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June 15, 2022

1 Piece 3 Outfits

Susanne Barta

Vor kurzem war meine Schwester Ulli in Bozen, wir haben uns nach über zwei Jahren endlich wieder IRL gesehen. Ulli lebt in NYC und Upstate NY. Neben vielen anderen Dingen an diesem Wochenende, haben wir auch zwei Blog-Stories fotografiert. Ulli ist eine der ganz wenigen, die ich immer wieder mal mit Styling-Fragen behellige. Ich schätze ihre vielfältige Fashion-Kompetenz sehr. Ihr Stil ist eigenwillig, very contemporary – Mending, Secondhand und Vintage sind seit langem für sie selbstverständlich.1 piece 3 outfits 2 (c) dave ortizDie erste Story seht ihr heute – Ulli hat mich mit einem Kleid dreimal gestylt – für die zweite Story hat sie sich selbst gestylt: drei Looks aus meinem Kleiderschrank. Kommt in einigen Wochen.1 piece 3 outfits 3+4 (c) Susanne Barta + dave ortizMit Kleidern ist das ja so eine Sache. Ein wirklich gutes Kleid ist ein No-Brainer. Hineingeschlüpft und läuft. Aber je mehr Statement ein Kleid ist, desto schwieriger wird es, abwechslungsreiche Looks zu kreieren. Zu diesem Thema hat Leandra Medine Cohen vor kurzem einen flotten Newsletter samt Styling-Tipps verfasst.

Im Mittelpunkt steht heute ein grau-blaues, schlicht geschnittenes Kleid. Die Schneiderin/Designerin Johanna Finger hat es genäht aus einem Restballen (Deadstock) Leinen. Ihr erinnert euch vielleicht an den Blog Post über sie.1 piece 3 outfits 5+6 © Ulli BartaLook 1 – Urban Wanderer

Leinenkleid > Johanna Finger/Artelier
Mehrfach gemendete (geflickte) Secondhand Army Pants > Ulli
Lederschlappen und Tasche > mitgebracht von einem Griechenland Urlaub
Bastschildkappe > Wyeth > Ulli 

Das Kleid ist sehr angenehm zu tragen. Weit geschnitten, dennoch nicht unförmig. Leinen ist vor allem im Sommer ein tolles Material. Auch bei hoher Luftfeuchtigkeit bleibt Leinen noch kühl und trocken. Warum das so ist? Die Flachsfasern – aus denen das Leinenmaterial besteht – können Feuchtigkeit besonders gut aufnehmen. Flachs ist eine Naturfaser, die Pflanze wächst auch in Südtirol. Leinen punktet auch nicht nur in punkto Nachhaltigkeit – die Pflanze braucht weniger Wasser als Baumwolle, Flachs kommt auch gut mit wenig Dünge- und Pflanzenschutzmitteln aus, die Faser ist biologisch abbaubar –, sondern gilt auch als besonders zäh, reißfest, langlebig, atmungsaktiv, antistatisch und Schmutz abweisend. Wer mehr wissen möchte: Der Südtiroler Modemacher Richard Vill hat dem Leinen, seinem Lieblingsmaterial, einen umfangreichen Band gewidmet, erschienen im Verlag Tauriska. 1 piece 3 outfits 7+8 © Ulli BartaLook 2 – Jackie

Leinenkleid > Johanna Finger/Artelier
Slingbacks > alt > Zara
Ohrringe und Ringe > Kochè > Ulli 

Hätte ich mir vorher nicht gedacht: Die elegante Schlichtheit des Kleides eröffnet vielfältige Styling-Möglichkeiten. Untertags mit Flats in allen Varianten und abends mit viel Beiwerk, more ist hier definitely more. Thanks Ulli for showing me it’s versatility! Die Titel der Looks stammen übrigens auch von ihr.1 piece 3 outfits 9+10 © Ulli BartaAnd for the fun of it: Look 3 – Blue Apron it!

Leinenkleid > Johanna Finger/Artelier
Sneakers > Veja
Blauer Schurz
Bucket/Regen-Hut > R-Coat 

Während ich an diesem Post arbeite, blättere ich immer wieder in Richard Vills Buch. Da lese ich unter anderem: „Leinen ist ein Stück lebendige Natur. Man will und muss es mit allen Sinnen wahrnehmen und genießen. Dabei wird einem klar: Ein Stück Schlichtheit und Ursprünglichkeit sind darin verborgen.“ Gut gesagt: Das lässt sich auch auf dieses Kleid übertragen.

Fotos: (1, 5–10) © Ulli Barta; (2, 4) © Dave Ortiz; (3) © Susanne Barta

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