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December 1, 2022

Im Fluss …

Kunigunde Weissenegger

Wie tief gräbt es? Wie hoch steigt es? Wie endet es? … Romantisch besungen und Lebenselixier. Gierig besetzt und Ware. Wasser ist chemische Verbindung, wandelbar und lebendig, Menschenrecht …

Seit 18. November schaut Mairania 857 mit besorgtem und wissendem Auge auf unseren Planeten und ruft mit der Veranstaltungsreihe „Die Erde als Leihgabe“ zum siebten Mal zu Achtsamkeit und respektvollem Umgang mit Natur und Elementen auf. Heuer liegt der Fokus auf dem Wasser. 

Zu Qualität und Knappheit haben am 24. November der Klimaexperte Georg Kaser, der Leiter des Landesamtes für nachhaltige Gewässernutzung Thomas Senoner, Marcello Favero von den Stadtwerken Meran und der Bozner Umweltaktivist Argante Brancalion diskutiert. Am Mittwoch, 30. November blickte der Dokumentarfilm „River“ von Jennifer Peedom tief und zeigte beeindruckende Aufnahmen verschiedener Flussläufe weltweit.Heute, 2. Dezember um 18:00 erzählt als weiterer Höhepunkt dieser intensiven Beschäftigung mit unserer Umwelt der Meraner Fotograf Nicola Morandini von seinem Fotoprojekt „The Passer River – Assonances“ und seinen Streifzügen durchs Passeiertal entlang des 42 km langen Flusses im Dialog mit dem Landschaftsarchitekten Marco Cillis. (Eine Besprechung des Buches gibt es hier auf franzmagazine.) 

Auf die Frage, was für ihn die größte Erkenntnis war, zu der er durch sein Fotoprojekt „The Passer River – Assonanze“ gekommen ist, antwortet Nicola Morandini: „Durch die Umsetzung dieses Fotoprojekts ist mir noch mehr bewusst geworden, dass das Gehen oder, besser gesagt, das Streunen durch bekannte, vertraute Gegenden, ohne vorher festgelegtes Ziel eine faszinierende Art und Weise ist, das Konzept des Reisens neu zu begreifen – ganz besonders in dieser Zeit, in der unser Leben und unsere Bewegungsfreiheit räumlich und zeitlich stark eingeschränkt sind. Mit einem neuen Blick unsere Umgebung und alles, was wir für selbstverständlich halten, wieder zu entdecken, lasst uns in andere Welten einsteigen und begünstigt auch die zufällige Begegnung mit Gegenständen, Fundstücken und Menschen, wie es eben die dokumentarische Tradition will. Diese Veranlagung zu einer vorurteilsfreien Sichtweise versetzt uns ein wenig zurück in unsere Kindheit und erweckt in uns die Fähigkeit, in der ,banalen’ Alltäglichkeit mit Staunen faszinierende Dinge zu erkunden sowie auch die Freude am Spiel mit der Phantasie wieder zu finden, ohne sich selbst allzu ernst zu nehmen. Und im Bewusstsein dessen eröffnen sich uns endlose Möglichkeiten zur Erkundung …“

Bis 10. Dezember 2022 ist noch die Fotoausstellung „Sora Aqua“ von Carlo Chiapponi zu sehen; hier weitere Infos zur Veranstaltungsreihe. 

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