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November 24, 2020

Mit neuem ABC in eine neue Zeit

Eva Rottensteiner

A lphabet für ein neues Zeitalter gefällig?

B ei @abbecedario kann man sich jetzt über die neuesten Begriffe des Mainstreams informieren.

C laudia Gelati, Marina Baldo und Samira Mosca sind der Überzeugung, dass hinter jedem Wort auch eine Geschichte steckt. Und diese möchten sie erzählen.

D eshalb erzählen ihnen Locals anekdotisch von einem Begriff und wie er seinen Weg in den eigenen Sprachgebrauch fand.

E igentliches Herzstück des Projekts ist ein Posterzine, welches ein ABC für das neue Vokabular im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie beinhaltet, sowie eine wissenschaftliche Verortung durch einen Linguisten und QR-Codes zu den Instagram-Videos.

F ür alle, die nicht wissen, was ein Posterzine ist: ein großes A1-Poster, das sich zu einem Mini-Magazin falten lässt.

G elati war schon immer fasziniert von der Auswahl gewisser Wörter in der italienischen Sprache und von Neologismen (Neukreationen), Anglizismen (geliehen aus dem Englischen) und Technizismen (technische Fachausdrücke), die sich in der Sprache einschleichen.

H umor ist ein zentrales Element im „abbecedario“. 

I n Zeiten wie diesen, 2020, kann ein bisschen Witz auch nicht schaden.

J etzt kommt die erste Ausgabe raus, in der sich alles um COVID-19 und die neuen Begriffe rund um die Pandemie dreht.

K  eine Sorge, es ist lustig leichte Kost, versprochen. 

L inguist Alex Piovan gibt zu Beginn der ersten Ausgabe seinen sprachwissenschaftlichen Senf zum Thema.

M it dem „abbecedario“ möchten die drei Frauen zum Reflektieren über die Begriffe anregen und mit ihrem Konzept haben sie übrigens auch den Wettbewerb der Weigh Station 2020 gewonnen.

N eue Begriffe gehören laut Gelati zu unserem täglichen Leben und sind die kontinuierliche Basis für funktionierende Kommunikation. 

O rganisiert wurde der Wettbewerb von der Weigh Station, einer Community für kreative Südtiroler*innen, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kreativ- und Kulturindustrie in Bozen zu unterstützen. 

P lan des abbecedario ist es, den Sprachgebrauch im Alltag zu reflektieren und zu überlegen, wie ein äußeres Event wie eine Pandemie sich auf die Sprache im Alltag auswirkt. 

Q uintessenz ist der ironische Unterton, der die Leute durch Lachen dazu motivieren soll, den eigenen Sprachgebrauch und die Verwendung neuer Begriffe zu hinterfragen, und der Einbezug von Locals und deren Sprache(n).

R aion cueciun: Das findet man, wenn man den Buchstaben „R“ nachschlägt. Bedeutet soviel wie „rote Zone“ und hat Tobia, der Bürgermeister von St. Ulrich seit der Pandemie wohl sehr oft sagen müssen. 

S prache wird im abbecedario so gehandhabt, wie zwischen Brenner und Salurn üblich: hier ein bisschen Deutsch, dort ein bisschen Italienisch, dazwischen Ladinisch, gemischt mit einer Prise Dialekt. 

T eam-Mitglieder für diese Ausgabe waren neben den drei Frauen auch Oscar Diodoro (Illustrationen), Alex Piovan (linguistischer Beitrag) und Daniele Alessi (Tontechnik). 

Ü brigens schaffen es die drei Frauen, Personen mit Behinderungen auch in den Videos zu inkludieren, ohne das gleich groß als Vielfalt anpreisen zu müssen. 

V orstellen kann man sich das Zine im Grund wie eine kleine, humorvolle Zeitgeist-Konserve durch die Alltagssprache. 

W er Lust hat, mehr zu erfahren: 25.11.2020 um 18:00 Uhr!

X -beliebig ist dieses Projekt auf jeden Fall nicht, weshalb wir euch raten eure Gratis-Ausgabe des abbecedario bei der Weigh Station (Waaghaus, Lauben 19/a, 2. Stock) zu holen.  

Y oung-artist-Projekte wie diese zeigen, dass sich auch andere Wege finden lassen, mit so einer ernsten Pandemie umzugehen und Geschehenes zu reflektieren.

Z ukunft kann kommen – vielleicht  mit einem neuen abbecedario?

Claudia Gelati - Marina Baldo - Samira Mosca Weigh Station abbecedario DSC_1938

Claudia Gelati ist Designerin und beschäftigt sich viel mit Grafikdesign, visueller Kommunikation und liebt alles, was analog und gedruckt ist. Sie arbeitet (unfreiwillig) als Freelancer und konsumiert übertrieben gern Kaffee und Musik. Eigentlich kommt sie aus Mantova, aber hat sich für ein Studium an der Uni Bozen entschieden und möchte hier zwischen den Bergen auch noch ein Weilchen bleiben.

Marina Baldo aus Bozen macht professionelle Videos zusammen mit Künstler*innen, aber auch für Firmen. Sie hat die Filmschule ZeLIG in Bozen abgeschlossen und bezeichnet sich selbst als „raccoglitrice di immagini“. Ihre Passion kommt von ihrer Faszination für den leuchtenden Bildschirm der Kamera, mit der ihr Vater kleine Filmchen im gemeinsamen Familienurlaub gemacht hat. 

Samira Mosca, auch aus Bozen, ist Fotografin und arbeitet in der visuellen Kommunikation (Foto, Video und Grafik). Studiert hat sie Fotografie an der Laba (Libera Accademia di Belle Arti) von Brescia und für sie ist Kunst und Fotografie eine Möglichkeit, abseits von Wörtern zu kommunizieren und dafür da neue Welten zu entdecken.

Fotos: Samira Mosca, Claudia Gelati, Marina Baldo (c) Weigh Station/Claudia Corrent

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