Fashion + Design > Fashion

September 14, 2022

„The new look? Old-school classics, played on repeat“ – Jess Cartner-Morley

Susanne Barta

„Trends are so last season“, schreibt Jess Cartner-Morley, Fashion-Expertin von The Guardian. Ich lese ihre Artikel immer wieder mit Vergnügen. The Guardian hat seit langem eine sehr gute Modeberichterstattung, macht auch viel zum Thema nachhaltige und faire Mode. In einem ihrer letzten Artikel schreibt Jess unter anderem über die steigende Bedeutung von Resale und den Fokus auf zeitlose Fashion Pieces, sowohl was Qualität als auch was Style betrifft:  „The most desirable clothes now are those that will still look desirable in five years’ time.“

Jess plädiert dafür, sich für Kleidungsstücke zu entscheiden, die nicht nur langlebig sind, sondern auch lange gut aussehen. Das heißt keine zu hippen Farben, die einem schon beim 3. Mal tragen auf die Nerven gehen, bevorzugt klassische Schnitte, gute Materialien, Stücke, die vielseitig stylebar sind.
Am besten natürlich secondhand gekauft. Viele „Old-school classics“ lassen sich auch preloved finden. Natürlich muss man ab und an länger suchen, aber die Suche lohnt sich meistens. Interessant dabei: Der Resale-Markt wächst, so wird geschätzt, elf Mal schneller als der traditionelle Handel.old_school_2 (c) Susanne Barta„The September issues of glossy magazines just arrived on newsstands, with their big reveal of the season’s new look. The key pieces for the coming autumn? White cotton shirts, tailored trousersuits, knitted sweater dresses, black biker boots, tan leather belts and gold chain necklaces. Trends are so last season; timelessness is hot right now“, schreibt Jess.

Zeitloses Design ist also in und gleichzeitig einer der Schlüssel zur Nachhaltigkeit, weil, sind wir ehrlich, nur wirklich zeitlose Stücke lange in unseren Kleiderschränken bleiben bzw. auch gut wiederverkauft oder weitergegeben werden können. old_school_3 (c) Susanne BartaAber der September ist nicht nur der Monat, wo sich in der Fashion-Welt alles um die Looks der nächsten Saison(en) dreht, sondern auch der Monat, wo Secondhandmode gefeiert wird. Die Kampagne #SecondHandSeptember wurde 2019 zum ersten Mal von Oxfam gelauncht und ruft dazu auf, im September nichts Neues, sondern wenn gekauft wird, nur zu Secondhand zu greifen. Auch den eigenen Secondhand-Stil richtiggehend zu zelebrieren und die Kampagne dazu zu nutzen, einen kritischen Blick auf das Mainstream-Modesystem mit Überproduktion, Überkonsum und Abfall zu werfen und darüber zu sprechen.  Die Global Fashion Agenda hat 2017 vorgerechnet, dass jedes Jahr schätzungsweise 92 Millionen Tonnen Textilabfälle anfallen. Wir können das verändern. Zum Beispiel, indem wir die Lebensdauer bereits vorhandener Kleidungsstücke verlängern.

Die Rückkehr der Klassiker, nicht als Trend, sondern als Langzeit-Style, und die Kampagne #SecondHandSeptember zum Anlass nehmend, habe ich einige zum Thema passende Looks aus meinem Kleiderschrank zusammengestellt. Featuring my beloved Chanel Bag, die mir meine Schwester Ulli vor ca. 15 Jahren geschenkt hat. Sie hat sie neu auf einer Resale-Plattform gefunden. Und die Tasche schaut auch heute noch wie neu aus. Ich hole sie nur ab und zu heraus und nach jedem Tragen lege ich sie wieder, in einen Stoffbeutel verpackt, in den Schrank zurück. 

Auch mit dabei sind Collegeschuhe, also früher hießen sie so. Jetzt firmieren sie vor allem unter Loafer. Collegeschuhe gehören in jeden Schuhschrank, finde ich. Ich erinnere mich noch an diverse Modelle in meiner Kindheit und Jugend. Dann gab es eine lange Pause. Seit einigen Jahren trage ich sie wieder mit großer Freude. Das meistgetragene Paar ist von Ed Meier, handgemacht und aus München. Dann habe ich ein Secondhand-Paar von Kleopatra und ein relativ neues mit sehr robuster Sohle von Celine, ein Geschenk. Und natürlich mit dabei, weitere Klassiker – Streifen-Shirt, weißes Hemd, Allround-Blazer …old-school 4-5 (c) Susanne BartaBlazer > Second Hand Nolli Vintage Innsbruck
Jeans > Second Hand Crea.S Vintage 
Top > Oscalito 
Collegeschuhe/Loafer > Celine
Tasche > Chanelold-school 6+7 (c) Susanne BartaRock > Secondhand Wams, Innsbruck
Streifen Shirt > Armor Lux
Seiden-Halstuch > Secondhand Moschino
Tasche > Chanel
Collegeschuhe/Loafer > Secondhand Pollini, Kleopatra 
Cocktail > Americanoold-school 8+9 (c) Susanne BartaRock > H&M (über 15 Jahre alt)
Top > Arket
Jacke > von einer Freundin meiner Schwester aus Restleder genäht
Schuhe > Chloe (über 15 Jahre alt)
Ohrringe > Second Hand Kleopatra
Haarreifen, Tasche > oldold-school 10+11 (c) Susanne BartaGilet > Secondhand
Hose > Second Hand Crea.S, Rock > old
Schuhe > Secondhand Casadei
Tasche > Chanelold-school 12+13 (c) Susanne BartaHose > Koché x La Redoute
Hemd > über 15 Jahre alt
Tasche > Chanel
Sneakers > Nike 

Nochmals zurück zu Jess, die sagt: „Establishment classics are the new avant garde, because the aspirational image most aligned with the zeitgeist is the one that doesn’t follow a trend cycle. The new look? Old-school classics, played on repeat.”old_school_14 (c) Susanne BartaTolle Stücke kann man oft auch bei Kleidertauschparties finden. Ich habe in Brixen auf der Ecotex im Kleidertausch-Zelt zum Beispiel Schuhe gefunden –richtige Old-School-Klassiker! Wenn ihr Zeit und Lust für ein Kleidertausch-Event habt, habe ich auch gleich einen Veranstaltungstipp für euch: Am 20.9.2022 findet in der Hans-Glauber-Bibliothek in Toblach eine Swap Party statt, im Rahmen der Youth 4 Climate Week 22. Ihr könnt coole Klamotten tauschen, eigene Kleidungsstücke mitbringen und mitnehmen nach Belieben. Um 18:30 gibt’s auch eine Modenschau, 9 Models zeigen ihre besten Secondhand-Outfits. Ich fahre nach Toblach und werde auch ein paar Worte sagen.

Ja und by the way: das ist der 160. Beitrag auf diesem Blog!

Alle Fotos © Susanne Barta

 

Print

Like + Share

Comments

Current day month ye@r *

Discussion+

There are 3 comments for this article.

Archive > Fashion