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March 9, 2022

In eigener Sache – My Sustainable Fashion Blog

Susanne Barta

Eigentlich wollte ich diese Woche einige (nachhaltige) Frühlingsoutfits zeigen. Zwar ist es in der Früh und am Abend noch ganz schön kalt, doch spürt man den Frühling schon überall. Als Frühlingsgeborene ist das meine Jahreszeit. Die aktuellen Ereignisse, der brutale Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, haben mich innehalten lassen. Nicht nur fehlt mir jeglicher Antrieb Outfits zusammenzustellen, es scheint mir auch unpassend. Zur Bebilderung dieses Artikels habe ich einige ältere Fotos herausgezogen.

Stattdessen möchte ich ein paar Zeilen in eigener Sache formulieren, das wollte ich schon längst tun, weil ich auch immer wieder darauf angesprochen werde. Jetzt, im 131. Blog-Post, ergibt sich die Gelegenheit dazu. Dieser „Sustainable Fashion Blog“ ist ein Blog auf einem Blog, und zwar auf franzmagazine. Ich bin weder angestellt bei franzmagazine, noch werde ich von franzmagazine bezahlt. Mir schien es einfach lebendiger in einem vielfältigen Umfeld zu erscheinen. Die franz-Damen haben mich und meinen Blog freundlich aufgenommen, Kunigunde Weissenegger pflegt meine Texte und Fotos mit viel Geduld ein. Danke Kunigunde!

Susanne Barta 2

Die Themen, über die ich hier schreibe, suche, finde und entwickle ich selbst. In den letzten drei Jahren habe ich mich in den nachhaltigen Modekosmos mit viel Interesse und Freude hineingearbeitet und -gelebt. Dieses Thema ist gewissermaßen zu mir gekommen. Über Mode, die Modeindustrie schreiben? Ich? Das hat sich einfach ergeben. Mich anzuziehen hat mir eigentlich immer Spaß gemacht, aber halt so nebenbei und ganz ehrlich: Mich mit diesem Thema zu beschäftigen, interessiert mich nur in einem umfassenden Kontext. Neben Kreativität, Design, Ästhetik, Style sind es die politischen, sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte, um die es mir geht. Und es geht mir um die vielen interessanten Menschen und ihre Geschichten. Auch wenn es mir nicht immer gelingt, den Zeigefinger unten zu lassen, möchte ich vor allem inspirieren, diese Geschichten sichtbar machen, zeigen, wie gut nachhaltige Mode aussehen kann, dabei informieren und Lust darauf machen, dass jede*r etwas tun kann. Zu wissen, was hinter den Kulissen abläuft, finde ich wichtig. Dazu braucht es auch Zahlen und Fakten. Zu vermitteln, wie viele ambitionierte Leute und Brands und Initiativen es gibt und dass Bekleidung nicht nur ein tagtägliches To-do ist, sondern eng mit unserer Persönlichkeit verbunden ist, ist mir ein Anliegen geworden. Das viele Feedback, das ich bekomme, freut und bestärkt mich darin.Susanne Barta

Keine Marke, keine Initiative, keine Plattform bezahlt mich für diese Arbeit. Anders ausgedrückt: Wenn ich begeistert erzähle von dieser oder jener Brand, mache ich das, weil ich es so erlebe. Ich publiziere wöchentlich, manchmal sogar etwas öfter, ich recherchiere, führe Interviews, schreibe … ein großer Teil meiner Zeit geht da hinein. Klar, manchmal frustriert mich das auch. Aber ich mache es zu gerne und es ist mir auch zu wichtig, um es von finanziellen Überlegungen abhängig zu machen. Und ohne Einschränkungen schreiben zu können, ist auch alles andere als selbstverständlich. Aber vielleicht kommt ja mal along the way was Spannendes vorbei, das sich ausbauen lässt.

Was ich ab und zu bekomme sind ein paar Kleidungsstücke (Jeans, Jeansjacke, Tuch, Hut, Unterwäsche). Auch weil ich nicht über etwas schreibe, das ich noch nie in der Hand hatte oder den Stoff gefühlt oder getragen habe.

Susanne Barta 5

In der Zwischenzeit schicken mir allerhand Leute allerhand interessante Sachen, Links, Hinweise, Brands to check out usw. Das freut mich sehr. Und ich bin natürlich auch viel unterwegs, online und analog, treffe Leute, schaue mir viel an. Also: the (sustainable) blog show goes on.  

In diesem Sinne, bleibt mir gewogen! Und mögen sich die Zeitläufe zum Besseren entwickeln.

Susanne Barta Sublime + Greenstyle

Hier noch einige interessante Hör- und Lesetipps für euch, die mir vor kurzem Blog Leser*innen zugeschickt haben:
Im Toast Magazine wird ein spannend klingendes Buch vorgestellt: Worn: A People’s History of Clothing.
Eine ganz tolle Podcast-Serie über die Kleidungsindustrie hat der Journalist Caspar Dohmen für den Deutschlandfunk gemacht. SEHR hörenswert. 
Einen gut recherchierten Bericht über die Baumwollproduktion, vor allem über die wenig transparente Produktion von Bio-Baumwolle und die entsprechend wenig transparenten Zertifizierungsprozesse, habe ich in der New York Times gelesen. Ich hab daraufhin gleich ein Abo abgeschlossen.

Und vom 15. bis 17. März findet der 202030 – The Berlin Fashion Summit statt mit interessanten Key Notes und Panels über nachhaltige, faire und innovative Modepraktiken aus unterschiedlichsten Perspektiven. Ihr könnt online dabei sein!

 

Fotos © Susanne Barta
Foto (1) Hose > alt Cos, Jacke > Girls of Dust, Balaklava > Leandra Medine x Closed, Tasche > Rorhof, Brillen > Retrosuperfuture
Foto (2) mit Kunigunde Weissenegger, Rolli > Månsken, Blazer > Secondhand
Foto (3 )mit GREENSTYLE Founderin Mirjam Smend, Hose > alt Uniqulo, Pullover > alt H&M conscious
Foto (4) Jeans, Sweatshirt > Secondhand
Foto (5) Rock > Secondhand, Blazer > uralt
Foto (6) Interview im Sublime, Jeans > Dawn Denim, Bluse > Kochè x La Redoute
Foto (7) auf GREENSTYLE x Biolife, Jeans > Dawn Denim, Bluse > Secondhand, Jacke > Proghetto Quid/Rifò

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