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July 5, 2018

Is South Tyrol’s future female? – Summer School Südtirol 2018

Eva Rottensteiner

Ob Women’s March, #metoo-Debatten oder feministische Mode: Feminismus wird nicht mehr nur in intellektuellen Kreisen besprochen, sondern ist mittlerweile zum Mainstream geworden. So manch einer spricht gar von einer neuen Feminismuswelle. Der feministische Wind weht durch alle sozialen Medien. Schauspielerin Emma Watson postet feministische Buchempfehlungen auf Instagram, Sängerin Beyoncé performed vor der Leuchtschrift „Feminist“, pinke Wollmützen (Pussyhats) protestieren gegen Trump und die Models vom Modelabel Dior tragen Shirts mit dem Aufdruck „The Future is Female“. Viel wird diskutiert, was jetzt feministisch ist und was weniger, wer sich als feministisch bezeichnen darf und wer nicht, warum man Märchen feministisch umschreiben soll und ob „grabschen“ am Arbeitsplatz wirklich „grabschen“ ist oder einfach zur Arbeitshierarchie dazugehört.  

Der feministische Wind macht auch vor Südtirol nicht halt, wo sich Initiativen wie Frauenhäuser, Archive und Museen seit den 70er Jahren mit feministischen Belangen einsetzen. Mit dem Titel #DerNeueFeminismus startet die Summer School Südtirol dieses Jahr in die nächste Runde. Darunter versteht man eine literarische Veranstaltungsreihe in Feldthurns, welche sich im Form von Workshops für Prosa und Dramatik, Performances und Lesungen mit relevanten Fragen der Gegenwart beschäftigt und diese mit lokalen sowie internationalen TeilnehmerInnen diskutiert.

Organisiert wird das ganze von der Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung (SAAV), dem Neuen Institut für Dramatisches Schreiben (NIDS) sowie dem Bildungsausschuss Feldthurns. Dieses Mal dreht sich alles um das Thema Feminismus und Frauenengagement in Südtirol seit den 70er Jahren. Wie sie auf ihrem rosa-schwarzen Flyer so schön schreiben: „Die Summer School Südtirol stellt die Gretchenfrage: Wie steht’s mit der Gleichheit heute?“. An sechs aufeinander folgenden Abenden (7.–12. Juli 2018) werden Historikerinnen, Bäuerinnen, Soziologinnen, Schriftstellerinnen, Journalistinnen, Dramatikerinnen und viele weitere spannende „-innen“ über Gleichheit und Ungleichheit sprechen – der Zutritt ist allen offen und frei. 

Erstmals arbeitet die Summer School mit dem europaweiten DramatikerInnen-Netzwerk „Fabula Mundi“ zusammen, welche AutorInnen aus Polen, Frankreich und Rumänien mit einbringen. Es geht um Frauen in Führungspositionen, männliche Solidarität, die Zustände am Land, den Einfluss des Internets und um feministische Debatten über den Brenner hinaus. Eingeladen ist jedermann und jede Frau, welche zu diesem Thema etwas zu sagen haben oder sich eine Meinung bilden möchten. Es wird spannend, ob es den VeranstalterInnen gelingt eine Diskussion anzuregen, die tiefer greift als so manch andere. In einem Land, wo Feminismus für viele noch immer ein Unwort ist und Frauen noch immer nicht für gleiches Geld arbeiten wie ihre männlichen Kollegen, könnte #DerNeueFeminismus einen großen Beitrag zum feministischen Diskurs leisten. Startschuss ist am 07.07.2018 im Lungomare in Bozen.

Hier geht es zur Facebook-Seite der Summer School Südtirol mit Programm und Updates zur Veranstaltung. 

Foto: Summer School Südtirol 2017

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