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October 6, 2022

Kunst von Pflanzen oder pflanzen für Kunst oder …?

Kunigunde Weissenegger

Ein Gewächshaus, ein Tisch, Bänke drum herum, Leute, Menschen, Themen, Gespräche, ein offenes Feuer, eine heiße Herdplatte, junges Gemüse aus dem Gewächshaus selbst und von den Höfen rundherum, ein Koch, ein Produktdesigner, zwei Kuratorinnen.

Caldera. Klingt wie ein Song. Schmeckt nach Zucchini und Friggitelli. Sieht aus wie der Miniaufmarsch knuspriger Grünkost. Riecht nach Zitrone und Salz. Kohlrabi, Ochsenherz, Bernstein – alles dabei. Dies Menü hat Koch Marco Benetti aus den Pflanzen gezogen. Ein Meisterwerk. Das war im Spätfrühling oder Frühsommer und Harry Thalers + BAUs erster Streich. 03 Caldera Cooking_Harry Thaler_Marco Benetti © BAU:Pietro CodaEigentlich ist eine Caldera ein Mega-Vulkan, wie es ihn auch vor 280 Millionen Jahren in der Gegend rund um das heutige Bozen gab und der Klima und Geologie bis in die heutige Zeit beeinflusst. Caldera heißt aber auch das wachsende Projekt oben besagter: Nachdem das eigentlich mit Erdwärme funktionierende, landwirtschaftliche Gewächshaus beim Bioexpress in Algund 20 Jahre lang stillstand und dies Harry Thaler, der in der Nähe wohnt, keine Ruhe ließ und schließlich im Dialog mit der Besitzerfamilie Siller die Idee einer Reaktivierung entstanden ist, heißt eben dieses Gewächshaus seit Juni 2022 auch „Caldera – temporärer Ort für Kunst und Pflanzen“ und beherbergt eine Reihe von Aktivitäten von BAU (Institut für zeitgenössische Kunst und Ökologie) unter der künstlerischen Leitung von Lisa Mazza und Simone Mair. Ende Juni, Anfang Juli 2022 also wurde gekocht und beobachtet.04 Caldera Cooking_ © BAU:Pietro CodaNun, Anfang Oktober, geht’s weiter, es wird bewegt und gewachsen und wieder beobachtet … Caldera moving mit der Künstlerin Barbara Gamper und Caldera growing mit dem Biobauern Daniele Piscopiello waren am 1. Oktober. Diesen Freitag, 7. Oktober gibt’s ab 19:00 bei Caldera observing zur Suppe im Feuertopf 3 Filme von Künstler*innen, die sich mit der Beziehung zur Pflanzenwelt und Agrikultur befassen und gleichzeitig ökologischen und geopolitischen Fragen nachgehen: Jumana Manna zeigt Wilde Relatives, Gerard Ortín Castellví Agrilogistics und Sergio Rojas Chaves What does it take? (to win your love for me).

Lebendigkeit! – Das haben menschliche Körper und organische Pflanzen gemein. Und am Samstag, 8. Oktober geht Yogalehrerin und ganzheitliche Körpertherapeutin Stefanie Dariz um 10:30 bei Caldera moving der Frage „Wie können wir die Ruhe der Pflanzen auf unseren menschlichen Körper übertragen?“ auf den Grund.

Zum krönenden Abschluss wird wieder gekocht: Bei Caldera cooking am 8.10. um 16:00 lädt der Künstler Daniel Salomon die Teilnehmer*innen dazu ein, übers Essen Geschichten zu erzählen. Hm … Gebratene Kastanien und Suser gibt’s ab 19:00 für alle.

Infos und Reservierungsdetails gibt’s auf alle Fälle hier.08_Gewächshaus_serra agricola Caldera © BAU:Pietro CodaFotos: (1) Caldera © BAU/Pietro Coda; (2) Caldera Cooking, Harry Thaler, Marco Benetti © BAU/Pietro Coda; (3) Caldera Cooking © BAU/Pietro Coda; (4) Gewächshaus Caldera © BAU/Pietro Coda

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