Y2K Teile gibt’s bei Crea. S in großer Auswahl. Gürtel und goldene Oma-Hausschlappen sind von mir.stylingsecondhand_12+13 (c) violeta nevenovaUtility Style ist ja derzeit sehr in. Aber: Cargo-Hosen und Hemden finde ich schauen immer gut aus! Wie ihr sicher schon vermutet habt, halte ich wenig von Trends. Sie sind mitverantwortlich für die enormen Mengen, die produziert werden und die schon nach kurzer Zeit niemand mehr anziehen will. Hemd, Jeans und Brille sind von Crea. S, die Chanel-Tasche habe ich Secondhand bei Kleopatra gekauft – das war vor zwei Jahren mein Hochzeitsgeschenk an mich –, Loafer, Gürtel und Haarspange sind von mir. stylingsecondhand_14+15 (c) violeta nevenova

Und hier noch eine Variante: Hemd von Crea. S mit Shorts von Kleopatra. Der Gürtel ist von Violeta, Haarspange, Socken, Collegeschuhe und Tasche (Freitag) sind von mir.stylingsecondhand_17 (c) violeta nevenovastylingsecondhand_18+19 (c) violeta nevenovaIch liebe Jumpsuits. Dieser beige hier von Kleopatra ist richtig gut und sehr angenehm zu tragen. Wenn es kühler ist mit Rolli (von Violeta) drunter, sonst ohne oder mit T-Shirt. Einmal gestylt mit einem Leder-Gilet und Leo-Clutch (alles Kleopatra) und einmal ohne. Schlappen und Loafer sind von mir. stylingsecondhand_20+21 (c) violeta nevenovastylingsecondhand_22+23 (c) violeta nevenovaUnd zum Schluss noch ein Kleopatra und Crea S. mix and match. Das Hemd von Kleopatra (Dries van Noten) zu einer Hose von Crea.S. Ein Lieferant fertigt sie selbst an, wobei Teile von zwei Hosen zusammengenäht werden. Davon gibt’s eine kleine feine Auswahl im Geschäft. stylingsecondhand_24+25 (c) violeta nevenova

Lasst euch die Frühlingsluft um die Nase wehen. Wenn euch die Looks gefallen und ihr Lust auf ein (Secondhand) Personal Styling habt, auch direkt in einem der Geschäfte, wir beraten euch gerne.

Hier findet ihr alle bisher erschienenen Teile der Serie „Styling Secondhand Pieces“: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4.

Fotos: (6, 7) © Susanne Barta; (alle anderen) © Violeta Nevenova

Print

Like + Share

Comments

Current day month ye@r *

Discussion+

There are 4 comments for this article.

Related Articles

Archive > Fashion