Music
September 15, 2022
Holz- trifft auf Klangkunst beim 5° Simposie Toni Gross in Pozza, Sèn Jan di Fassa
Kunigunde Weissenegger
Im Mittelpunkt des 5. Symposiums Toni Gross in Pozza, Sèn Jan di Fassa steht heuer erstmals nicht nur die Bildhauerei, sondern auch die Musik. Namensgebend ist der Bildhauer und Bergsteiger Toni Gross aus Pozza, auch Lehrer und Direktor des Istituto d’Arte in Fassa, in dessen Gedenken das Simposie Toni Gross seit 2012 alle zwei Jahre stattfindet.
Zehn Jahre nach der ersten Ausgabe schien die Zeit nun reif für Veränderung. Mit Pierangelo Giacomuzzi wurde von den Organisatoren (Union di Ladins de Fascia, Gemeinde Sèn Jan di Fassa, Scuola Ladina) für die 5. ein neuer künstlerischer Leiter verpflichtet: „Es hat mich gereizt, da mir die Organisatoren (mehr oder weniger) freie Hand gelassen haben. Die Herausforderung bestand darin, ein Symposium wiederzubeleben, das in seinem Konzept und seiner Ausrichtung ein wenig in die Jahre gekommen war.”
Warum?
Kunst bedeutet immer auch Experiment und ein Symposium bietet die beste Gelegenheit dafür. „Mir war es wichtig, die Künstler*innen und das Konzept des Symposiums wieder in den Mittelpunkt zu stellen und Dinge, Themen, Techniken und Räume aufzuzeigen und zu teilen. Ich wollte, dass sich Künstler*innen nicht nur über ihre Arbeiten ausdrücken, sondern auch mit ihren Worten der Öffentlichkeit stellen, deshalb gibt es heuer auch die Aperiart in den Pubs in Sèn Jan.”Wie?
Kurator Pierangelo Giacomuzzi (TREEFISTERS) hat vier Künstler*innenpaare geformt und eingeladen, miteinander zu arbeiten: Max Castlunger (Sankt Martin in Thurn) trifft auf Arianna Gasperina (Pordenone), Markus Gasser (Meran) auf Gianluigi Zeni (Mezzano di Primiero), Peter Kompripiotr Holzknecht (Bozen) auf Tobias Tavella (Wengen), Giorgia Marchetti (Urbino) auf Guglielmo Bevilacqua (Mailand). Gearbeitet haben und werden sie von Montag bis Freitag jeweils vormittags an 4 Orten in Pozza. „Ich bin sehr zufrieden, die Gruppe ist cool, arbeitet gut zusammen und ich habe bereits jede Menge von den Künstler*innen gelernt.“ Ebenfalls findet für die Schüler*innen der Kunstschule von Fassa unter der Leitung von Professor Davide Deflorian ein Bildhauerei-Workshop statt, und die Schüler*innen können sich auch mit den anderen Künstler*innen austauschen und Feedback einholen.
Was?
Enstanden sind im Zentrum des Dorfes Pozza, unter den Augen der Öffentlichkeit, Musikskulpturen und Kunstinstrumente, die auf alle Fälle einen guten Ton haben und gespielt werden können. „Surplus – de massa” (Überschuss – zu viel) steht als Thema fest, gearbeitet wird also mit dem, was zur Verfügung steht, mit Holz und wiederverwertbaren Werkzeug- und Maschinenteilen, die interessante Effekte erzeugen und Emotionen auslösen. Èrt e sons te piaz – Kunst und Musik passiert in der Öffentlichkeit, auf dem Platz, mitten im Dorf, unter den Leuten. Und verbindet, um gemeinsam zu wachsen.
Wann?
Nachdem sie von 12. bis 16. September 2022 paarweise zusammengearbeitet haben, zeigen die Holz- und Klangkünstler*innen am Freitag, 16. September von 17:30–19:30 ihre Arbeiten in Zusammenarbeit mit La Grenz in einer Musik-Performance. „one shot, one day”, also sind die Arbeiten nur an diesem einen Tag zu hören und zu sehen, angepeilt werden später aber Ausstellungen im Alpenraum.
Auf der Facebook-Seite findet ihr Infos und das gesamte Programm.
Fotos: Simposie Toni Gross
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