Music

October 18, 2019

Japanischer-ノイズ-Krach in Bozen: LaGrind Noire Fest mit Yuko Araki

Florian Rabatscher

Extrablatt, Extrablatt! Am 18.10.2019 um 21:30 H findet im Jugend- und Kulturtreff Bunker in Bozen das LaGrind Noire Fest 15_Japan Connection statt. Japan Connection? Klingt wie ein geheimes Treffen der Yakuza, bei dem man sich als Außenstehender wohl lieber nicht blicken lässt. An einem Freitagabend hat man vermutlich Besseres vor, als sich zur Strafe von irgendwelchen Untergrund-Samurais eine Fingerkuppe abschnippeln zu lassen. Die Yakuza erscheint natürlich nicht in Bozen, warum auch? Und doch ist der geladene Gast geheimnisvoll.

Die Multiinstrumentalistin Yuko Araki aus Tokio wird euch an diesem Abend mit in die von ihr geschaffenen Lärmschluchten reißen. Sie spielte bereits als Kind Piano und wurde später als Teenager (wahrscheinlich vom gehörnten Fürsten selbst in Form von Hardcore- und Metalmusik) zu extremerem Sound verführt. 2013 trat sie dem Acid House Duo „YobKiss“ bei, drei Jahre später gründete sie das von Black Metal inspirierte Noise-Projekt „Concierto de la Familia“ und dazu spielt sie noch Schlagzeug in der orientalischen Dream Psych Band „KUUNATIC“. Man sieht, musikalisch setzt sie sich keine Grenzen.

Am Freitag wird sie euch mit ihrem Soloprojekt gepflegt die Ohren betäuben. Kein Krach, es steckt viel mehr hinter diesen Klängen. Vergesst kurz sämtlichen Mainstream, der euer Gehirn eingeweicht hat und verliert euch in diesen unendlichen Klanglandschaften, die sie mit pulsierenden und kraftvollen Klangfrequenzen aus ihren Synths zaubert. Nichts für zartbesaitete Gemüter. Vorher wird euch „u-mano u-dito“ aus Trient ordentlich was auf die Ohrmuscheln geben. Yuko war so freundlich, uns vorab ein paar Fragen zu beantworten.

yukoaraki

Du bist eine Multi-Instrumentalistin und könntest doch  jede beliebige Musik machen. Warum also ausgerechnet Noise? Was bedeutet das für dich?

Ich finde, dass Noise-Musik die einfachste Spielart ist, um meine Gefühle auszudrücken. Bevor ich begann, elektronische Instrumente zu spielen, war ich Gitarristin und liebte es Effekt-Pedale zu benutzen. Infolgedessen wurde aus meiner improvisierten Performance Noise-Musik.

Man hört auch den Einfluss von Black Metal in deinen Sounds. Was genau fasziniert dich an dieser Musik? Welche Bands haben dich am meisten beeinflusst?

Ich mag die satanische und dunkle Atmosphäre von Black Metal und die Make-ups. Mein Lieblingsalbum ist „Deathcrush von Mayhem“.

Wie viel Okkultismus oder Brutalität steckt in deiner Musik? Oder stecken andere Konzepte oder Energien dahinter?

Manchmal habe ich einfach Lust brutale Sounds zu machen. Ich bin mir nicht sicher, warum dieses Gefühl aufkommt … Vielleicht wegen der ganzen Popkultur in Japan.

Wie sieht die Underground-Musikszene in Japan aus? Was sind die Unterschiede zu Europa?

Ich denke, sie ist seltsamer und intensiver.

Wie behältst du den Überblick bei so vielen Projekten? Bist du eine Vollzeitmusikerin?

Ich habe einen Job in Tokio: Vollzeit-Büroarbeit an den Wochentagen und die restliche Zeit verbringe ich damit, Musik zu machen.

Was können wir uns von deinem Live-Set erwarten? 

Es ist eine interaktive, improvisierte Sitzung zwischen mir und dem Publikum.

Foto: Yuko Araki

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