Culture + Arts > Performing Arts

August 30, 2019

Fermenting Societies im Hotel Amazonas

Maria Oberrauch

Wenn eine glibberige Schicht im Essig wächst, die wilden Hefen im Wein tanzen und sich im Sauerkraut die Milchsäurebakterien breit machen, dann ist Fermentation im Gange. Ein Prozess an lebendiger Materie der geheimnisvollen Welt von Mikroorganismen, Pilzen und Zellkulturen. Fermentation ist  eine jahrtausendealte Kulturtechnik, ist Gärung, Austausch, Experiment und Sinneserlebnis. Wir keltern Wein, walken Sauerteigbrot und löffeln Joghurt, Fermentation ist Teil unserer Tradition. Und sie ist ziemlich angesagt: Im letzten Jahrzehnt wurden die Weckgläser wieder hip; Kombucha, Kimchi und Sauerkraut hielten Einzug in WG-Küchen und Spitzenrestaurants. 

Im August gibt Hotel Amazonas mit „Fermenting Societies“ dem Thema Raum und Bühne – „sowohl wörtlich als auch metaphorisch, sowohl agrokulturell als auch künstlerisch“ – die österreichische Fotografin Susanna Hofer war eingeladen, sich dem Thema während einer einwöchigen Residency fotografisch anzunähern. Die italienische Choreographin und Performerin Sara Manente widmete dem Fermentieren eine im Jahr 2018 begonnene künstlerische Recherche.

Präsentiert werden die Ergebnisse wie immer mit einer Finissage, außerdem: Das Berliner Duo Easter (Textzeile: „I see mushrooms growing out of shrimps“) spielt ein Konzert, anschließend bringt die Newcomerin Justin Case aka Gentlewoman am Platten-Desk Mikroben, Bakterien und andere Mikro- und Makrowesen zum Beben. Und: Wo Fermentation gefeiert wird, gibt es sie auch zu kosten! Das alles heute!, am Freitag, 30. August ab 18 Uhr, im Hotel Amazonas, Aspmayr-Hof, Unterwangen.

 Foto: Susanna Hofer

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