Music

March 23, 2023

es glitcht

F. Landra

mmr 08* 

Wer ansteht, steht sich nur Füße ins Becken. Ich bin fürs Vordrängen. Hashtag #metime. Meiner Seele geht’s gut, wenn’s mir gut geht. Vielleicht fühlt sich so der Geschmack von Freiheit und Abenteuer an. Vielleicht ist das „meine Bestimmung“. Vielleicht. 

Wir glauben ja manchmal, unbedingt etwas tun zu müssen. Und vielleicht ist es auch die Überlegung wert, mal die Richtung zu wechseln, nicht nur etwas zu tun, weil es von uns erwartet wird. Ich bin definitiv fürs Vordrängen.

Träumt ihr nicht auch manchmal von einer Zukunft, wo Musik Gedanken unterbricht? Oder auch einfach ausbleibt? Aus im Sinn von Bereit fürs nächste. Und ich bin so was von bereit. Hab ich mir gedacht … und für * mein musik rubrik  Marco Russo auf die Seite geholt. Er wiederum holt mit Philipp Kieser am Freitag, 24.3. ab 19:30 H gute Leute ins Museion: Das Russolophon (himself) mit Visuals von Maximilian Pichler, Lukas Lauermann, Aki Traar & Peter Trabitzsch, COLD.ASS.ICE – alles „Strategies of Glitches“ halt …welche Stimmung herrscht bei dir im büro (falls es eines ist …), wenn du Events komponierst und kuratierst?  

Ich habe ein Büro und einen Verschub – letzteren hat nicht jede*r. Aber grundsätzlich herrscht an beiden Orten eine gute Stimmung. Außerdem mag ich das Wort „Event“ nicht. Entweder sind es Konzerte oder Veranstaltungen. In der Komposition geht es mir grundsätzlich darum, interessante Künstler*innen oder Dinge zusammen zu führen, also gewissermaßen zu assemblieren – ich komponiere musikalisch nämlich nicht.

ich schreib ja für franzmagazine, deren Motto – Achtung Hashtag – #morethanapplesandcows ist. was ist bei dir so more than apples and cows? 

#kopwehkeinwunder!

was hörst du gerade jetzt in diesem Moment für Musik? warum? inspiriert’s?  

Im Moment höre ich keine Musik, weil ich konzentriert deine Fragen beantworte. Aber ich schau kurz auf das Iphone: dort ist noch der Track „Guilty Pleasures“ von Unkown Mortal Orchestra auf PauseAuch Spotify am Computerdesktop ist auf Pause – dort mit dem Track „Depart“ von m o s, die ich sehr inspirierend finde.  

wenn du eine Band wärst, wie würdest du heißen? warum? … apropos, du hast ja eine/mehrere „Band/s“ – wie heißen die noch gleich und was hat’s damit auf sich? 

Ich bin froh, keine Band zu sein und die einzige Band, in der ich spiele, nennt sich Keszthely. Auch bin ich Teil unterschiedlicher Musikformationen, die mal lang- und mal kurzlebig sind. Das Traurige Tropen Orchester ist zum Beispiel eine davon.Das TTO ist langlebig, auch wenn wir selten performen. Ein kurzlebiges Projekt war dann beispielsweise eine Performance mit Lukas Moritz Wegscheider unter dem Titel „mneme“ oder das Projekt „non fiction“ mit Fabian Lanzmair. Beide, im Vergleich zu mir, sind echte Musiker. Wenn ich schließlich als DJ performe, dann ist die Identität vom Sound abhängig. Mal bin ich Das Russolophon, mal Titty Trash, DJ Kanzel oder Rovina Power.

ist es schwierig, sich heutzutage in der Musikbranche zu behaupten – du bist ja multiform unterwegs, nicht nur als Zuhörer, sondern auch als Kurator, Musiker und Labelbetreiber … –, was ist deine Strategie? 

Persönlich muss ich mich gegenüber niemandem behaupten. Vielmehr muss ich entweder Dinge realisieren oder Möglichkeiten schaffen. Ich verfolge darin keine Strategie, weil die Dinge von Projekt zu Projekt verschieden sind. Wenn es darum geht, ein Album zu veröffentlichen, dann muss ich mit „meinen“ Künstler*innen eine Strategie entwickeln, wenn es darum geht, ein Konzert zu programmieren, dann geht es um eine andere Strategie. 

welchen Song widmest du uns – bitte zitier 1-2-3-4 Zeilen? 

Echolaila von Yves Tumor. Ist relativ neu.jetzt haben wir null über deinen Occupy Event am Freitag, 24.3. im Museion gesprochen. wie kriegen wir das doch noch hin? womit besetzt du das Museum?

Aus musikalischer Sicht bin ich davon überzeugt, dass es ein interessanter Abend wird. Es sind alles Künstler*innen (mich ausgeschlossen), die ich sehr schätze.
Mit Lukas Lauermann bin ich aufgrund meiner Tätigkeit als Label Manager von col legno im Austausch und habe sein letztes Album „Interploitation“ produziert.
Aki Traar und Cold.Ass.Ice. habe ich hingegen im Rahmen der Reihe „Kopfweh: kein Wunder!“ von Verschubu Records mit meinen Leuten veranstaltet. Peter Trabitzsch habe ich nicht live performen sehen, weil das Projekt gemeinsam mit Aki eher eine neue Sache ist.
Soweit die musikalische Besetzung. Ich hoffe aber, dass das Museion inhaltlich besetzt wird und der Abend die Besucher*innen inspiriert. 

und es geht ums Stören – was glitcht?

Grundsätzlich sind wir ständig von Störungen umgeben – klanglich aber auch gesellschaftlich. Die Strategie ist vielleicht jene, aus der vermeintlichen Störung heraus etwas Neues entstehen zu lassen.solo oder Band?

Band.

zeitgenössisch oder klassisch oder …? 

Interessant.

schwarz oder weiß?

Schwarz. 

Vinyl oder Spotify?  

Bandcamp. 

Lederjacke oder Anzugjacke?

Kontextbedingt. 

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