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October 5, 2018

Hungrig nach dem Berg: Petra Cola

Text Nadine Pardatscher
Alle die, die einen Versuch versuchen. Alle, die aus der Reihe tanzen, aber taktvoll! Jene, die ihre eigene Zukunft basteln und knipsen, um auf das aufmerksam zu machen, was ihnen wichtig ist. Andere schminken anstatt sich seinen eigenen Traum abschminken und dabei gleichzeitig in der Alltagsrolle bleiben. Leidenschaftlich begeistert und imstande, andere von der eigenen Leidenschaft zu begeistern. In dieser Serie werden einige dieser – jungen – Südtiroler KünstlerInnen, MusikerInnen, JungunternehmerInnen, SportlerInnen und TänzerInnen vorgestellt: MUT, NUR MUT #05 – Petra Cola

 

Was ist Multitasking? Wer ist multi-talentiert und vor allem multi-aktiv? Petra Cola ist Athletin, Studentin der Kommunikationswissenschaften, Freelance-Fotografin, Influencerin und arbeitet mit dem Marketingbüro der Seiser Alm zusammen. Die Berge erfüllen die 22-Jährige mit Lebenserfahrung, ohne dass sie vom Wandern besessen ist. Zwischen Berg und Stadt, zwischen dem Alleinsein und den Massenmedien steht die Boznerin hinter sowie vor der Kamera. 

Welches Gefühl schenkt dir der Berg?

Auf dem Berg finde ich die Ruhe und intensive Stille, welche ich im Alltag oft vermisse. Während des Wanderns, auf dem Weg zur Spitze des Berges, spreche ich wenig und konzentriere mich nur auf die Atmung. Dabei kann ich alles Überflüssige fallen lassen und frei von jeder Ablenkung zu mir finden. Mein Vater, der leider schon seit vier Jahren verstorben ist, hat mich gelehrt, wie wundervoll das Leben ist, dass mich der Berg Vieles lehren kann und mir zeigt, welche Werte im Leben wichtig sind.

Wer hat dich zum Outdoor-Sport inspiriert?

In meiner Kindheit haben mich meine Eltern zusammen mit meinen Geschwistern mit zum Wandern in die Berge genommen. Sie haben mir diese Passion auf jeden Fall weitergegeben! Außerdem – wenn man eine Mutter als Sportlehrerin hat – wird man auch immer motiviert, physisch aktiv zu sein. Ich habe schon viel versuchen können, von Kunstturnen über Schwimmen bis Leichtathletik.

Gibt es einen Sport, den du gar nicht magst?

Für mich ist jeder Sport interessant und hat seinen eigenen Fascino. Welcher Sport es auch ist, man muss ihn mit Entschlossenheit und mit dem notwendigen Ernst angehen.

Was machst du zur Zeit und was möchtest du noch lernen?

Momentan studiere ich an der Universität Verona Wissenschaft und Technik der grafischen und multimedialen Kommunikation, und es gefällt mir wirklich sehr gut. Durch das Studium verstehe ich, wie ich mich in der Welt der Kommunikation und der sozialen Netzwerken, mit denen ich ja arbeite, bewegen soll. Lernen, Kennenlernen und Sich-bekannt-Machen sind drei wichtige Ansätze, um den eigenen Horizont wachsen zu lassen und erweitern zu können.

Wann, wie und warum kam es zur Idee, deine Ausflüge ins Netz zu stellen und mit anderen zu teilen?

Mich hat die Welt des Internets eigentlich immer schon interessiert. Zunächst habe ich das, was ich gemalt habe, online geteilt. Später dann erste Fotoarbeiten. Ich bin fest davon überzeugt, dass die sozialen Netzwerke – vorausgesetzt natürlich, dass sie richtig genutzt werden – ein großes Potenzial haben. Sie geben uns die Möglichkeit, etwas rasch bekannt zu machen oder eigene Passionen und Qualitäten sowie Arbeiten zu teilen. Vor allem viele Unternehmen, Hotels, Tourismusbüros folgen diesem Trend und sind dabei zu verstehen, welches Potenzial die sozialen Netzwerke mit sich bringen. Trotz allem darf man nicht unterschätzen, wie wichtig eine korrekte Nutzung dabei ist! 

Petra Cola 02

Dank Instagram hast du viele Kooperationen. Schreiben dich die einzelnen Unternehmen an oder bist du diejenige, die sich um die Partnerschaften kümmert?

Ich bekomme verschiedene Anfragen für Kooperationsarbeiten von ganz unterschiedlichen Unternehmen. Das geschieht, entweder indem sie mir via Instagram direkt schreiben, auf meiner Homepage vorbeischauen und eine E-Mail versenden oder mich einfach persönlich treffen. Im Moment arbeite ich mit folgenden Unternehmen zusammen: Salewa, das mir Bergausrüstung zur Verfügung stellt oder mich bei einem Paragliding-Flug begleitet; mit Laimer, einem Unternehmen, das Brillen und Uhren aus Holz herstellt; mit Hilx, einem weiteren Brillenhersteller, und mit Mode Cold Brew Coffee, einem schwedischen Kaffeeproduzenten. Vor ein paar Wochen hingegen war ich auf dem Monte Rosa unterwegs wegen eines Shootings für Karpos.

Instagram bringt eine neue Art des Bergtourismus mit sich. Was hälst du davon?

Instagram bewirbt sicherlich ganz viele, besondere Plätze und dabei sind auch einige Accounts extra dafür eingerichtet worden, um die Berglandschaft zu zeigen und zu promoten. Das bedeutet auch, dass Instagram das Potenzial besitzt, Menschen für Orte zu begeistern, die vorher vielleicht kaum oder wenig bekannt waren. Ich bin der Meinung, dass es gut ist, Landschaften kennen zu lernen und zu promoten, aber man sollte dabei gleichzeitig achtsam sein, wie man die Dinge präsentieren möchte. Man kann nicht abstreiten, das gewissen Orte in Südtirol mittlerweile komplett überlaufen sind. Es geht darum zu verstehen, wie man sich korrekt  in der Natur verhalten soll, um die Natur zu respektieren, anstatt sie zu zerstören. Man sollte nach Lösungen suchen, die es erlauben einen nachhaltigen Tourismus zu fördern –  auch an jenen besonderen und schönen Orten, die nur durch einen Erhalt des Gleichgewichtes existieren und bestehen können. 

Deine Fotografie, welche sich vor allem der Natur widmet, lädst du auf soziale Netzwerke. Gibt es auch die Möglichkeit, die Bilder offline zu betrachten?

Meine Fotografien lade ich auf Instagram, Facebook und meine persönliche Website. Bis jetzt hatte ich einmal in Berlin die Möglichkeit, meine Fotos auszustellen. Das war im Jahr 2016 im Rahmen von zwei Fotoausstellungen.

Next Stop?

Es wäre für mich wahnsinnig spannend und faszinierend zugleich, in Südtirol einen Gletscher mit Tourenskiern zu besteigen.

Was wünscht du dir für die Zukunft?

Was die Zukunft betrifft, so erhoffe ich die Fotografie und Kommunikation noch mehr zu vereinen.

Fotos: Petra Cola

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