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October 12, 2018

11 years cool_schrank: Interview mit Blogger Patrick Taschler

Verena Spechtenhauser

Vor 11 Jahren, genau am 27. September 2007, begann in Bozen das ganze zwei Jahre anhaltende Abenteuer des unabhängigen, gedruckten Magazins cool_schrank – ein Creative Hub, das Mode, Design, Kunst und Zeitgeist in Südtirol – und darüber hinaus – zum Thema machte.

cool_schrank ist in gewisser Hinsicht der Vorgänger von franzmagazine, ein erster ausschlaggebender Treffpunkt, an dem sich kreative Locals und Nicht-Locals zusammenfanden, um sich – zuerst auf Papier und dann digital – auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln, weiterzuentwickeln und schlussendlich der kreativen Plattform, auf der ihr euch gerade befindet, Leben einzuhauchen. Genau deshalb nimmt unsere Redaktion dieses Jubiläum zum Anlass für eine Serie, weil es für uns ein Meilenstein war, nämlich der Beginn unserer redaktionellen Einheit, der Anfangspunkt einer Reise, auf der wir Schritt für Schritt nach dem Motto „learning by doing“ und jenseits von konventionellen Rastern und Schemata die Basis unserer Arbeit gelernt haben, einer Arbeit, der wir auch 11 Jahre später mit großer Leidenschaft nachgehen. Ein Grund zum Feiern, jetzt, 11 (nicht 10) Jahre später, weil es sich jetzt gut und rund und richtig anfühlt, und jenen kreativen, visionären und vor allem auch mutigen Personen, die sich mit uns zusammen auf diese wunderbar verrückte Reise namens cool_schrank begeben haben, 11 Fragen zu stellen, sie in eine Zeitmaschine zu setzen, die sie 11 Jahre in die Vergangenheit, in die Zukunft und wieder zurück katapultiert. Im Kopf die Erinnerung an diese für uns alle so wichtige Zeit, eine wertvolle Erinnerung, die uns hoffentlich noch mindestens 11 weitere Jahre begleiten wird.

Diesmal sprechen wir mit Patrick Taschler, der für cool_schrank seine sprachliche Kreativität als Redakteur unter Beweis stellte.

Hallo Patrick! Wer bist du? Was hast du vor 11 Jahren gemacht? Was verbindet dich mit cool_schrank?

Hallo, ich bin Patrick Taschler und vor 11 Jahren habe ich in Bruneck als Schulbibliothekar gearbeitet und in meiner Freizeit für cool_schrank und andere Magazine geschrieben. 

Und nun, 11 Jahre später, was machst du nun?

Ich bin immer noch Schulbibliothekar, jedoch in Brixen, und schreibe weiterhin für einige Magazine und Online-Portale. Inzwischen bin ich auch verheiratet und habe eine kleine Tochter.

Welches Projekt hast du im letzten Jahrzehnt besonders gut gefunden – ein eigenes und eines von jemand anderem, wo du dir wünschen würdest, es wäre auf deinem Mist gewachsen.

Ich habe 2013 den 365 Days Fit Blog ins Leben gerufen: 365 Tage, 365 Übungen. Es war sehr anstrengend, hat aber viel Spaß gemacht. Die Seite ist immer noch online und wie ein Archiv. Ich bin mir sicher, dass es das eine oder andere Projekt gab, wo ich gerne mitgemacht hätte, aber so spontan fällt mir nichts ein.

Und wo siehst du dich in 11 Jahren? Realistisch und idealerweise?

Idealerweise wohne ich dann irgendwo, wo es immer warm ist. Aber das hängt mit dem Herbst zusammen. Realistisch werde ich weiterhin in der Schulbibliothek arbeiten, da mir die Arbeit wirklich sehr gut gefällt. Und ich hoffe, auch weiterhin zwischendurch ein paar Texte schreiben zu können.

Weiter in der Zeitreise, 11 Jahre vor cool_schrank: Was wolltest du werden? Hast du’s geschafft? Und wo würdest du dich heute sonst gut sehen?

Das müsste in etwa um 1996 gewesen sein. Da habe ich in der Südtiroler Volksbank gearbeitet und war eigentlich recht zufrieden. Meine Pläne, zu studieren, haben sich erst ein paar Jahre später entwickelt. Ich habe Mode-Design in Mailand studiert und bin anschließend nach München zum Magazin der Süddeutschen Zeitung als Praktikant und dann Redakteur. Ich war damals dort, wo ich sein wollte. Über mehrere Umwege bin ich dann zurück nach Südtirol und eigentlich zufällig in meinen derzeitigen Job reingerutscht. Inzwischen bin ich sehr froh darüber und möchte derzeit auch nicht wechseln. Aber man weiß ja nie!  

 Was oder wer inspiriert dich und deine Arbeit?

Mich inspiriert eigentlich alles, was mich umgibt. Die Natur, kreative und interessante Menschen …

Dein Motto?

Fleißig sein.

Wie lädst du deine Batterien auf?

Viel Sport, Sauna, Reisen, Lesen, Zeit mit meiner Frau und meiner Tochter verbringen.

Was hast du während der Zeit mit cool_schrank gelernt?

Ich könnte jetzt nicht etwas Bestimmtes raus picken, es hat einfach viel Spaß gemacht.

Welchen Tipp hast du für alle Abenteuerlustigen, die sich in die kreative Branche wagen?

Die Zeiten sind sicherlich schwierig für kreative Köpfe und kreative Jobs, aber man muss an sich glauben, seinen Job lieben und leben (vor allem am Beginn mehr als “Vollzeit” daran arbeiten) und nicht aufgeben.

Apropos cool_schrank: Was findet sich immer in deinem Kühlschrank und was in deinem Kleiderschrank?

Im Kühlschrank frisches Gemüse. Im Kleiderschrank ein paar dunkelgraue oder schwarze Levi’s 501er Jeans, schlichte weiße T-Shirts und einfarbige Sweatshirts (früher mit Kaputze, heute ohne … man wird ja erwachsen).

Foto: Patrick Taschler

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