Der Frühling kommt …

… und wir sind immer noch vor allem zuhause. Und das wohl noch einige Zeit. Wie es mir dabei geht? Vermutlich wie den meisten: Ich bin müde, verliere ab und an die Hoffnung, dass das alles halbwegs glimpflich vorbeigeht, kratze die Reste meiner über viele Jahre trainierten Disziplin zusammen und mache halt weiter. Aufstehen, zwei bis dreimal pro Woche Sport in der Früh, Frühstück, duschen, ab zum Computer, was zu Mittag kochen, essen, wieder vor den Computer, Telefonate, Zoom-Gespräche, ab und zu einkaufen, aufräumen, zweimal pro Woche Online-Pilates, Abendessen, wieder vor den Computer, lesen, Netflix … so schauts aus. Ich kann auf vieles verzichten, auch über längere Zeit, die Begabung zur Vernunft, die ja bekanntlich Teil der „conditio humana“ ist, hilft dabei. Was mir aber immer schmerzlicher fehlt, sind Museumsbesuche, reale Inspirationen, der direkte Austausch mit Menschen, die ich mag und die mich interessieren, unbeschwertes Draußen-Sein, woanders hinfahren (egal wohin, Hauptsache irgendwohin) und eintauchen in andere Realitäten.

Wenn alles klappt, fahre ich im April beruflich nach München. Darauf freue ich mich SEHR. Der GREENSTYLE (Responsible) Fashion Summit findet am 8. und 9. April statt, zwar digital, aber einiges wird live vor Ort gemacht. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Im März 2020 mussten Konferenz und Messe noch am Tag der Eröffnung abgesagt werden und seit damals fand nichts mehr analog statt. Ihr erinnert euch vielleicht, dass auch das Pop-up GREENSTYLE @ Biolife Bozen kurz vor der Eröffnung im November abgesagt wurde. Den Absagen folgten Kraftakte verschiedenster Art, um weiterzumachen. Aber Kraftakte braucht es derzeit ja wirklich fast überall. 

Da ich mit Corona-Vergangenheit, -Gegenwart und -Zukunft ziemlich beschäftigt bin – schreibend und sprechend und interviewend und selber erlebend –, belasse ich es damit für heute und habe einige (responsible) Frühlings-Outfits zusammengestellt, die in mir Vorfreude darauf wecken, wieder mehr draußen und unter Leuten zu sein, klar, mit Maske und Abstand, aber immerhin. Auch wenn die Begabung zur Vernunft hart erarbeitet werden muss – so steht es in einschlägigen evolutionsbiologischen Büchern – und die Vernunft derzeit den Kampf gegen den Bauch zu oft verliert, soll sie uns dennoch den Weg weisen in eine hoffentlich irgendwann Corona-beruhigtere Welt.Look 1: Jeansjacke und Tie Dye-Shirt > Secondhand, NYC; Rolli > CORA happywear; Rock > alt (den muss ich sehr lange tragen, der ist Voll-Plastik), Schuhe > Birkenstock; Sonnenbrille > Retrosuperfuture 

Look 1a: Jeansjacke > Dawn Denim; Tasche > Maravillas Bags; Schuhe > Redwing

Look 2: Anzug > Arket, Pullover > Lanius; Wollpulli > Secondhand; Schuhe > Arket

Look 2 a: Blazer > Armani Secondhand; Schuhe > Pollini Secondhand, Kleopatra

Look 3: Jumpsuit > SKFK; Rolli > CORA happywear; Jacke > Krizia Secondhand, Kleopatra; Schuhe > Hasbeens

Look 3a: Jacke > H&M (alt); Schlappen > JCrew; Sonnenbrille > Retrosuperfuture

Ich hoffe sehr, dass die eine oder der andere am 8. und 9. April auf dem GREENSTYLE +++ (RESPONSIBLE) FASHION SUMMIT +++ virtuell dabei ist. Ist kostenlos, wer möchte, kann etwas spenden. Sehr empfehlen kann ich euch jetzt schon den Workshop „More is more – The Mending Surgery” von Kate Sekules. Kate gibt Tipps, wie man am besten flickt. Nicht einfach so flickt, sondern richtig cool flickt. Ein Interview mit ihr gibt’s nächste Woche hier auf meinem Blog.

Und hier auch noch zwei Tipps:
Eine sehr gut gemachte Dokumentation über Fast Fashion war vor kurzem auf Arte zu sehen: Fast Fashion – die dunkle Welt der Billigmode. Sehenswert!
Und hier geht’s zu einer Umfrage zu Slow Fashion in Südtirol.

Fotos: Urban von Klebelsberg